Nach über 30 Jahren Leitung in rastlosem Einsatz von Ehepaar Berger und einem enormen Wachstum in der Ehearbeit wurde an diesem geschichtsträchtigen 16. Juli (Gründung der Familienbewegung im KZ Dachau 1942 durch Pater Kentenich und Dr. Fritz Kühr) die Leitung der Familienakademie an Ehepaar Patricia und Günther Mayrhofer übergeben für die kommenden 6 Jahre.

Familienakademie – 2-jährigen Ausbildung zum Familientrainer

„Was als kleines Pflänzchen begann – so schreibt Gabi Kräftner – ist mittlerweile ein mächtiger Baum mit vielen Früchten geworden. 425 Ehepaare aus Österreich haben bisher in 67 Kursen an der 2-jährigen Ausbildung zum Familientrainer teilgenommen und von 300 Referenten- und Begleit-Ehepaaren Stärkung und Wachstum in ihrem Beziehungs- und Glaubensleben erfahren. Während dieser 30 Jahre haben Ehepaare 190.000 Stunden ehrenamtlich für andere Familien gearbeitet. Die bewährte Kentenich Pädagogik wird in Akademiekursen nun auch erfolgreich in Ungarn, Deutschland, Schweiz, Litauen, Spanien, Kroatien, Tschechien, Rumänien und sogar in Brasilien weitergegeben.“   Bei der Feier war sogar Altbischof Dr. Klaus Küng zugegen, der von Anfang an die Akademie für Familienpädagogik stark unterstützte, bei zahlreichen Sendungsfeiern mitwirkte und jedes Mal die neuausgebildeten Familientrainerehepaare interessiert aufnahm. Er würdigte das „außerordentliche Wirken“ von Eva und Erich Berger und wünschte den engagierten Nachfolgern Gottes Segen für diese verantwortungsvolle Aufgabe. Er ist überzeugt, dass die Früchte der Arbeit der Akademien zeigen, dass die Pädagogik Josef Kentenichs sich als wertvoll und hilfreich erweise, auch in einer weitgehend säkularisierten Gesellschaft. Außerdem forderte er auf: „Ich möchte heute die Gelegenheit nutzen, alle zu ermutigen, auch die die über das Internet in anderen Ländern mit uns verbunden sind, mit großem Vertrauen in die Hilfe des Herrn und die Fürsprache Mariens weiterzumachen, nicht locker zu lassen, nicht nachzugeben dem Druck einer Konsumgesellschaft, die durch ihre Art die Menschen oft dazu führt in eine Sackgasse zu geraten.“ Skirmantė und Nerijus aus der Ukraine und Karoly und Erika Varga aus Ungarn bedankten sich bei Ehepaar Berger für ihren Einsatz, die Familienakademie auch in ihren Ländern zu etablieren und das Vertrauen, das sie in die dortigen Leitungsehepaare setzten. Familienakademie heiße für sie, zu einer großen internationalen Familie zu gehören. „Für uns ist es ein großes Wunder wie ihr die Familienakademie geführt habt.“ Fam. Mayrhofer ließ es sich nicht nehmen bei der anschließenden Agape in gemütlicher Atmosphäre mit einer köstlichen Festtagstorte aufzuwarten.  

„Wir vertrauen Ehepaaren, dass sie wachsen können!“

Interview mit Eva und Erich Berger Ehepaar Berger: Sie haben vor 30 Jahren Pionierarbeit geleistet mit der Gründung und dem Aufbau der österreichischen Familienakademie. Was hat sie dazu bewogen, wie ist diese Idee entstanden? Uns hat eigentlich nichts Großes „bewogen“. Wir haben einfach zugesagt eine Projektgruppe über ca. 1 Jahr zu leiten – eine Anfrage von Pater T. Beller und Sr. M. Elmengard im Jahr 1989. Pater T. Beller hatte drei Beweggründe aus unserer Sicht: Er spürte, er wird, trotz seiner Leistungsfähigkeit, bald an seine Grenzen stoßen. Er brauchte Multiplikatoren. Er hatte die tiefe prophetische Überzeugung von der Sendung von Ehepaaren für die Kirche von morgen. Und er wollte den Erfahrungsschatz von damals über 10 Jahre Familienarbeit in der Nachfolge Pater Kentenichs allen interessierten Familien weitergeben – auch über die Grenzen Schönstatts hinaus. Denn: „Die größte Sünde in der Wüste ist, anderen nicht zu sagen, wo die Quelle ist“ In der Projektgruppe haben wir und fünf anderen Ehepaaren Feuer gefangen – und bald ist ein Flächenbrand entstanden. Was war eine der härtesten Herausforderungen auf diesem langen Weg? Was das herausragendste glücklichmachende Ereignis für Sie beide? „Die Teilnahme an der Akademie war die beste Entscheidung meines Lebens!“. „Es gibt einen Adalbert vor dem Jahr 2008 und einen Adalbert nach dem Jahr 2009!“ (den Jahren an denen Adalbert mit seiner Frau am Akademie-Kurs teilgenommen hat). Solche Rückmeldungen, von denen wir sehr viele bekommen, sind beglückend für uns und für unsere Mitarbeiter. Sie zeigen, wir geben den Menschen das, was sie brauchen, eigentlich, was sie ersehnen. Hart für uns ist, es gelingt uns nicht immer, diese Erfahrungen, die wir mit der Akademie für Familienpädagogik in Österreich und in anderen Ländern gemacht haben, zu kommunizieren. Manchmal stößt unser Vertrauen in die Sendung Pater Kentenichs für die Zukunft von Kirche und Gesellschaft auf Unverständnis. Für uns ist sein pastorales Konzept, das auf das innige organische Zusammenwirken von Psychologie, Pädagogik und Theologie aufbaut, ein echtes Erfolgsmodell, dem wir unsere Lebenskraft zur Verfügung stellen. Welche Eigenschaften sind Ihnen beiden zugewachsen in diesen 30 Jahren in der Familienakademie? Vertrauen! Wir haben gelernt in der Schule Pater Kentenichs zu vertrauen. Wir vertrauen Ehepaaren, dass sie wachsen können – ohne dass wir therapeutisch intervenieren. Und dieses Vertrauen spüren die Paare, ohne dass wir es verbal ausdrücken. Wir vertrauen in die Wirkung der Gnade, in Schönstatt sprechen wir von den drei Wallfahrtsgnaden – wir vertrauen auf sie. Wir vertrauen darauf, dass die Gottesmutter zu Jesus geht und ihn aufmerksam macht: „Sie haben keinen Wein mehr!“ – so wie es auf unseren Krügen in Österreich steht. Wir vertrauen auf Wandlungswunder, dass das Wasser unserer Bemühungen ausreicht – wenn die Krüge gefüllt sind – bis zum Rand! Welche Fähigkeiten bringen Patricia und Günther Mayrhofer für Ihre neue Aufgabe mit und was ist Ihr Wunsch an die beiden? Wir lieben Entdeckungsreisen. Um allen zu ermöglichen, die Fähigkeiten von Patricia und Günther selbst zu entdecken, möchten wir keine Fähigkeiten von ihnen beschreiben. An den Früchten werdet ihr sie erkennen! In einem Kurs, in dem sie das zweite Jahr, wir nennen es „Kunst der Weitergabe und Begleitung“, geleitet haben, wurden Familien mit Vorwürfen gegen Pater Kentenich persönlich konfrontiert und attackiert. Ein Mann steckte das mit den Worten weg: „Ich kenne den Kentenich nicht, ich kenne die Zeitzeugen nicht – aber ich kenne euch – Ihr seid meine Zeitzeugen und euch vertraue ich!“ – damit meinte er Patricia und Günther und ihr Team. „Zeitzeugen“ für Pater Kentenich! Unser Wunsch: Sie mögen es mit Hilfe der Gottesmutter schaffen, die Freude an ihrer eigenen Familie und die Freude am Dienst für andere Familien unter einen Hut zu bringen. Herzlichen Dank für Ihr Erzählen über Ihr jahrzehntelanges tiefes Engagement für die Familienakademie. Gerne werde ich in Schönstatt für Sie und all diese vielen Familien, die durch die Akademie neue Schätze in Ihrer Ehe entdecken durften und die Zukünftigen, die es noch tun, beim Urheiligtum eine große Kerze entzünden.