Die Zeitzeugin Schw. M. Mattia berichtet: „Wenn man einmal bei P. Kentenich war, hatte man Sehnsucht wieder zu kommen.“
Sr. Mattia bucht am Ende ihres Physik-Studiums einen Flug nach Milwaukee, um P. Kentenich persönlich kennenzulernen. Nach der ersten Begegnung schreibt sie in ihr Tagebuch: „Die Fotos geben nicht wieder, dass eine innere Schönheit aufleuchtet. Etwas von souveräner Noblesse.“
Sie kam mit dem Vorsatz, sich nicht von einer so berühmten Persönlichkeit „einwickeln“ zu lassen und begegnete jemandem „der mich überhaupt nicht einwickeln wollte. Aber etwas in seiner Persönlichkeit hat meine Kritiksucht ad acta gelegt“.
Bis sie Marienschwester wurde, dauerte es fünf Flüge nach Milwaukee: „Die Entscheidung Marienschwester zu werden war damals überhaupt nicht in meinem Kopf. Ich wollte Schönstatt tiefer kennen lernen, als eine Spiritualität, mit der die Welt religiös-sittlich erneuert wird.“ Dass sie diesen Weg dann doch gehen wollte, hat viel mit P. Kentenich zu tun: „Einmal ging ich die Wisconsin Avenue entlang und das vergesse ich nie. Ich betete den Rosenkranz und war gerade beim „Vater unser“ angelangt. Da kam eine Welle von warmer Freude in mir hoch: Vater unser, der du bist im Himmel. Jetzt habe ich eine Idee, wie das ist, einen Vater im Himmel zu haben.“
Zu den Anschuldigungen, denen P. Kentenich ausgesetzt ist, findet Schw. M. Mattia klare Worte: „Ich war schockiert und sagte: Wie kann eine solch wilde Phantasie entstehen? Ich hätte nie gewagt so etwas weiter zu geben, was ich für absolut falsch halte.“ In einem Fachgutachten von einem Psychologen der Uni Würzburg werden die geistigen Fähigkeiten P. Kentenichs so beschrieben: Die persönlichkeitsdiagnostischen Hilfsmittel zeigen das Bild einer überaus eigenständigen, originellen, durchgereiften und durchgeordneten Persönlichkeit von erheblicher Energie. Das charakterliche Ebenmaß ist in solch hohem Grade äußerst selten und für die Gegenwart geradezu atypisch.