Pioniere der Mitgestaltung der neuen Epoche werden
Mit der Unterzeichnung des Abschlussdokumentes des Pfingstkongresses, einem „geschwisterlichen Brief an die internationale Schönstattfamilie“, der den Titel trägt: „Unser Brief seid ihr (2 Kor 2,3)“, ist die Versammlung von 145 Delegierten aus 30 Ländern in Schönstatt, Vallendar, am 12. Juni 2022 zu Ende gegangen. In dem in englischer Sprache verfassten Brief rufen die Delegierten die internationale Schönstattfamilie zu einem tieferen Verständnis des prophetischen Charismas und der Person Pater Kentenichs auf. Es sei nötig, sich in diesem Charisma zu verwurzeln, damit es für die Bewegung, die Kirche und die Welt fruchtbar werden könne. Das Dokument lädt die Schönstattfamilie dazu ein, das Charisma Schönstatts auf „lernende, offene und synodale Weise zu erneuern“ und es fordert die Mitglieder der Bewegung weltweit auf, mutig und geduldig zugleich, auf der Basis christlicher und schönstättischer Wurzeln, nach Antworten auf die heute drängenden Zeichen der Zeit zu suchen.
Eine Kultur des Dialogs, der Offenheit und des Zuhörens
In der abschließenden Plenumsversammlung des Pfingstkongresses war der Text des Dokumentes, der als Ergebnis der viertägigen Beratungen entstanden ist, vom Redaktionsteam im Plenum vorgestellt worden. Nach einer grundsätzlichen Zustimmung, die in anhaltendem Applaus und in dankbaren und freudigen Kommentaren zum Ausdruck kam, wurde es mit vielfältigen Anregungen angereichert, die während der Abschlussmesse des Kongresses noch eingearbeitet wurden. Ein wichtiger Abschnitt des Dokumentes widmet sich dem Thema Synodalität, die durch eine Kultur des Dialogs, der Offenheit und des Zuhörens gekennzeichnet sei. Dazu gehöre der Mut, „unsere Zerbrechlichkeit zu akzeptieren und unsere Haltungen auf der Grundlage eines jugendlichen Geistes neu zu definieren.“ Der kreative Beitrag der Schönstattfamilie zum Aufruf des Heiligen Vaters zur Synodalität sei das Liebesbündnis, das zu einer organischen Sichtweise, die Natur und Gnade verbindet, führe. „Für uns bedeutet dies, dass wir nicht nur auf die menschliche Vernunft hören sollten, sondern auch auf die Stimme Gottes, die zu uns spricht.“
Die Arche der Sicherheiten verlassen
Pater Heinrich Walter, ICS (internationale Koordination der Schönstatt-Bewegung), betont in seiner Predigt bei der Abschlussmesse des Kongresses, dass Gott die Bewegung einen weiteren Schritt in der Geschichte führe und Schönstatt neu für diese Zeit rufe. Die Vorgänge um P. Kentenich in der Schönstattfamilie hätten einen Reifungsprozess bewirkt. „Wir haben mehr Transparenz geschaffen, sind einander im Schmerz beigestanden, sind uns der Fragilität bewusster geworden und auch in der Demut gewachsen.“
