Gruppe der Stille und des Gebets: Acht Jahre internationaler Zusammenschluss

Erika Cedeño

Die Gruppe der Stille und des Gebetes der PJK, deren Aufgabe es ist, die Schönstattfamilie weiter mit dem dritten Kontaktpunkt der Bewegung – Pater Josef Kentenich – zu verbinden und zum Gnadenkapital für seine Heiligsprechung beizutragen, haben sich am 15. März zu einem internationalen virtuellen Treffen versammelt, um ihr achtjähriges Bestehen zu feiern.

Die in Ecuador entstandene Lebensströmung ist heute in 22 Ländern vertreten. Sie würdigt den Beitrag Pater Kentenichs für die Kirche durch seine Pädagogik und Pastoraltheologie und weckt ein tiefes Interesse an seinem Charisma und seiner Sendung.

Moderiert wurde das Treffen von Erika Cedeño, der internationalen Koordinatorin dieser Initiative, unter besonderer Beteiligung von Pater Alexandre Awi Mello, Vorsitzender des Generalpräsidiums der Schönstattbewegung, Schwester María Julia Agüero, Leiterin des Sekretariats Pater Kentenich in Argentinien, und Pater Eduardo Aguirre, Postulator der Seligsprechung Pater Kentenichs.

Pater Alexandre: Wir alle sind Schönstatt

Pater Alexandre erläuterte den Stand der Kampagne „Wir alle sind Schönstatt“ und betonte das Gefühl der Zusammengehörigkeit und Einheit, das die Schönstattfamilie pflegen müsse. Er lud jedes Mitglied ein, sich aktiv an den Aktivitäten der Bewegung zu beteiligen und dabei Vielfalt und Integration zu reflektieren.

Obwohl Schönstatt in der Öffentlichkeit wenig über Finanzen spricht, ist auch der wirtschaftliche Aspekt wichtig, um die spirituelle und soziale Sendung Schönstatts deutlich zu machen. Und die Kampagne „Wir alle sind Schönstatt“ zielt auf beide Aspekte: den geistlichen – die Gemeinschaft – und den finanziellen.

Einladung, sich für das internationale Schönstatt verantwortlich zu fühlen

Das finanzielle Ziel dieser Initiative ist, dass wir uns alle verantwortlich fühlen für die Sendung Schönstatts, auch auf internationaler Ebene. Das Ziel ist, 250.000 € zu sammeln, um die Ideale der Bewegung in drei Bereichen zu fördern:

  • Erhaltung des Urheiligtums, Gnadenquelle. Das jährliche Defizit beträgt 30.000 €.
  • Mitarbeit an der unabhängigen Kentenich-Forschung, die Bischof Ackermann in Trier helfen soll, eine verantwortliche Entscheidung über den Fortgang des Seligsprechungsprozesses für Pater Kentenich zu treffen (siehe dazu den Beitrag von Pater Eduardo Aguirre unten).
  • Schoenstatt International mit Sitz in Schönstatt, Vallendar, das vom Generalpräsidium beauftragt ist, die internationalen Aktivitäten und Projekte zu koordinieren, insbesondere die Kommunikation, um das Zusammenwachsen der Bewegung als Familie zu fördern.

Bisher wurden rund 31.000 Euro gesammelt. Alle Gemeinden sind eingeladen, sich an der Kampagne zu beteiligen. Jeder Beitrag, egal in welcher Höhe, wird gebraucht und ist willkommen.

Pater Alexandre erwähnte auch, dass das Urheiligtum vom Bischof von Trier zur „Heiliger Ort des Jubiläums“ in diesem Jahr der Hoffnung erklärt wurde, und betonte, wie wichtig es sei, den Glauben und das Engagement der Gemeinschaft lebendig zu halten, und lud dazu ein, sich aktiv an den Jubiläumsfeierlichkeiten zu beteiligen und den Geist der Hoffnung durch konkrete Taten und Solidarität weiterzugeben.

Sr. Maria Julia: Vierter Meilenstein der Bewegung: Der göttliche Sieg

Schwester Maria Julia gab einen geschichtlichen Überblick über den vierten Meilenstein Schönstatts, der die Rehabilitierung Pater Kentenichs im Geist des göttlichen Sieges markiert. Im Dezember dieses Jahres jährt sich dieser Moment der Transzendenz für Schönstatt zum sechzigsten Mal. Die Schwester erläuterte die Bedeutung dieses Jubiläums und hob die Schlüsselmomente und das Vermächtnis hervor, das es in der Gemeinschaft über die Jahrzehnte hinterlassen hat.

Zugleich wies sie auf die grundlegende Bedeutung der Sekretariate Pater Kentenichs für die Organisation der Gedenkfeiern hin und erläuterte die koordinierte Arbeit und Planung von Veranstaltungen, die die Identität und den Zusammenhalt der Gruppen stärken sollten.

Zum Schluss rief Schw. Maria Julia dazu auf, das Erbe der Schweige- und Gebetsgruppen mit Begeisterung und Verantwortung weiterzuführen, und lud die Gemeinschaft ein, über den zurückgelegten Weg und die vor uns liegenden Herausforderungen nachzudenken.

P. Eduardo Aguirre: Aktuelles zur Causa Kentenich

Pater Eduardo Aguirre, Postulator für die Heiligsprechung Pater Kentenichs, berichtete über den Stand der Untersuchungen über seine Persönlichkeit und sein Charisma. Er hob die Arbeit der unabhängigen Untersuchungskommission hervor, die seit fast zwei Jahren historische Dokumente auswertet. Der beauftragte Professor, ein Laienexperte für deutsche Kirchengeschichte, zeigte großes Interesse an der Schönstattbewegung wegen ihrer Bedeutung vor und nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Obwohl es keine konkreten Berichte über seine Arbeit gibt, ist ein echtes Interesse an der Sache des Gründers zu spüren.

Eine der wichtigsten Entwicklungen sei die Herausgabe der Studienausgaben, insbesondere der kritischen Ausgabe der Epistola Perlonga, die „zum ersten Mal für alle zugänglich sein wird“. Diese Veröffentlichung ist transzendental, weil sie „die wesentlichen Themen des Charismas entfaltet“ und zu weiteren Studien anregen soll. Parallel dazu wurde an der Dokumentation der Gebote und Verbote gearbeitet, die Pater Kentenich und den Marienschwestern auferlegt wurden, und die eine Geschichte „voller Spannung, fast wie ein Roman“ offenbaren.

Die Vorwürfe gegen Pater Kentenich haben seit 2020 zu einer größeren Einheit in der Schönstattfamilie und zu einer Intensivierung der Ermittlungen geführt. Ein Schweizer Jurist, der kein Schönstätter ist, hat kürzlich einen Artikel veröffentlicht, in dem er die mangelnde Substanz der Anschuldigungen Teuffenbachs und die Rolle der Medien kritisiert, „Personen schnell zu verurteilen, ohne Beweis der Wahrheit, ohne Prozess und Urteil“1.

Pater Aguirre schließt mit dem Appell, die Sache Pater Kentenichs nicht auf seine mögliche Heiligsprechung zu beschränken, sondern uns zu einem tieferen Verständnis seines Charismas zu führen: „Es geht nicht darum, Pater Kentenich schnell zu den Altären zu bringen, sondern darum, den Schatz zu verstehen, den Gott uns anvertraut hat, und weiterhin fest an unsere Sendung zu glauben.“

Zum Schluss ermutigte der Referent die Gemeinschaft, ihre geistliche Arbeit fortzusetzen: „Unser Einsatz in diesen Gruppen der Stille und des Gebetes ist der große Beitrag, den Schönstatt in dieser Zeit braucht.“

Kontaktieren Sie die Gruppe über diesen Link: bit.ly/alianzapjk

Übersetzung: Sr. M. Lourdes Macías
Lektorat: Hildegard Kaiser

[1] Artikelübersicht (auf Englisch): https://www.exaudi.org/the-investigation-of-sexual-abuse-in-the-church-and-the-seriousness-of-false-accusations-the-kentenich-case/

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