Zu Beginn seines wie immer auf Spanisch gehaltenen Kurz-Videos erinnert sich Papst Franziskus an eine Begegnung in einem Flüchtlingslager auf Lesbos. Dort habe ihm ein Muslim erzählt, wie seine christliche Ehefrau in seinem Land von Terroristen ermordet wurde, weil sie an ihrem Glauben festhielt. „Sie sahen meine Frau mit dem Kruzifix und sagten ihr, sie solle es auf den Boden werfen. Sie tat es nicht und sie schnitten ihr vor meinen Augen die Kehle durch,“ lässt der Pontifex den Schmerz und das Zeugnis dieses Mannes Revue passieren.
Die Geschichte dieser Frau, ein „Beispiel der Liebe“ zu Christus und der Treue „bis in den Tod“, wird im März-Video des Papstes nachgezeichnet, das auch Bilder von christlichen Gemeinschaften in Not und Beispiele für vorbildlichen Mut zeigt: wie das des ersten Dieners Gottes in Pakistan, Akash Bashir, der 2015 im Alter von 20 Jahren starb, um einen Terroranschlag auf eine Kirche voller Gläubiger in Lahore zu verhindern.
Märtyrer, Helden aller Zeiten
„Es wird immer Märtyrer unter uns geben. Sie sind das Zeichen dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind,“ beschreibt Papst Franziskus den Glaubensweg dieser Menschen, die ihr Leben als Zeugen Christi anbieten, um nach seiner Botschaft zu leben und sein Evangelium der Liebe, des Friedens und der Geschwisterlichkeit in der Welt Gestalt annehmen zu lassen.
„Jemand, der sich auskennt, sagte mir, dass es heute mehr Märtyrer gibt als zu Beginn des Christentums. Der Mut der Märtyrer, das Zeugnis der Märtyrer, ist ein Segen für alle,“ fügt Franziskus in dem Video hinzu, in dem er betont, dass das Thema der verfolgten Christen, die ihr Leben für ihren Glauben geben, hochaktuell ist.
Kirche in Not: Die traurige Bilanz der Christenverfolgung
Allein im Jahr 2023 erhielt das internationale katholische Hilfswerk Kirche in Not (ACN) aus 40 Ländern Berichte über Menschen, die wegen ihres Glaubens getötet oder entführt wurden. So ist Nigeria als Land mit der höchsten Mordrate zu trauriger Berühmtheit gelangt; in Pakistan wurden in der Diözese Faisalabad Gotteshäuser und die Häuser von Christen in Jaranwala ins Visier genommen; in Burkina Faso Katholiken in Débé allein wegen ihres Glaubens aus ihrem Dorf vertrieben.
„Wir beten, dass diejenigen, die in verschiedenen Teilen der Welt ihr Leben für das Evangelium riskieren, die Kirche mit ihrem Mut und ihrer missionarischen Begeisterung anstecken. Offen für die Gnade des Martyriums,“ schließt das Video des Papstes für den Monat März.
Hintergrund
Das Video mit den Gebetsanliegen des Papstes ist ein Projekt des „Weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes“. In kurzen Videos geht Franziskus jeden Monat auf eine der Herausforderungen ein, vor denen die Menschheit und die Kirche aktuell stehen. Seit 2016 wurde das Papst-Video in den sozialen Netzwerken des Vatikans mehr als 210 Millionen Mal aufgerufen, in mehr als 23 Sprachen übersetzt und in 114 Ländern veröffentlicht.
Quelle: vaticannews.va/de