Von der „Sättigungskrise“ zur „Sehnsuchtskrise“
„In Zeiten der Polarisierung erlaubt sich der Geist Gottes ein Miteinander,“ so Gerhard Proß, CVJM Esslingen, derzeitiger Moderator von „Miteinander für Europa“ (MfE), zu Beginn des Online-Trägerkreistreffens 2021. Pandemie, Umweltkrise und Flüchtlingsfrage haben auf drastische Weise unsere „Sättigungskrise in eine Sehnsuchtskrise“ verwandelt. Walter Kriechbaum vom CVJM München erklärt dazu: „Aber als „Miteinander für Europa“ ist uns ein wertvoller Schatz anvertraut.“ Das seien, so Kriechbaum, die Begegnung, das gegenseitige Zuhören und Verstehen, das Brücken bauen, die Versöhnung suchen und somit ein Leben in versöhnter Vielfalt wagen.

Zwei wichtige Impulse


Nationale Komitees
Die nationalen Komitees, lokale und nationale Arbeitskreise des MfE, illustrierten in ihren Beiträgen aus zehn Ländern ihr dynamisches „Miteinander“ in Ost- und Westeuropa. Einige Beispiele: von Österreich aus verbanden sich online am 9. Mai, dem Europatag, ca. 300 Personen aus acht Ländern zu einem zweistündigen Dialog. Das Gespräch führte über kulturelle und politische Verschiedenheiten hin zum tieferen Verstehen des Anderen. In der Tschechischen Republik gingen Mitglieder des MfE als Zeichen der Versöhnung gemeinsam zum Weißen Berg bei Prag. Hier hatten sich vor 400 Jahren, im Dreißigjährigen Krieg, Katholiken und Protestanten bekriegt. In Slowenien organisieren sich junge Journalisten aus verschiedenen christlichen Bewegungen in der Initiative ACTIVATOR. In Zeiten von Polarisierung auch in der Medienwelt verbreiten sie die Haltung eines respektvollen Dialogs. In Serbien engagiert sich eine Gruppe, um im „Miteinander“ von Bewegungen länderübergreifend Flüchtlinge auf ihrem langen Weg in ein neues Leben zu begleiten.