Interview zum Verhältnis des apostolischen Schreibens Amoris Laetitia und der Schönstatt-Pädagogik mit praktischen Tipps für das Familienleben

Schönstatt International hat im Rahmen des Marathons zum Urheiligtum Pater Alexandre Awi Mello (Isch), Sekretär des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben, und Ehepaar Ghelardi aus dem Familienbund Brasiliens interviewt, um das Jahr der Familie Amoris Laetitia und die praktischen Möglichkeiten der Anwendung der Pädagogik Schönstatts im Familienleben zu vertiefen.

Jahr der Familie Amoris Laetitia

Pater Alexandre Awi Mello, Sekretär des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben, und Ehepaar Ghelardi aus dem Familienbund Brasiliens wurden am 15. Mai beim Marathon zum Urheiligtum von dem brasilianischen Kommunikator Otávio Cezarini Ávila interviewt. Das Thema des Dialogs war das Jahr der Familie Amoris Laetitia. Pater Alexandre bemerkte, dass Papst Franziskus, fünf Jahre nach der Veröffentlichung des apostolischen Schreibens Amoris Laetitia wissen möchte, ob die Kirche diese Reflexion, die sich darauf konzentriert, die Schönheit der Berufung und des Ehelebens hervorzuheben, angenommen hat. Er drückte aus, dass es „eine Gelegenheit ist, diesen sorgfältigen Blick der Kirche auf die Familie neu zu beleben, mit einer Einladung an die Familien selbst, Protagonisten zu sein“. Er fügte hinzu, dass „das Dikasterium für die Laien, die Familie und das Leben dieses Jahr der Familie Amoris Laetitia mit verschiedenen Initiativen koordiniert. Darunter die Veröffentlichung eines monatlichen Videos, mit den Worten des Papstes, das von jedem Kapitel der Exhortation reflektiert“. Pater Alexandre informierte, dass es eine weitere Initiative gibt. Es handelt sich um den ersten Welttag der Großeltern und der Senioren, der am vierten Sonntag im Juli dieses Jahres stattfinden wird. Dieses geschieht in der Nähe des Festes von St. Joachim und St. Anna, welches jedes Jahr gefeiert wird. Diese und viele andere Initiativen können über die Website www.amorislaetitia.va.  verfolgt werden.    

Schönstatt-Pädagogik und das Jahr von Amoris Laetitia

Auf die Frage, wie sich die Pädagogik Schönstatts mit dem Jahr von Amoris Laetitia verbinden lässt, erinnerte Pater Awi Mello daran, dass „Schönstatt eine Familie ist und wir in der Bewegung die Familie als Ganzes verstehen, wo Platz für alle Lebensstände, alle Altersstufen gibt. Wenn wir von Familie sprechen, denken wir nicht nur an Paare, wie es in anderen Bewegungen der Fall ist. In Schönstatt sollen sich alle Mitglieder der Familie willkommen fühlen.” Schließlich erinnerte Pater Alexandre daran, dass “ in Brasilien, beim Kongress im Oktober 2016, eine Beziehung zwischen Amoris Laetitia und der Pädagogik Schönstatts vergliechen wurde, und etwas das hervorgehoben werden konnte, war die Ideal Pädagogik die im Schreiben auftaucht.  Der Papst sagt, dass wir das Ideal der Familie nicht schmälern dürfen und das sollte mit all seiner Kraft den Jugendlichen präsentiert werden, um die Schönheit dieser Berufung zu zeigen. Und er beendete mit folgenden Worten: „Das Hausheiligtum ist ein Weg zur Konkretisierung der Hauskirche, ein Thema, das im Text des Papstes präsent ist.  

Anwendung der Vertrauens- und Bindungspädagogik im Familienleben

Flávia und Luciano Ghelardi betonten, dass Kinder von Gott anvertraut wurden, um in der Familie erzogen zu werden, damit sie eines Tages im Himmel sein können. Die Vertrauens -Pädagogik hilft den Eltern, auf das Gute zu glauben, das in jedem Kind steckt und dass es gute Entscheidungen treffen wird. Flávia bemerkte folgendes: „Es ist wichtig, eine persönliche Bindung zu jedem Familienmitglied zu pflegen. Eine Möglichkeit ist, dass die Mutter einmal in der Woche mit einem der Kinder an dessen Lieblingsort zum Essen geht und die Zeit damit verbringt, zu reden und die Bindung zu stärken, wo das Kind die Möglichkeit hat, die Projekte, Schwierigkeiten und Freuden mit ihr zu teilen. Es ist ein Moment, in dem auch die Mutter ihre Geschichte und die Geschichte der Familie erzählen kann.” Luciano fügt hinzu, dass „eine andere Praxis, die die Bindung an Gott und an die Familie zu stärken hilft, das Abendgebet im Hausheiligtum ist. Da kann die Familie ein wenig erzählen wie der Tag für jeden war und Ihr Dank und Bitten aussprechend, wenn alle zusammen sind.”

Schönstatts Antwort auf die Herausforderungen der Familie von heute

Über die Herausforderungen der Familie in der heutigen Welt, meinte Luciano, dass „es viele gibt, darunter der Mangel am Sinn im Leben“ und er drückt aus, dass „Schönstatt vor allem mit dem Persönlichen Ideal antworten kann, welches uns wissen lässt, dass jeder von uns, von Gott seit Ewigkeiten her geliebt ist und eine Sendung hat, die er in dieser Welt erfüllen soll. Die Bewegung bietet praktische Möglichkeiten, dieses Ideal zu entdecken“. Ergänzend zu dieser Idee erklärt Flávia: „Eine andere Antwort, die Schönstatt geben kann ist der praktische Glaube an die göttliche Vorsehung. Jedes Ereignis ,ob groß oder klein, kommt vom Gott, den Vater, der einen liebevollen Plan hat und  alles regelt. Er wartet auf eine liebevolle Antwort von uns. Der Weg, um zu entdecken, was Gottes Plan hinter jedem Ereignis ist, ist die vom Pater Kentenich gelehrte Meditation des täglichen Lebens, die darin besteht, sich während des Tages ein paar Minuten Zeit zu nehmen, ein Ereignis vom Vortag auszuwählen und mit dem Licht des Heiligen Geistes sich drei Fragen zu stellen: 1) Was will Gott mir damit sagen? 2) Was sage ich zu mir selbst? 3) Was antworte ich Gott?“ Am Ende des Interviews, drückte Flávia aus dass „das Hausheiligtum, dem wahren Herzen des Hauses ist. Es ist der Ort an dem dieselben Gnaden vom Urheiligtum und von den Filial Heiligtümern  fließen und die Familie wird dort genährt, um alle Herausforderungen zu bestehen“. Das komplett Interview können Sie hier abrufen.