In diesem Jahr feierten die Familien-Misiones in Argentinien ihr 25-jähriges Bestehen. Die Schönstattbewegung feierte dieses Jubiläum mit vielen Teilnehmern, den Familien der Missionare, bei einem nationalen Kongress der argentinischen Familien-Misiones.
Am Wochenende, vom 10. bis 13. Oktober, trafen sich über 70 Missionare jeden Alters und jeder Berufung. Als Vertreter verschiedener Diözesen des Landes (Córdoba, Mendoza, San Juan, San Luis, Paraná, Chaco, Misiones, La Plata, San Isidro und Buenos Aires) kamen sie im Colegio María de Nazareth in Córdoba zusammen, um das zu feiern, was sie alle verbindet.
Kinder, Jugendliche, Ehepaare, Großeltern, Laien und Geweihte… Jeder wurde sich neu bewusst, dass er Protagonist einer missionarischen Modalität ist, die Platz hat für alle Lebenssituationen und Altersstufen, und die uns mit großer Klarheit neu entdecken lässt, dass wir als Schönstattkinder Familie sind.
Wir stehen nicht still, wir haben eine Mission
Die Missionare erlebten, dass Schönstatt nicht nur eine geistliche Familie ist, die sich um das Heiligtum versammelt, sondern eine apostolische Familie, die die Gnaden des Heiligtums mit sich trägt und weitergibt, denn, wie es das Motto ausdrückt, das sie in diesen Tagen zusammengeführt hat, sind wir: „Missionarische Familie, lebendige Heiligtümer für die Welt.“
Die Idee war, 25 Jahre Geschichte zu feiern und Dankbarkeit auszudrücken (es fehlte weder ein Fest noch ein Geburtstagskuchen!), aber wir blieben nicht in der Vergangenheit, sondern träumten gemeinsam von der Zukunft. Aus dem Kongress haben wir ein sehr klares Bewusstsein für alle Schritte mitgenommen, die wir unternehmen wollen, damit die Familien-Misiones in den Diözesen, in denen sie bereits präsent sind, gestärkt werden und dort, wo die Herzen für die Berufung zur missionarischen Familie brennen, weiter wachsen und sich vervielfältigen können.
Romi und Pio Reitano aus Mendoza sagen: „Die Kinder sind für uns die Hauptmotivation, am Kongress teilzunehmen, und das ist ein Beweis dafür, dass es auch für sie eine echte Freude ist. Sie sind alle mit neuen Bindungen, neuen Freunden und einer neuen Familie zurückgekehrt.“
Früchte
In den Workshops und im Austausch mit den Familien der Schönstattbewegung, die mit Namen wie Joao Pozzobon, Schwester M. Emilie Engel, Pater Franz Reinisch, Josef Engling und Pater Esteban Uriburu verbunden sind, haben wir im Gebet und im Dialog einige Horizonte für die Arbeit identifiziert. Dazu gehörten die Bedeutung, die wir der Einheit und der nationalen Identität als argentinische Familien-Misiones geben wollen; der Wert der Integration und der Synergie mit der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter und den Gliederungen der Schönstattfamilie; und die Verpflichtung zu häufigen nationalen Treffen als Instanzen der gegenseitigen Stärkung.
„Wir erlebten ein großes ‚Bewusstwerden‘ dessen, was die Familien-Missionen für unsere Kirche, unsere Bewegung und unser Land bedeuten. Die Worte klingen nach: Liebe, Familie, Freundschaft, Einheit, Gemeinschaft, Familien-Missionen. Möge dieser Raum weiterhin eine Gnadenquelle für unsere Gesellschaft sein und uns helfen, lebendige Heiligtümer zu sein, von denen aus wir unseren Gnadenschatz weitergeben“, so Ana und Osvaldo Marcozzi aus La Plata.
Ursprünge
Ein ganz besonderer Moment war der Besuch und das Zeugnis der Gründerpaare der Familien-Missionen, die dieses Abenteuer vor 25 Jahren in La Plata begonnen haben. Sie erzählten, wie diese Missionserfahrung ihr Leben und das ihrer Kinder durch die tiefen und dauerhaften Bindungen, die während der Missionen entstanden sind, verändert hat. Jede „Familie des Lebens“, die sich während der Mission mit den leiblichen und den „adoptierten“ Kindern gebildet hatte, wurde zu einer Familienschule, in der alle lernten, miteinander zu teilen, sich auszutauschen, einander zu helfen und sich gegenseitig zu schätzen. Sie erzählten, wie diese Bindungen im Laufe der Jahre im Alltag aufrechterhalten wurden und sich zu einer tiefen Freundschaft und Vertrautheit entwickelten.
Im Zeugnis aus der Gründungszeit erzählten sie, wie schwierig es war, einen Ort für die Mission zu finden, denn damals, 1999, hatte kein Pfarrer großes Vertrauen in diese neue Initiative der „Familien-Misiones“. Nach mehreren erfolglosen Versuchen und angesichts der Unmöglichkeit, einen Ort für die Mission zu finden, vertrauten sie dieses Projekt Pater Esteban Uriburu an, einem Schönstatt-Pater und internationalen Förderer der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter, der kurz zuvor, am 12. Oktober 1998, gestorben war. Er war mit den Gründerehepaaren persönlich verbunden und hätte sicher gerne mit seinem missionarischen Geist mitgewirkt.
Kurz darauf kam die Nachricht, dass ein Pfarrer in der Stadt Belgrano auftauchte, um sie aufzunehmen! Die Patenschaft für die Familien-Misiones wurde von Anfang an Pater Esteban zugeschrieben. Im Laufe der Jahre war diese Geschichte in Vergessenheit geraten, weil die heutige Generation diese Fakten nicht mehr kannte, aber jetzt ist sie wieder in unser kollektives Gedächtnis zurückgekehrt. Der Zufall wollte es, dass wir uns an jenem Samstag, dem 12. Oktober, in der Mitte des Kongresses befanden und uns bewusst wurde, dass sich der Todestag von Pater Esteban zum 26. Mal jährte.
Es ist eine missionarische Berufung
Abschließend kann man sagen, dass vom ganzen Kongress nicht nur die Worte oder die Dokumente in Erinnerung bleiben, sondern auch eine tiefe Erfahrung, die uns fast „spontan“ verbunden hat: die Freude, in einer Familie zu sein, die diese missionarische Berufung mit einer außergewöhnlichen Natürlichkeit teilt.
Es besteht kein Zweifel, dass dies eine Gnade Gottes ist und dass die Gottesmutter durch diese Initiative des Familien-Apostolats viel Segen ausgießen möchte. Es ist eine missionarische Berufung, die schon in 11 Orten im ganzen Land Früchte getragen hat, und die die Gottesmutter an viele Orte bringen möchte; nicht nur, weil sie die Pilgernde Gottesmutter trägt, sondern weil sie einen Stil des Familienlebens offenbart, der den Glauben und die Werte auf die natürlichste und wirksamste Weise verbreitet.
Übersetzung: Sr. M. Lourdes Macías
Lektorat: Hildegard Kaiser