Um die 30 kleinere und größere Kinder sind mit dabei, die sich freuen, am Vorabend des orthodoxen Osterfestes an einer Ostereier-Ralley auf dem Pilgergelände teilnehmen zu können. Für das leibliche Wohl aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist mit Bratwürsten, Salaten, Getränken sowie Kaffee und Kuchen bestens gesorgt.
„Ich finde es toll, dass Schönstatt diesen Nachmittag organisiert hat“, sagt Bürgermeister Wolfgang Heitmann, Vallendar, in einem Gespräch mit schoenstatt.de. „Ich fand das eine erfreuliche Veranstaltung, weil es die Möglichkeit gab, dass sich die unterschiedlichen Flüchtlinge untereinander kennen lernen konnten in einer sehr angenehmen und schönen Athmosphäre und auch in Berührung kommen konnten mit Mitbürgern, was natürlich wegen der sprachlichen Hindernisse auch schwierig war.“ Heitmann betonte, dass er das Engagement der Mitbürger für die Unterbringung von Geflüchteten toll fände. Für die Stadt sei es allerdings schwierig, mittelfristig ausreichend adäquaten Wohnraum für die Geflüchteten zur Verfügung stellen zu können.
Austausch über Möglichkeiten und Wege
Für Geflüchtete und Gastgeber ist die Einladung eine gute Gelegenheit, untereinander und mit den neuen, vielleicht nur temporären Nachbarn ins Gespräch zu kommen. Zu sehen sind kleine Gruppen, die Informationen über Einkaufsmöglichkeiten austauschen, die sich untereinander über die Wege unterhalten, wie das Hilfsangebot der verschiedenen Ämter und Stellen in Anspruch genommen werden kann, welche Schritte zu unternehmen sind für die Eröffnung eines Kontos, für die Erlangung von Essensgutscheinen, den Berechtigungsschein für die Tafel, die Beantragung einer Wohnberechtigung oder einer Arbeitserlaubnis.
Die richtigen Ansprechpartner für die Hilfe finden
Verantwortliche des bewegenswert e.V., die sich in Kooperation mit dem Flüchtlingskoordinator der Stadt Vallendar für die Koordinierung der Flüchtlingsunterbringung am Wallfahrtsort Schönstatt, Vallendar, einsetzen, haben zusammen mit den beteiligten Schönstatt-Häusern zu diesem Begegnungsnachmittag sowohl alle in Schönstatt untergekommenen ukrainischen Bürger wie auch alle im Bereich der Verbandsgemeinde Vallendar lebenden ukrainischen Flüchtlinge eingeladen. Immer wieder wird Anna Schwaderlapp, mitverantwortliche Koordinatorin des bewegenswert e.V. zu Fragen hinzugezogen. Zum Beispiel, ob Verwandte einer Flüchtlingsfamilie, die am Vortag Mariupol verlassen konnten, in einigen Tagen auch in Vallendar unterkommen könnten. „Da können wir helfen, die notwendigen Kontakte zum Flüchtlingskoordinator der Stadt herzustellen“, sagt die Hausleiterin des Hauses der Familie, Schönstatt. „Bei der Wohnungssuche oder bei anderen Fragen können wir vom bewegenswert e.V. zwar nicht direkt helfen, aber wir können dazu beitragen, dass geeignete Ansprechpartner gefunden werden“, ergänzt sie.
Sprachkursangebot ist geplant
Ein konkretes Angebot, das der Verein zusammen mit den Schönstätter Marienschwestern vom Pilgerhaus schaffen konnte, ist ein größerer Aufenthaltsraum für Begegnung, der vorerst dauerhaft für die in Vallendar ankommenden ukrainischen Flüchtlinge zur Verfügung steht. Dort gibt es einen Spielbereich für Kinder, eine Wohnzimmerecke und eine einfache Kleiderkammer mit gespendeten Kleidungsstücken. In diesen Räumlichkeiten wird baldmöglichst auch ein Sprachkursangebot beginnen, denn eines ist an diesem Nachmittag deutlich zu spüren: „Sprache ist ein sehr entscheidender Faktor für gelingende Begegnung und ankommende Hilfe“, so Tobias Brehm, Vorsitzender des bewegenswert e.V.. „Ohne die bereitwilligen ukrainisch und deutsch sprechenden Übersetzerinnen und Übersetzer hätte der Nachmittag nicht so gut verlaufen können.“
Gebet um Zusammenhalt in schwieriger Zeit
Die Veranstaltung schließt gegen 17:45 Uhr mit einer kleinen Gebetszeit vor der Gnadenkapelle des internationalen Wallfahrtsortes Schönstatt, dem Urheiligtum. Der aus Indien stammende Schönstatt-Pater Johnson Panthappillil ermutigt die Flüchtlinge und ihre Gastgeber in dieser so schwierigen Situation zusammenzuhalten und sich gegenseitig zu ermutigen. Hier sei auch immer ein Ort, um Kraft zu schöpfen und Gott um Hoffnung und Frieden zu bitten. „Wenn wir zusammenhalten, können wir leben“, so die Quintessenz seines kurzen Impulses. Ein ukrainisch-deutsches Gebetsblatt ermöglichte den Anwesenden das Gebet in beiden Sprachen mitzuvollziehen und es ist ein besonderer Moment, als das „Vater unser“ und ein Gebet zu Maria zum Abschluss in beiden Sprachen gleichzeitig gesprochen wird.
Quelle: Schönstatt.de
Fotos: Hbre / T.Brehm