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Schoenstatt
Apostolische Bewegung

Nacht des Heiligtums 2023 – „risk it – zuverSICHT!“

Claudia und Heinrich Brehm

Unter dem Motto „risk it- zuverSICHT!“ hat am ersten Wochenende im September das Glaubens- und Jugendfestival der deutschen Schönstattjugend in der Nähe von Koblenz stattgefunden. „Wir möchten unseren Fokus auf Zuversicht legen und den Blick hoffnungsvoll nach oben richten“, so formuliert das Kernteam, das seit fast einem Jahr die Veranstaltung plant und vorbereitet, das inhaltliche Anliegen des Festivals.

Über 300 Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Deutschland kann die Moderatorin Sarah Tasch am Ursprungsort der Schönstatt-Bewegung an diesem Abend begrüßen. Die Nacht des Heiligtums findet seit 2006 am ersten Septemberwochenende statt. Es geht um Spiritualität, Glaube, Auseinandersetzung mit Lebensthemen und ausgelassenes Feiern. Die besondere Atmosphäre der Nacht des Heiligtums zieht die Teilnehmenden immer wieder an und lässt sie an diesem Wochenende gemeinsam Kraft tanken.

Der zentrale Ort des Festivals befindet sich auf dem großen Pilgerplatz im Tal Schönstatt (Foto: Brehm)

Beim Live-Podcast wird das Motto der NdH 2023 „risk it – zuverSICHT!“ konkret

Es ist schon Tradition, dass der Samstagvormittag der Auseinandersetzung mit dem Thema der NdH gewidmet ist. Es geht an diesem Morgen also um „risk it – zuverSICHT!“. Als Form hat das Programmteam einen „Live-Podcast“ gewählt. Die eingespielten Podcast-Beiträge machen unterschiedliche Aspekte des Themas deutlich: So spricht Rima, eine Auswanderin davon, dass Risiken eingehen weiterführen kann. Der Gefahr einer negativen Beeinflussung durch eine Dauerberieselung mit schlechten Nachrichten stellt Jana, im Berufsleben Cyberstaatsanwältin, die Tatsache gegenüber, dass es bedeutend mehr gute als schlechte Nachrichten gäbe, wenn man sie nur aktiv wahrnehme.

Ein interessantes Gespräch zum Thema Zwangsprostitution, bei dem auch Teilnehmende aus dem Publikum sich mit Fragen einbringen konnten (Foto: Brehm)

Constanze Falkenberg, die bei einem Autounfall, bei dem sie selbst mit im Auto war, ihren Mann und ihre drei Kinder verloren hat, spricht von ihrer Erfahrung, dass man im festen Vertrauen auf Gott auf eine positive Entwicklung in der Zukunft hoffen dürfe. Im Beitrag von Sarah, die in der Flüchtlingshilfe und Seenotrettung tätig ist, wird deutlich, dass , Verzweiflung und Zuversicht im gleichen Boot sitzen. Pfarrer Jörg Meirer, der eine Pfarrei betreut, die vor Zwei Jahren von einer Hochwasserkathastrophe betroffen war, betont, dass es die Aufgabe der Christen heute sei, aus einer österlichen Hoffnung heraus Zuversicht in die Welt zu tragen.

Dass die Motivation zu einem zuversichtlichen Leben auch entsprechendes Handeln nach siech ziehen kann, wird im Beiztag von Schönstatt-Pater Peter Kühlcke deutlich, der Einsatz der Schönstattfamilie in Paraguay für straffällig gewordene Jugendliche erzählt. Ihre Erfahrung habe gezeigt, dass es nicht ausreiche, die Jugendlichen im Gefängnis zu begleiten, sondern dass auch nach der Haftzeit Unterstützung notwendig sei.

Der unbestrittene Höhepunkt der Nacht des Heiligtums ist die Liebesbündnisfeier

Die Liebesbündnisfeier der Nacht des Heiligtums 2023 startet mit einem beeindruckenden Tanz von Elisabeth Schulz im Altarraum der Pilgerkirche, der das derzeitige Lebensgefühl „Alles fühlt sich schwer an“ in Tanz umsetzt.

Passende Lieder, musikalisch eindrücklich präsentiert, sowie die außergewöhnliche Beleuchtung tragen zum besonderen NdH-Feeling bei (Foto: Sr. Francine-Marie Cooper)

Zeugnisse über das Liebesbündnis

Dann drücken fünf Jugendliche In kurzen Zeugnissen aus, was ihnen das Liebesbündnis bedeutet: Da ist die Rede von der Hilfe beim Ringen im Glauben. Maria, die ganz Mensch gewesen sei, könne helfen, sich im Glauben führen zu lassen. In einem weiteren Zeugnis wird deutlich, dass das Liebesbündis besonders in schweren Momenten helfen kann, „wenn jemand gebraucht wird, an dessen Hand man sicher weiterkommt. Sie als Brücke connected mich mit Jesus!“ Er fühle sich als Werkzeug der Gottesmutter, so ein weiterer Jugendlicher, „und sie stellt mir tolle Leute an die Seite!“ Das Liebesbündnis erinnere sie daran, die kleinen Momente der Liebe und Freude im Alltag zu sammeln und das mache dankbar, heißt es im fünften Beitrag.

Den Livestyle mit Blick auf die Botschaft Jesu gestalten

Mit viel Gesang und Kerzen in den Händen geht es unter dem Schein des fast noch vollen Mondes zum Urheiligtum. Die bunte Beleuchtung der Bäume und der Schönstatt-Kapelle schaffen eine besondere Atmosphäre. Die Teilnehmenden versammeln sich um das Kreuz der Einheit und das Plexiglas-Heiligtum, in dem sich hunderte von Liebesbündnisbriefen aus den vergangenen Jahren befinden. Es ist ein eindrücklicher Moment, als die jungen Leute ihr Liebesbündnis mit dem schlichten Gebet der „Kleinen Weihe“ an dem Ort erneuern, wo es vor über 100 Jahren seinen Ursprung erlebte. „Uns alle rufst du auf, Verantwortung für die Zukunft und die Kirche zu übernehmen und unseren Livestyle mit Blick auf die Botschaft Jesu zu gestalten“, beten die Jugendlichen.

Am Urheiligtum angekommen (Foto: Sr. Francine-Marie Cooper)

Vertrau darauf, dass da jemand ist, der dich nach oben zieht

Eine Geschichte von Glaube, Zweifel und Wachstum prägt den Schlussgottesdienst der Nacht des Heiligtums 2023, zu dem sich die jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Sonntagmorgen erneut auf dem Festival-Gelände in Schönstatt, Vallendar, versammelt haben. Nach der langen Nacht mit Talentshow auf der open-stage-Bühne, der Liebesbündniserneuerung und ausgelassenem Feiern unterstreicht der Hauptzelebrant des Gottesdienstes, Pater Johannes Oelighoff, Stuttgart, in seiner Einführung, dass nun der Moment sei, in dem die Anwesenheit des „special guest Jesus“ gefeiert werde.

Ins Risiko gehen und dabei auf Jesus vertrauen

„Risk it – zuverSICHT“, kein Motto, um die Füße hochzulegen, sondern ein Motto, um sich ins Leben hineinzuwerfen, betont der Schönstattpater Jakob Busch, München, in der Predigt. Menschen tickten unterschiedlich, so der Prediger. Die einen würden den Sprung ins Ungewisse lieben, die anderen würden schon beim Wort „Risiko“ zusammenzucken – und dazwischen gäbe es viele verschiedene Schattierungen, die immer auch abhängig seien von der jeweiligen Lebensphase und der eigenen Tagesform. „So oder so: Das Risiko macht etwas mit uns, lässt uns nicht kalt.“ Schon die Bereitschaft ins Risiko zu gehen sei ein erster Schritt, der zum Wachstum befähige.

Pater Johannes Oelighoff, Stuttgart, ist Hauptzelebrant des Schlussgottesdienstes der NdH 2023 (Foto: Denkinger)

Das sei auch eine Grundaussage des Evangeliums vom Gang Jesu über das Wasser, das die Teilnehmenden soeben gehört haben. „Diese Begegnung zwischen Petrus und Jesus ist letztlich eine Geschichte von Glaube, Zweifel und Wachstum – ein wunderbarer Spiegel für unsere eigene Beziehung zu Gott.“ Im Evangelium werde deutlich, das Petrus im Sturm und Chaos der Nacht sich riskiere und damit den entscheidenden ersten Schritt mache. „In der Beziehung zwischen Gott und Mensch sind wir eingeladen diesen Schritt auf Gott zuzumachen.“ Das Riskieren trotz aller Zweifel müsse vom Menschen kommen. „Wenn du nämlich im Boot sitzen bleibst, erfährst du auch nicht die Kraft desjenigen, der Dich aus dem Wasser zieht!“, so der Schönstattpater. Er motiviert die Teilnehmenden sich in ihrem Leben im Vertrauen auf Gott hinauszuwagen und voll Zuversicht zu sagen „ich riskier’s jetzt.“ „Vertrau darauf, dass da jemand ist, der dich nach oben zieht.“

Mit Informationen von: schoenstatt.de

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