Unter dem Leitgedanken „Alle meine Quellen entspringen in dir” (Ps 87,7) wird der 52. Internationale Eucharistische Kongress vom 5. bis 12. September 2021 in Budapest, Ungarn, stattfinden. Highlight des Kongresses, der eigentlich schon im September 2020 ausgerichtet werden sollte und pandemie-bedingt verschoben wurde, ist der Besuch des Kirchenoberhauptes: Papst Franziskus am 12. September 2021.   Zwei Jahre lang hat sich die ungarische Schönstatt-Bewegung auf dieses Ereignis vorbereitet und versucht, das Wissen um das Geheimnis der Eucharistie zu vertiefen. Mit dem Ansatz Pater Kentenichs suchen wir die Verbindung zwischen theologischen Wahrheiten und dem alltäglichen Leben. Unsere Schönstatt-Jahreskonferenz hat im Blick auf das Geheimnis der Eucharistie und gleichzeitig im Blick auf das Ehesakrament als Jahresparole formuliert: „Eins mit dir”.  

Eins mit dir

Die Liebe zur Eucharistie und zur Anbetung ist – angestoßen durch die Vorbereitung auf den Eucharistischen Kongress – in unserer Bewegung zu einer richtigen Strömung geworden. Regelmäßig treffen sich Jugendliche und Familien zu Anbetungsstunden. Bei allen Familientagungen, die während des Jahres und vor allem im Sommer an unserem Schönstattzentrum in Óbudavár stattfinden, ist es schon zur Selbstverständlichkeit geworden, dass sich alle, die möchten vor dem Frühstück und vor dem Abendprogramm zur Anbetung im Heiligtum einfinden. Wir erleben den Segen, der von Jugendlichen und Ehepaaren ausgeht, die gemeinsam vor dem Allerheiligsten beten.  

Eucharistischer Kongress: als Gnadenquelle entfalten

Als Beitrag der ungarischen Schönstattfamilienbewegung für den Eucharistischen Kongress und für die Kirche überhaupt sehen wir, den Zusammenhang von Ehesakrament und Altarsakrament zu erforschen, zu bezeugen, in der Praxis zu entwickeln und weiterzugeben. Den Anstoß dazu, Ehe- und Altarsakrament als Gnadenquelle zu entfalten, bekamen wir schon vor vielen Jahren von Pater Tilmann Beller. Christus ist gegenwärtig nicht nur im Altarsakrament, sondern auch im Ehesakrament. Wir sind gewohnt, vor dem Altarsakrament eine Kniebeuge zu machen. Diese gläubige Geste bringt uns Gott näher, der sich im Geheimnis des Brotes verbirgt. Weil Christus ebenso gegenwärtig ist im Ehesakrament, machte Pater Beller einmal bei einer Familientagung eine Kniebeuge vor jedem Ehepaar. Bis heute wirkt eine Erschütterung und Begeisterung für Christus im Ehesakrament in diesen Ehepaaren nach.  

Eheweg im Licht der Eucharistie

Ein Funke wurde entfacht, breitet sich aus und prägt unser Leben. So entstand die Idee, einen Eheweg im Licht der Eucharistie zu entwickeln. Inspiriert wurden wir vom organischen Denken Pater Kentenichs und von den Schriften der Päpste in den letzten Jahrzehnten. Gott schenkt sich uns im Ehe- und Altarsakrament. Jede Station des Eheweges greift einen Aspekt dieses Zusammenhanges auf. Der Gott des Lebens, der uns als Mann und Frau erschuf, möchte, dass wir Zuneigung und Zärtlichkeit nicht nur mit unserem Verstand, sondern mit allen Sinnen erfahren. Gottes Feuer und die Intimität der Liebe dürfen wir in der Ehe und im Geheimnis der Eucharstie erfahren. So wie die Kirche die Gegenwart Jesu in der Hl. Hostie gewährleistet, so ist uns seine Nähe sicher in der Hauskirche: im Ehesakrament. Dies beinhaltet: Liebe und Treue, Hingabe des eigenen Lebens, Zeit zu zweit, Tragen des Kreuzes, Sorge um kranke und ältere Familienmitglieder, … Wie in der Heiligen Messe so erleben wir in der Lebensmesse: Sursum corda, Credo, Adoratio, Communio, Confessio, Passio, Dominus vobiscum, Ite missa est. 15 Tafeln des neuen Eheweges illustrieren dies. In Óbudavár, dem ungarischen Schönstattzentrum, gibt es jetzt schon einen zweiten Eheweg. Die Tafeln sind mit je einer Bank rund um die Kapelle angeordnet. Jede Bank ist dem Heiligtum zugewandt und drückt damit die Sehnsucht aus, auf dem Eheweg zu wachsen in der Liebe zu Jesus.    

Missionskreuz als Symbol des Eucharistischen Kongresses

Das zentrale Symbol des Eucharistischen Kongresses in Budapest ist ein mehr als drei Meter hohes Bronzekreuz, das die Reliquien von 16 mitteleuropäischen Heiligen enthält. Es heißt Missionskreuz, und ist seit zwei Jahren unterwegs in Ungarn im Anliegen der christlichen Erneuerung. Dieses Kreuz wurde 2007 von dem Silberschmied Csaba Ozsvári angefertigt, der Mitglied des ungarischen Schönstatt-Familienbundes war und 2009 nach einer feierlichen Messe in Óbudavár unerwartet verstarb (Csaba Ozsvári schenkte bei der Messe vor seinem Tod sein Leben für die geistige Erneuerung Ungarns). Eine Nachbildung dieses Kreuzes wurde am 4. Juli 2021 in Óbudavar aufgestellt. Das Kreuz drückt für uns aus, dass wir in Einheit mit Jesus, der Kirche und unserem Ehepartner sein wollen, und das bedeutet auch oft, das Kreuz zu tragen. Das missionarische Kreuz ist eine ständige Einladung zur apostolischen Arbeit und zur Erneuerung in der Eucharistie, denn: „Alle meine Quellen entspringen in dir”. Lesen Sie auch: Zukunft wagen: ein Schönstattheiligtum für Budapest https://www.iec2020.hu/en/news-press/Pope-Francis-visit-Budapest