Sekretariat Pater Josef Kentenich – Wechsel in der Leitung

Heinrich Brehm

  • Sr. M. Resia Käppeler, Sr. M. Adele Gertsen (r) und Sr. Gisela-Maria Mues (m) im Sekretariat Pater Josef Kentenich (Foto: Sr. Francine-Marie Cooper)

Das Sekretariat Pater Josef Kentenich hat die Aufgabe, dem besonderen Charisma des Gründers der Schönstatt-Bewegung sowie seiner Sendung und Person nachzugehen und seine Verehrung zu fördern. 30 Jahre lang hat Schwester M. Adele Gertsen in Kooperation mit dem jeweiligen Postulator im Seligsprechungsprozess, aktuell der chilenische Schönstatt-Pater Eduardo Aguirre, die Aufgabe der Leitung dieses Sekretariates verantwortet. Aus Altersgründen wurde dieser Dienst nun Schwester Gisela-Maria Mues übertragen.

Dank des Generalpräsidiums für 30 Jahre treuen Dienst

Schwester M. Adele Gertsen berichtet im Generalpräsidium des internationalen Schönstattwerkes über ihre Tätigkeit im Sekretariat Pater Josef Kentenich (Foto: Dr. Christian Löhr)

Seine Sommersitzung im Juni 2023 hat das Generalpräsidium des internationalen Schönstatt-Werkes zum Anlass genommen, Schwester M. Adele Gertsen für ihren langjährigen Dienst herzlich zu danken. Der Faktor Kontinuität sei ein nicht unwesentlicher Beitrag, den Schwester M. Adele im Team des Sekretariates garantiert habe, so Dr. Christian Löhr, Generalrektor des Schönstattinstitutes Diözesanpriester in seiner Laudatio. Im Laufe der Jahre habe sie in enger Zusammenarbeit mit den Schönstatt-Patres Engelbert Monnerjahn (Deutschland), Ángel Strada (Argentinien) und Eduardo Aguirre (Chile) die Aufgaben des Sekretariates weiterentwickelt. Dabei habe ihr dankenswerterweise mit Schwester M. Resia Käppeler eine ebenfalls langjährige Mitarbeiterin auch mit ihren guten Sprachkenntnissen zur Seite gestanden.

Pater Alexandre Awi Mello, Vorsitzender des Generalpräsidiums, dankt Sr. M. Adele Gertsen im Namen der ganzen Bewegung für ihren drei Jahrzehnte langen Dienst (Foto: Dr. Christian Löhr).

Im Namen des Generalpräsidiums sprach Dr. Christian Löhr Schwester M. Adele Dank und Anerkennung aus, für ihre immer neuen Bemühungen, Pater Kentenich bekannt zu machen. Er überreichte Schwester M. Adele einen von allen Mitgliedern des Präsidiums unterschriebenen Dankesbrief und einen Einkaufsgutschein für den Schönstattverlag. Er dankte auch dem Institut der Schönstätter Marienschwestern, das mit Schwester Gisela-Maria Mues, die bisher 12 Jahre lang Mitglied der Generalleitung ihrer Gemeinschaft war, eine Nachfolgerin im Sekretariat Pater Josef Kentenich zur Verfügung gestellt hat, die zusätzlich auch die Aufgabe der Leitung des Pater-Kentenich-Hauses auf Berg Schönstatt übertragen bekam.

Rückblick der Leiterin des Sekretariates Pater Josef Kentenich

Von Sr. M. Annemarja Wansing hat Sr. Gisela-Maria Mues die Leitung des Pater-Kentenich-Hauses übernommen (Foto: Sr. Francine-Marie Cooper)

Ihren Rückblick auf ihre Tätigkeit als Leiterin des Sekretariates wolle sie im Namen des kleinen Teams von fünf Personen geben, das gemeinsam im Sekretariat Pater Josef Kentenich gewirkt habe. Neben dem jeweiligen Postulator und ihr selbst seien noch drei weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Team zu zählen. Im Rahmen des diözesanen Verfahrens zur Seligsprechung von Pater Josef Kentenich, dessen vorübergehende Aussetzung Bischof Dr. Stephan Ackermann am 3. Mai 2022 verfügt hat, habe das Sekretariat Kontakte in 94 Länder der Welt geknüpft.

„Von Anfang an habe ich aufnehmen dürfen, dass viele Leute Pater Kentenich als ihren Heiligen verehren“, betonte Schwester Adele. „Wenn die Kirche ihn auch noch nicht heiliggesprochen hat, für mich ist er ein Heiliger“, so hätten manche sich geäußert. 150 Zeugen seien im Seligsprechungsverfahren befragt, mitgeteilte Heilungen seien untersucht worden. Unzählige Menschen hätten dem Sekretariat berichtet, welche Bedeutung Pater Kentenich für ihr Leben habe. 1,7 Millionen Gebetserhörungen seien im Sekretariat eingetroffen. Alle Dokumente zu diesen Vorgängen lägen als Akten des Seligsprechungsprozesses nicht in Trier, sondern seit 2017 im Sekretariat Pater Josef Kentenich in Schönstatt, da im Trierer Archiv kein Platz für die Lagerung zur Verfügung stünde.

Druckerzeugnisse in insgesamt 30 Sprachen

Die neueste Ausgabe 3/2023 der „Impulse für das Leben“ ist in diesen Tagen an die Leser weitergegeben worden (Foto: Sr. Francine-Marie Cooper)

Um die Verehrung Pater Kentenichs zu fördern, habe das Sekretariat eine große Zahl von Druckerzeugnissen in insgesamt 30 Sprachen herausgegeben. Diese Schriften wurden in einer Auflage von über acht Millionen Exemplaren verbreitet. Dazu wurden im Laufe der Jahre etwa 36 Millionen Bilder und Gebetsblätter gedruckt und weitergegeben. Im deutschen Sprachraum erscheint in einer aufaddierten Auflage von inzwischen über 10 Millionen Exemplaren viermal im Jahr das achtseitige Heft „Impulse fürs Leben“, in dem Zeugnisse und Gebetserhörungen dokumentiert werden. „Die Leser lernen durch die Schriften Pater Kentenich kennen und schätzen. Sie wählen ihn als Vorbild für ihr eigenes Leben und Streben. Sie lernen aus dem Glauben zu leben, das Leben im Licht des Vorsehungsglaubens zu sehen, den Wert und die Bedeutung des Leids in ihrem Leben zu verstehen und anzunehmen sowie auf die Gottesmutter zu vertrauen wie Pater Kentenich“, schätzte Schwester M. Adele Wert und Wirkung der Publikationen ein.

Daher seien sie und ihr Team auch mit Schriftenständen bei Veranstaltungen wie dem Gymnicher Ritt, Kongressen von Kirche in Not und bei Feiern an Schönstattzentren im ganzen Land vertreten gewesen. Dazu kamen noch die Referententätigkeit bei Gruppen aus der Schönstatt-Bewegung oder bei Wallfahrtsgruppen.

Im Rahmen der Sammlung von Gebetsanliegen und Gebetserhörungen habe sich eine weitere Aufgabe des Sekretariates ergeben. So müssten die Mitarbeiter oft eine Art Telefonseelsorge leisten für viele, die anrufen. Neben den Anrufen seien früher jeden Tag viele Briefe ins Sekretariat gekommen. Heute laufe die schriftliche Kommunikation fast nur noch per E-Mail.

Papst Johannes Paul II.: „Sprecht ihr ihn heilig!“

Ein bedeutender Einschnitt für die Arbeit des Sekretariates Pater Josef Kentenich habe sich aus der Aussetzung des Seligsprechungsprozesses durch Bischof Ackermann am 3. Mai 2022 in der Folge von Missbrauchsvorwürfen gegen Pater Kentenich ergeben. Es sei jedoch zu beobachten, so die Marienschwester, dass die große Mehrheit der Freunde Pater Kentenichs weiter treu zu ihm stünden und sich nur einige wenige distanziert hätten.

„Tragt das Werk Eures Gründers in die Zukunft und sprecht ihr ihn heilig!“ Mit diesem Wort und Auftrag von Papst Johannes Paul II. an die Schönstattfamilie schloss Schwester Adele ihren Bericht über ihre Tätigkeit im Sekretariat Pater Josef Kentenich, jedoch nicht ohne darauf hinzuweisen, dass von den vielen in den letzten Jahrzehnten selig- und heiliggesprochenen Personen zu viele unbekannt geblieben seien. Dieses Schicksal dürfe Pater Kentenich nicht zu Teil werden.

Quelle: schoenstatt.de

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