Die Nacht ist eingebrochen und tiefe Dunkelheit hat sich über das Land und die Havelseen um Kirchmöser gelegt. Eine Gruppe Männer steht auf der Aussichtsplattform auf dem Mühlenberg nahe dem Ort. Stille breitet sich aus. Nach und nach weicht die Dunkelheit aus den Augen und das weite Sternenzelt verlangt den Männern Staunen und Ehrfurcht ab.
Von hier aus wird der Sichtkontakt zur JVA in Brandenburg gesucht. Dem Ort, an dem Franz Reinisch eingekerkert war und schließlich hingerichtet wurde. Viele der Männer sind diesen Weg schon oft gegangen und haben dieses Ritual schon oft miterlebt. Und doch sind viele ergriffen, lassen viele sich neu anrühren von der Lebenshingabe des „Märtyrers der Gewissenstreue“, Franz Reinisch.
Die Stille wird durch die Erzählung von Pater Hans-Martin Samietz unterbrochen, der die Geschichte dieses Ortes – als „Karmel von Brandenburg“ (Wortprägung durch Ludwig Wulf) – genau kennt. Viele Menschen vorher – allen voran Pfarrer Wulf – haben dieses Gedenken an das Lebensopfer Franz Reinischs mit Leben erfüllt.