Ihr seid der Schatz der Kirche von Luxemburg!

Schw. M. Nilza P. da Silva

Am Nachmittag des 26. Juni, stoppte plötzlich der Verkehr in der kleinen Stadt Diekirch in Luxemburg. Die Überraschung der Autofahrer war offensichtlich, da sie warten mussten, bis das Bild der Dreimal Wunderbaren Mutter und Königin von Schönstatt, das von mehr als 200 Personen, darunter auch Kardinal Jean-Claude Hollerich, Erzbischof von Luxemburg und Vorsitzender der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union, begleitet, vorbei getragen wurde.

„Ihr seid der Schatz für die Kirche von Luxemburg“.

Das sind Worte, die der Kardinal an die Missionare der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt bei der Heiligen Messe in der Pfarrei St. Lauren, richtete. In seiner Erzdiözese gibt es mehr als 100 Bilder der Pilgernden Gottesmutter, die Familien, Kranke, Jugendliche und Kinder besuchen. Mit Dom Jean-Claude konzelebrierten P. Gregor Grzanka, P. Guido Antahua, P. Achille Bundangandu, P. André Lauer Favoretti und P. Antonio Bracht. Der Gesang des kapverdischen/afrikanischen Migranten Chors half allen, noch besser zu beten.

Der Kardinal motivierte die Anwesenden, im Alltag Missionare zu sein, „an dem Ort, an dem jeder von uns steht, denn dort ruft uns Gott“. Am Ende sagte er zu der anwesenden Schönstattfamilie: „Ihr seid der Schatz für die Kirche von Luxemburg“. Pater André kommentierte, diese Worte hätten ihn tief beeindruckt: „Das ist sehr stark für Schönstatt!“

Die Familie wallfahrtet mit dem Segen des Himmels

Diese Feier war Teil des jährlichen Treffens der Schönstattfamilie, die aus verschiedenen Städten Luxemburgs zu der kleinen Kapelle*, die der Dreimal Wunderbaren Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt geweiht ist, pilgerte. Nach der Heiligen Messe, zum Dank für die 84 Jahre der kleinen Kapelle, wurden in den Straßen von Diekirch Loblieder auf die MTA angestimmt, und alle, auch Kardinal Jean-Claude, zogen in Prozession zur kleinen Kapelle. Dabei schien es, als wollte der Himmel sie durch einen feinen Sprühregen wie mit Weihwasser besprengen, als Zeichen des Segens Gottes.

Nach der Erneuerung des Liebesbündnisses und der Verbrennung der Beiträge zum Gnadenkapital traten der Kardinal und alle Anwesenden, einer nach dem anderen, vor das Bild unserer Mutter, Königin und Erzieherin, die mit allen Gnaden des Heiligtums unermüdlich in Luxemburg geblieben ist.

Die Freude und das Bewusstsein, Familie zu sein

Vocês são

„Wir sind sehr glücklich, denn heute war für uns ein ganz besonderer Tag. Wir konnten hier in Diekirch an dieser jährlichen Wallfahrt zu Ehren der Gottesmutter teilnehmen. Wir sind zum ersten Mal hier, und wir waren sehr beeindruckt. Wir dachten, es würde eine kleine Veranstaltung sein, aber es war eine wunderschöne Zeremonie. Wir waren überrascht, als wir entdeckten, dass es dieses Bildstöckchen auch in Luxemburg gibt. Es ist wirklich ein Geschenk für uns! Wir sind so dankbar, dass wir jetzt die Möglichkeit in Betracht ziehen, Maria aus Dankbarkeit Blumen hierher zu bringen. Wir sind wirklich sehr glücklich.“ Serge und Lucía Michels

„Es war eine sehr wichtige Feier, die uns tief berührte. Der Kardinal sagte, dass wir ein Schatz sind. Ich halte es für sehr wichtig, dass wir uns dessen bewusst werden. Es war ganz offensichtlich, dass Erzbischof Jean-Claude sich bei uns sehr wohl fühlte“. Fatima Paiva

„Heute war ein ganz besonderer Moment in unserem Leben. Wir spürten die starke Präsenz unserer Mutter und Königin und sind dankbar für den Segen, den sie uns bringt. Es ist sehr erfreulich, zum ersten Mal in der kleinen Kapelle sein zu können und dabei mit so vielen Menschen Kontakt zu bekommen. Das stärkt unseren Glauben noch mehr und wir sind glücklich.“ Monique Libardi und Martinho de Freitas Salomão

„Ich bin sehr froh, dass ich teilgenommen habe! Es war schön, all diese Menschen aus der Schönstattfamilie in Luxemburg zu sehen. Wenn man sieht, dass mehr Menschen (an der Bewegung) teilnehmen, fühlt man sich nicht allein. Im Gegenteil, man hat das Gefühl, dass man Teil einer großen Gemeinschaft ist. Es hat mir viel Freude bereitet, zu sehen, wie die Menschen mitgemacht und gesungen haben. Ich fühlte mich als Teil von etwas viel Größerem als nur meiner Familie“. Michael Franken

* Geschichte der Kapelle

Diese kleine Kapelle in der Nähe der Pfarrei wurde 1938 von Pater Aloyse Dühr gebaut, nachdem er von der Spiritualität und Pädagogik Schönstatts gehört und das Urheiligtum in Deutschland kennenlernte. Als Lehrer und Erzieher an einer katholischen Lehrerbildungsanstalt erkannte er bald, dass die Spiritualität und Pädagogik Schönstatts mit seinen Ideen von der Erziehung der Jugend übereinstimmten.  Sein Traum war es, dass Schönstatt auch in Luxemburg „wachsen“ könnte. Deshalb war er der Meinung, dass neben der kleinen Kapelle auch eine „Bildungsstätte“ entstehen müsste.

Während des Zweiten Weltkriegs besetzten die Nazis das Land und die kleine Kapelle wurde für viele Mütter, deren Söhne im Krieg kämpften oder sogar umkamen, zu einem Zufluchtsort in ihrem großen Leid.

Bald nach dem Krieg erkrankte Pater Aloyse schwer und mit dem Blick auf das Bild der Dreimal Wunderbaren Mutter gerichtet, sagte er mehrmals: „Ich habe dir alles gegeben. Jetzt gebe ich dir auch das Letzte!“ So schenkte er sein Leben für die Sendung der MTA in Luxemburg.

Das Kapellchen wird auch weiterhin von anderen Personen betreut; bis dann im November 2011 die MTA von Schönstatt durch die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter einen neuen Weg fand, noch mehr unter ihren Kindern in Luxemburg präsent zu sein.

 

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