Die Familie, eine Gemeinschaft im Liebesbund

Pater Nicolás Schwizer

Was wir als erstes sagen können ist dies: die Familie ist eine Bundesgemeinschaft, denn am Beginn einer natürlichen Familie steht schon ein Bündnis, das Ehebündnis, das beide Partner bei ihrer Hochzeit eingegangen sind. Die Ehe ist schon rein natürlich ein Liebesbund, weil sie eine Lebensgemeinschaft zwischen zwei Personen ist, die eine dauernde und alles umfassende Gemeinschaft begründet. Aber zudem ist sie dies auch, weil sie ein Sakrament ist.

Das Ehesakrament gib die Liebe Chrsiti zu seiner Kirche wieder, es will den Liebesbund zwischen Christus und der Kirche symbolhaft darstellen. Doch die Liebe Christi im ehelichen Leben aufleuchten zu lassen ist eine schwere Aufgabe und ein sehr hohes Ideal.

Das Bündnis bildet Gemeinschaft

Dieses eheliche Bündnis ist der Ursprung. Und wenn der Ehe Kinder geschenkt werden, weitet sich dieses Bündnis zu einem Familienbündnis aus. Jeder Bund hat die Tendenz, Gemeinschafr, Familie zu schaffen: Der Taufbund macht uns die Kirche, die Familie der Kinder Gottes, zum Geschenk.

Und der eheliche Bund will sich zur Familie ausweiten. Nicht nur das Ehepaar sondern auch die Kinder werden organisch zur Liebesgemeinschaft, vereinigt mit den Banden des Blutes. Es ist ein gegenseitiges Geben und Empfangen, ein sich gehören mit gegenseitiger Verantwortung, ein Liebes- und Lebensaustausch zwischen den Ehepartnern, zwischen Eltern und Kindern, zwischen den Geschwistern untereinander.

Wir alle wissen um die Wichtigkeit dieser Familiengemeinschaft, denn die Naturfamilie spielt eine entscheidende Rolle im Blick auf die gesunde Entwicklung einer jeden menschlichen Person, sowohl in bezug auf die physische, die intelektuelle, die geistige und die moralische Ebene. Andrerseits ist die Familie bei der Verwirklichung eines echten gesellschaftlichen Miteinanders von grösster Wichtigkeit, denn sie ist die Grundlage und das Modell für jede menschliche Gemeinschaft. In ihr lernt der Mensch sein Personsein und lernt persönliche Bindungen mit anderen einzugehen.

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Foto: Osarugue Igbinoba, unsplash

Verbindungen sind unerlässlich

Der Mensch braucht Bindungen. Sie bedeuten für ihn eine grundsätzliche Sicherheit, geben ihm Sinn, Freude, Mitte. Wenn ein Kind in seine Familie hineingeboren wird, tritt es auf natürliche und organische Weise in diese Welt der Bindungen seiner Familie ein. Im Zusammenhang mit diesen Bindungen kann es seine eigene Welt aufbauen.

Das Liebesbündnis Schönstatts meint nicht nur eine originelle Bindung an die Gottesmutter Maria, sondern auch an alles, was uns umgibt. Ebenso ist es mit der Familie als Bundesgemeinschaft; sie kommt einem Netz von Bindungen gleich das alle ihre Mitglieder umfängt, Bindungen, die im Laufe der Zeit wachsen und sich vertiefen.

Die Familie, eine Liebesgemeinschaft

Dieser Bund ist ein Liebesbund. Seine persönlichen Bindungen sind Liebesbindungen. Die Liebe ist die verborgene Kraft die alles bewegt, beseelt, befruchtet. Das Zentrale in der Familie ist die Liebe, sie ist das Entscheidende; das Fundament der Familie ist die Liebe.

Um einer liebeleeren Welt eine Antwort zu geben, wollen wir ins Innern unserer Familien hinein eine neue Gemeinschaft formen, eine von der Liebe geprägten Gemeinschaft. Und durch unsere Familien wollen wir einen neuen Menschen formen, einen Menschen, der von der Liebe bewegt wird. Die Verantwortung dafür muss jeder persönlich übernehmen. Will ich, dass meine Familie eine Liebesgemeinschaft wird, dann muss ich mich bemühen selber Liebe zu schenken; ich muss mich dazu erziehen, muss den ersten Schritt tun. Ich: Vater, Mutter, Sohn, Tochter…

Fragen zum persönlichen Nachdenken

1. In welchem Punkt kann ich mich anstrengen um besser zu werden?
2. Welche Schritte kann ich tun um zuhause dieses Familienbündnis zu vertiefen?
3. Sind wir eine marianische Familie?

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