Die 6. Exerzitien auf den Spuren Pater Kentenichs fanden vom 20. bis 26. Juli statt. Vorausgegangen waren verschiedene Herausforderungen, die im Sinne des praktischen Vorsehungsglaubens als göttliche Führung und Zeichen guter Frucht gedeutet wurden.
Die Exerzitien fanden zum dritten Mal in Stoczek Klasztorny, Polen, im Exerzitienhaus der Marianischen Patres statt. Man könnte sagen, dass hier alles begann… …. Im Jahr 2016 sagte Pater Kustosz Wojciech Sokołowski, nachdem er die Plakette des 8. Kentenich-Weges in der Basilika von Stoczek angebracht hatte, zu den Teilnehmern der Feier: „Kommt wieder hierher zur Begegnung mit Pater Kentenich…“
Internationale Teilnahme
An den diesjährigen Exerzitien nahmen ca. 20 Personen aus verschiedenen Gemeinschaften des Schönstattwerkes und aus verschiedenen Regionen Polens teil. Ein besonderer Teilnehmer war Pater Eduardo Aguirre, Postulator des Seligsprechungsprozesses von Pater Kentenich, der uns nicht nur mit seinen Vorträgen bereicherte, sondern uns auch geistlich mit Pater Kentenich bekannt machte. Geistlicher Leiter war von Anfang an und auch während dieser Exerzitien Pater Arkadiusz Sosna, derzeit mitverantwortlich für die internationale Koordination der Schönstattbewegung.
Das Programm der Exerzitien war so gestaltet, dass Zeit blieb für Gebet, Besinnung und Austausch in der Gemeinschaft, aber auch für das Kennenlernen und Erleben der Schönheit des Ermlandes. Höhepunkte waren die Vorträge zur Vertiefung des Wissens über Pater Kentenich. Daneben gab es Workshops und andere Formen der Weiterbildung, z.B. synodale Dialoge. Der Tag endete mit einem gemeinsamen Gebet im Heiligtum vor dem Bild der Königin des Friedens. Es war eine Gelegenheit, den Tag zusammenzufassen und zu verabschieden, eine Zeit, um für die Anliegen der Kirche, der Bewegung, für den Frieden und für ein Ende des Krieges in der Ukraine und im Heiligen Land zu beten. Und wer wollte, konnte am Abend das Herz Jesu und das Herz Mariens anbeten.
Intensives Programm
Die Tage der Exerzitien waren gefüllt mit Themen, die unseren Lebensweg auf den Wegen der Hoffnung unter der Führung Pater Kentenichs vertiefen sollten:
– Am 21. Juli nahmen wir an der 23. Josef-Engling-Tagung in Prositten teil und sahen in ihm einen Jünger Pater Kentenichs – „Kentenich, ein großer Mann des Friedens“.
– Am 22. Juli haben wir den seligen Kardinalprimas Wyszynski durch das Prisma seiner dreijährigen Gefangenschaft u.a. in Stoczek betrachtet. Tief bewegt hat uns die Vorführung des Films Wyszynski – Rache oder Vergebung, der die Herzensbildung des Primas während des Zweiten Weltkrieges zeigt, als er während des Warschauer Aufstandes in Einheiten der Heimatarmee diente.
– Am 23. Juli vertieften wir uns in das Leben der heutigen Kirche und ihren synodalen Weg. Das Thema wurde uns von Dr. Alicja Kostka vorgestellt. Die Teilnahme am synodalen Dialog war eine tiefe Erfahrung der Teilnahme am Leben der Kirche.
– Am 24. Juli war es Zeit, den Gründer Pater Kentenich kennenzulernen, den uns Schwester M. Marcelina Migacz (online) als Mensch und Priester vorstellte. Schwester M. Migacz ermutigte uns auch zum synodalen Dialog und leitete ihn in Form einer Gruppenarbeit zum Thema der Gegenwart Pater Kentenichs in unserem Leben und seines Einflusses auf unsere Ausbildung.
– Am 24. und 25. Juli führte Pater Eduardo Aguirre durch die geschichtlichen und aktuellen Herausforderungen des Berufungsweges des Schönstattwerkes und der Ereignisse in Bellavista, Chile, und berichtete über die Bemühungen um die Seligsprechung Pater Kentenichs. Für die Zuhörer war es eine tiefe „Begegnung“ mit dem Gründer, in der sie von seiner Erfahrung des Lesens des Willens Gottes und der Treue zur Sendung, die er von Gott erhalten hatte, hörten.
– Zum Programm der Einkehrtage gehörte der Besuch der Stationen des Kentenich-Weges im Ermland: in Prosity, Reszel und Stoczek. Schwester M. Kamila Skorupka erinnerte an die Entstehungsgeschichte des Weges und an die heutigen Möglichkeiten, diese Orte zu erleben. Eine dieser Möglichkeiten sind die Exerzitien auf dem Kentenich-Weg, die nicht nur die Pflege der Geschichte und die Rückbesinnung auf das sind, was der Gründer der Kirche mit seinem prägenden und pädagogischen Wirken gebracht hat, sondern auch das Erlernen neuer Aspekte seines geistlichen Weges, zu dem er uns heute einlädt.
– Am letzten Tag besuchten wir die Kirche in Gudniki, wo der erste Altar nach dem Abbild eines Schönstattaltars steht. Die Eucharistiefeier endete mit einer frohen Begegnung mit den gastfreundlichen Einwohnern von Gudniki.
Übersetzung: Sr. M. Lourdes Macías
Lektorat: Hildegard Kaiser
Quelle: siostry.szensztat.pl