Eine kleine, erwartungsvolle Festgemeinde versammelte sich am Nachmittag des 18. September vor dem Heiligtum der Familie, das vor 50 Jahren von zahlreichen Familien erbaut und von Pater Menningen und Pater Tick am 19.9.1971 eingeweiht worden war. Heiligtum der Familien

50 Jahre Heiligtum der Familie – wenn Gott Neues schafft, sucht er Mitwirkende

Knapp 100 angemeldete Gäste versammelten sich physisch anwesend am Nachmittag des 18. September 2021 vor dem Heiligtum der Familie, zur Feier des 50. Jubiläums seiner Einweihung. Viele Familien und Einzelpersonen (über 800 Views) aus der ganzen Welt konnten sich aufgrund der Übertragung der Feier, von der einzelne Elemente in verschiedenen Sprachen gestaltet waren, durch www.schoenstatt-tv.de in die Feier einschalten. Zahlreiche Familien aus den verschiedenen Familiengemeinschaften der Schönstatt-Bewegung waren damals am Prozess der geistlichen Vorbereitung, der finanziellen Eropferung und beim tatkräftigen Bau der Kapelle im Ferbachtal am Fuße des von der Schönstatt-Bewegung so genannten „Berg Nazareth“ in Vallendar beteiligt.
simone und Roman gehring
Simone und Roman Gehring
Ehepaar Roman und Simone Gehring aus der Schweiz hatten extra den Kelch, der bei der damaligen Einweihungsmesse auf dem Altar stand, mitgebracht. Drei Personen, die damals mitgefeiert hatten, waren sogar anwesend. Darunter Pater Stefan Strecker, Isch, aus dem Standesleiterteam der Familienbewegung, der der Messe vorstand und damals als 5-jähriger mit dabei gewesen war. Pater Strecker zeigte in seiner Predigt auf, dass das Heiligtum Gottes Geschenk an die Schönstattbewegung ist, das auf dreifache Weise wirken soll: kleine Kapellen, die ein Bündnisnetz über die Erde legen, kleine Wohnungen Gottes, „Geburtsstationen Gottes“, die eine globale Verbundenheit unter der Menschheitsfamilie schaffen wollen. Von den lebendigen Ehe- und Familienheiligtümern aus, in denen Mann und Frau sich gegenseitig „Wohnrecht im eigenen Herzen“ geben, würde Gott „einen neuen Himmel und eine neue Erde“ (Off 21) schaffen. „Seht, ich mache alles neu“ (Off 21) Gott scheine es zu lieben, Neues zu schaffen, fuhr Pater Stefan fort, und er höre nicht auf, Menschen einzuladen, mit ihm Neues zu beginnen. Gott frage auch heute: „Seid ihr bereit, mitzuwirken, wenn ich alles neu mache?“ Gott habe auch Maria gefragt und sie sei erschrocken, so wie wir alle, wenn Neues geschieht. Doch dann sei sie in die Offensive gegangen: Kommunikation mit Gott und den Mitmenschen (Elisabeth, Josef, Hirten, Magier…) und eigenständiges Tun und Handeln. Auch für uns heute ein Weg?
Patricia und Jose Kostner
Patricia und Jose Kostner
Vanessa und Matthias Franke
Vanessa und Matthias Franke
regina und Michael Kulla
Regina und Michael Kulla
Pater Kentenich habe zum 40 jährigen Jubiläum an Pater Menningen aus dem Exil aus Amerika geschrieben, wie wichtig für Schönstatt eine kontinuierliche Neugründung sei und zwar nicht nur „eine Erneuerung des ursprünglichen Geistes“, sondern „einen wirklichen Neuaufbau des gesamten Werkes.“
Pater Strecker
Pater Strecker
Pater Strecker meinte so dann, vielleicht gehe es im Moment heute nicht um Fragen, ob und wann das Heiligtum der Familien näher beim Haus der Familie neuerrichtet werden solle, sondern darum, das Heiligtum mit den viel größeren Fragen unserer Zeit und allem, was uns erschrecke, zu füllen, uns Dialogfähigkeit mit den kommenden Generationen zu erbitten und der Sehnsucht, Maria ähnlich zu werden, wie sie mit Gott und den Menschen kommuniziert und ihre Fragen in Handeln und Tun übersetzte. Und er schloss mit dem Wort, Pater Kentenich habe immer gesagt, dass Gott Neues wirke, in dem er „Mitwirkende“ suche: „Zeigen wir einander, wie sehr wir uns freuen, dass wir alle Mit-wirkende unserer Mutter und Königin sind.“ Die Predigt wurde außer in deutsch auch in spanisch und englisch gehalten wurde, da viele Familien im Ausland vor den Bildschirmen das goldene Jubiläum miterlebten und mitfeierten. Heiligtum innen Nach dem Gottesdienst wurde das Bild der Gottesmutter aus dem Heiligtum den steilen Berg hinaufgetragen zum Haus der Familie, an den Platz, an dem das neue Heiligtum geplant wird. Bei der dortigen kleinen Feierstunde fiel immer wieder der Satz: „Zeige, Gottesmutter, welches deine Pläne sind.“ Die Kinder säten Blumensamen und pflanzten Blumenzwiebeln in ein Beet, das die Umrisse eines kleinen Heiligtums hatte. Erwachsene füllten die mitgebrachte Erde von verschiedenen Heiligtümern (Urheiligtum, Heiligtum am Kentenich-Hof) und Orten (Haus der Familie, dem dortigen Spielplatz, der Pfarrgemeinde). Zum Zeichen der Mit-wirkung in unserer Welt erhielten alle Teilnehmer winzige Holzschäufelchen. Nach so viel spirituellem Input ging es zum wohlverdienten Abendessen beim Grill vor dem Haus der Familie und auf der Terrasse, das die Küche liebevoll hergerichtet hatte. Es wurde deutlich, Begegnung mit Gott, Begegnung mit den Menschen gehören zusammen. Das eine befruchtet das andere. https://youtu.be/XTQpOhZ9eSY?t=1020 Download: Jubilee Service Text (pdf) Sermon Fr. Stefan Strecker (pdf) Photos: Heinrich Brehm