Spanien ist ein Land der Mission. Das erleben wir immer stärker in unseren Familien, unter den Jugendlichen und in den Schönstattgemeinschaften. Seit Jahren säen die Jugendlichen des Projekts „Misión País” in Dutzenden von Städten Leben aus, und in diesem Jahr haben sie bereits mehr als 30 Orte erreicht. Während eines verlängerten Wochenendes im Mai war auch das Projekt „Awake” mit jungen Berufstätigen in mehreren Dörfern im Einsatz. Viele von ihnen hatten diese Erfahrung bereits während ihres Studiums gemacht. Und obwohl sie jetzt nicht mehr so viel Zeit haben, wollen sie nicht mehr aufhören, wenn sie einmal die Freude an der Mission erlebt haben.
Auch wir als Familie haben seit mehr als zehn Jahren den Drang verspürt, auszugehen. Aber in diesem Jahr ist es anders. Etwas ist in Bewegung. Die Zahl der Familienmissionen hat sich vervielfacht: In dieser Karwoche, vom 12. bis 20. April, sind mehr als 30 Familien – mit kleinen Kindern, Jugendlichen, jungen Berufstätigen, Schwestern und Priester – in die Mission aufgebrochen.
Wir haben uns gesandt gefühlt, um die Liebe Gottes in verschiedenen Ecken des Landes zu säen. Die Orte, die für den Besuch der Schönstatt-Missionare ausgewählt wurden, waren die Stadt Moriles und die Stadt Santaella in der Provinz Córdoba sowie die Insel Formentera auf den Balearen.
Santaella: „Tut alles, was Er euch sagt!“
Unter dem Motto des Evangeliums „Tut alles, was Er euch sagt!“ (Joh 2,5), kam eine Gruppe von Familien und Jugendlichen aus verschiedenen Regionen Spaniens und Deutschlands zusammen, um die Karwoche mit einer Familien-Missionserfahrung in Santaella, einem schönen und einfachen Dorf im Landesinneren von Córdoba, zu verbringen. Santaella öffnete durch seinen Pfarrer Pater José Natalino Rendo Abril seine Türen mit großer Großzügigkeit und empfing die Missionare an einem seiner schönsten Orte, dem Heiligtum der Jungfrau vom Tal.



Pablo Aymerich und Mer Soto sagen: „Dort, inmitten des Duftes von Orangenbäumen und -blüten, in ständiger Gegenwart unserer Mutter, der großen Erzieherin, haben wir die Karwoche mit dem Volk in einer Atmosphäre des Gebets, der Strenge und der Brüderlichkeit verbracht. Es waren Tage, die tief von der Hoffnung auf den Sieg des Herrn in diesem Jubiläumsjahr geprägt waren. Die Gestalt Marias und ihr Zeugnis der Hoffnung durchdrangen all unsere Aktivitäten während der Missionstage: Besuche in den Häusern, Workshops mit Begegnungsmomenten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Vigilien, Spiele für Kinder, Anbetungs- und Lobpreiszeiten, Zeugnisse, Besuche der Jugendlichen des Dorfes bei unseren Treffen und die Teilnahme an den liturgischen Feiern. Alles wurde mit großer Freude, guter Laune und einem Gefühl tiefer Dankbarkeit für so viele erhaltene Geschenke erlebt.“
In diesem traditionsreichen und gläubigen Dorf gibt es mehr als zehn Bruderschaften mit einer tief verwurzelten Volksreligiosität. „Dank der sehr großzügigen Einladung des Pfarrers wird Santaella für drei Jahre ein Missionsdorf sein. Dies war nur der erste Samen. Wir gehen mit einem Herzen voller Dankbarkeit, denn wir wissen, dass diese Mission nicht zu Ende ist, sondern gerade erst begonnen hat.“
Formentera: Missionen auf der Insel
Zum zweiten Mal in Folge besuchte die Schönstattfamilie die Insel Formentera. Der Ort ist bekannt für seine paradiesischen Strände, seine Strandbars und seine lebhaften Fiestas. Aber auch für den Glauben der Menschen, die dort leben.

Carlota Gil aus Madrid erzählt: „Wir konnten Werkzeuge der Gottesmutter von Schönstatt und Jesu sein, um Pater Nando (Pater Fernando Jesús Bayón Plaz) zu helfen und diese Liebe in der Gemeinschaft weiterzugeben. Wir besuchten die älteren Menschen in der Residenz, mit denen wir das Glück hatten, vom Bingo bis zur heiligen Messe alles zu teilen. Wir besuchten auch Kranke auf der Insel und gingen von Tür zu Tür durch die Häuser von San Francesc, einem der Orte auf Formentera. In dieser Dynamik haben wir Missionare auch die Liebe Jesu durch die Einheimischen wiedergefunden. Sie öffneten uns die Türen ihrer Häuser und empfingen uns freudig, als sie die Pilgernde Gottesmutter sahen – eine auf der Insel bereits bekannte Figur.“

Moriles: In jedem Haus, das sich uns öffnete, haben wir eine Geschichte entdeckt
Eine Gruppe von Familien machte sich erneut auf den Weg nach Moriles, einem Dorf in der Provinz Córdoba. Die Familienmissionen werden dort seit drei Jahren mit Zuneigung und lebendigem Glauben aufgenommen.

Clari Roberts erklärt die Bedeutung dieser Besuche: „Wenn wir auf Mission gehen, gehen wir nicht, um zu predigen, und manchmal wissen wir nicht einmal, was wir sagen sollen. Auf Mission zu gehen bedeutet, sich in den Dienst zu stellen. Es bedeutet, dass wir uns senden lassen. Indem wir das tun, werden wir zu den Füßen der pilgernden Gottesmutter, die Christus in jedes Haus bringen will. Es ist das Kind in ihren Armen, das Wunder wirkt; wir gehen einfach den Weg, den sie uns vorgibt. Bei der Mission geht es weniger darum, etwas zu tun oder zu sagen, sondern vielmehr darum, präsent zu sein und Gott handeln zu lassen. Zeugen der Liebe zu sein, in Demut. Und dann nehmen wir diese Geschichten in unser Herz, meditieren über sie, beten und sind für sie dankbar.“
Genau das wurde überall in Spanien erlebt, wo die Familienmissionen stattfanden. Es war die gleiche Erfahrung mit vielen Gesichtern: Es waren Familien, junge Menschen und Gemeinschaften, die bereit waren, sich verändern zu lassen und anderen die lebendige Gegenwart Gottes zu bringen.

Übersetzung: Sr. M. Lourdes Macías
Lektorat: Hildegard Kaiser