Leben im Bündnis – ein echter Hoffnungsweg

Susi Mitter

Wir stehen hier in Österreich noch stark unter dem Eindruck des Amoklaufs an einer Grazer Schule. Als Bewegung und persönlich hat uns dieses Ereignis besonders getroffen, weil die 15-jährige Luzia, Tochter einer Schönstattfamilie, dabei ihr Leben verloren hat.

Was wir in den Tagen nach diesem Ereignis erlebt haben, hat mich tief beeindruckt. Die Eltern von Luzia haben täglich zum Gebet in ihren Garten eingeladen, unzählig viele Menschen waren täglich an den Abenden bis zum Begräbnis dort, haben gebetet und gemeinsam Luzia gedacht. Das Begräbnis war dann eine tiefe Auferstehungsfeier, die alle, die dabei waren, nachhaltig beeindruckt hat.

Ein Beispiel, das zeigt: Wie Menschen mit großen persönlichen Herausforderungen und Schicksalsschlägen umgehen, wie sie sich innerlich dazu positionieren, ist höchst unterschiedlich. Warum sind manche Menschen in der Lage, Resilienz zu entwickeln, in aller Trauer und allem Unverständnis hoffnungsvoll zu bleiben und warum zerbrechen andere Menschen an solchen Ereignissen und bleiben verbittert zurück?

Darauf gibt es wohl nicht die EINE Antwort. Was wir aber in diesem Jahr als österreichischen Schönstattbewegung besonders erleben dürfen, ist die Kraft des Bündnisses. Unser Jahresmotto „Leben im Bündnis – unser Weg der Hoffnung“ gibt uns menschlich und übernatürlich Halt und Hoffnung, wenn das Leben aus den Fugen gerät.

Pater Kentenich spricht vom Liebesbündnis als Grundkraft unserer Spiritualität. Eine Grundkraft ist weit mehr als ein schöner, lieblicher Gedanke, sie ist das Fundament, auf dem wir stehen dürfen und aus der wir unser Leben aktiv und zuversichtlich gestalten können. Immer wieder erzählen wir einander nun von tragenden Bündniserfahrungen, das gibt wachsende Sicherheit und stärkt den persönlichen Glauben an einen liebenden Gott.

Im Politik-Podcast von Anne Will wurde kürzlich der ukrainische Botschafter zitiert mit den Worten: „Wir brauchen keine Vermittler, wir brauchen Verbündete!“

Wer sind Ihre menschlichen und himmlischen Verbündeten, auf die Sie in diesen herausfordernden Zeiten bauen, die Ihnen Hoffnung und Zuversicht geben? Diesen Beziehungen dürfen wir in diesem Jahr besonders Raum geben und sie bewusst vertiefen.

Quelle: basis-online.net

*Anmerkung der Redaktion: Die junge Luzia Haiden, Tochter eines Ehepaares aus der Schönstatt-Familienbewegung, starb am 10. Juni 2025 bei einem Anschlag auf eine Schule in Graz, Österreich. Papst Leo XIV. erinnerte an die elf Menschen, die bei diesem Anschlag ums Leben kamen, und versicherte den Familien, Lehrern und Schülern seine Nähe.

Teilen Sie

mit Ihren Lieben

Ähnliche Artikel, die Sie interessieren könnten