Das Foto zeigt das schöne und friedlich gelegene Sions Heiligtum der Schönstatt-Patres am rechten Weichselufer in der Nähe von Warschau. Von hier bis zum Ursprungsort Schönstatt, Vallendar, in Deutschland sind es nur etwa 1130 km. Von diesem Heiligtum bis Kiew in der Ukraine sind es nur 770 km. In Luftlinie gemessen, sind es nur 215 km bis zur polnisch-ukrainischen Grenze. Ein Katzen Sprung!
Die Fluchtgeschichten aus der Ukraine sind erstaunlich und bedrückend. Ich erfuhr von der Geschichte einer Mutter, die mit ihrer sechsjährigen Tochter floh. Die Mutter selbst ist im fünften Monat schwanger. Sie ging 15 Kilometer zu Fuß, nachts und bei eisiger Kälte. Der Ehemann blieb zurück, um zu kämpfen. Und es gibt viele solcher Geschichten!
An der Grenze gibt es spezielle Aufnahmestellen, an denen die Flüchtlinge empfangen werden. Warmer Tee, eine Mahlzeit, eine Pause und dann geht es weiter. Einige werden von ihren polnischen Freunden abgeholt, andere werden kostenlos an verschiedene Orte in Polen gefahren. Ein Freund von mir, der mehrere Geschäfte betreibt, hat sein Lager an der Grenze aufgeschlagen, wo er den Geflüchteten heiße Würstchen und Steaks serviert. Ihm zur Seite stehen Freiwillige. „Hier und jetzt ...“
Aktuell 700.000 Flüchtlinge aus der Ukraine in Polen
Seit der vergangenen Woche bewegt sich unser ganzes Leben in einem völlig anderen Rhythmus. Wir arbeiten, wir organisieren, wir planen. Doch angesichts des Krieges und der Bedrohung müssen wir hier und jetzt leben. Als Schönstattfamilie tun wir es nach unserem Jahresmotto „Hier und jetzt - fröhlich, stark und gottvertrauend.“ Nicht erst seit dem Ausbruch der Kriegshandlungen werden wir auf eine harte Probe gestellt. In der vergangenen Woche hat Polen über 700.000 Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. Dies ist eine noch nie dagewesene Situation. Die Menschen kommen über unsere Grenze und werden willkommen geheißen und wir öffnen unsere Häuser und Herzen. Es gibt keine Quoten für Flüchtlinge. Wie viele werden wir akzeptieren können? Viele von ihnen wollen sich in der Nähe der Grenze aufhalten, in der Hoffnung, bald in ihr Heimatland zurückkehren zu können. Andere planen sich dauerhaft in Polen niederzulassen, weil ein Familienmitglied bereits hier arbeitet und lebt. Und es gibt auch die Vielen, die weiter zu ihren Lieben reisen wollen.Bedrückende Fluchtgeschichten
