Ein ganz besonderer Tag für die kroatische Schönstattfamilie

Claudia Brehm / Christoph Horn

16. September ist ein besonderer Tag für Kroatien, der lange geistig, materiell und ideel vorbereitet wurde. Erzbischof Msgr. Đuro Hranić, der das Heiligtum in Ivanovci vor 5 Jahren am 15.9.2018 eingeweiht hatte und 17 mitzelebrierende Priester konnten zur Festmesse des 5-jährigen Heiligtumsjubiläums mehr als 1000 Personen begrüßen. In seiner Predigt nahm der Bischof auf den Festtag „Sieben Schmerzen Mariens“ Bezug: wie Maria unter dem Kreuz ihres Sohnes uns zur Mutter geworden ist und wir im Liebesbündnis diese Beziehung leben.

Vor dem Schlusssegen vollzog der Erzbischof die Segnung des neuen Kreuzweges. Die Teilnehmer des Gottesdienstes, die sowohl materiell als auch geistlich beigetragen hatten, waren sehr glücklich über die gelungene künstlerische Gestaltung der Stationen (hier als Beispiel die 4. Station: Jesus begegnet seiner heiligsten Mutter).

Die nachmittägliche Kreuzweg-Andacht, bei der die vielen Menschen ganz gesammelt die Stationen mit Jesus betend und betrachtend zusammen gegangen sind; gehörte zu den beeindruckendsten Erfahrungen des Tages. Ebenso wie die leeren Krüge, die vor dem Heiligtum standen und sich im Laufe des Tages mit geistlichen Beiträgen füllten: Liebestaten wie die von Simon von Cyrene oder Veronika für Notleidende, Feindesliebe, persönliches Leid und Kreuz – das alles wurde für den neuen Kreuzweg geistlich aufgeopfert… Das zeigte das Mitgehen vieler in der geistlichen Vorbereitung auf die Segnung des Kreuzweges.

Jesu Zusage: „Ich liebe dich über alle Maßen!“

Der Schweizer Pater Christoph Horn ist seit Jahrzehnten in Kroatien unterwegs, um die Schönstatt-Bewegung zu begleiten. Inzwischen gibt es dort eine engagierte Schönstattfamilie und zwei Heiligtümer.

Bei der Anbetung am Ende des Tages verlieh Pater Christoph Jesus die Stimme, der in seiner Botschaft vom Kreuz allen zuruft: «Ich liebe dich über alle Maßen!» Es war ein tiefes betrachtendes Gebet von Jesu Leiden, Tod und Auferstehung.

Damit ist der Aufbau und Ausbau des ersten und des zweiten kroatischen Schönstatt-Heiligtums praktisch abgeschlossen. Deshalb dankte Pater Horn allen Anwesenden für ihre treue 15-jährige Mitarbeit materiell, geistlich und nicht zuletzt auch mit vielen praktischen Einsätzen.

Ein besonderer Dank ging nach oben – zum himmlischen Vater, der die kroatische Schönstattfamilie so wunderbar durch all diese Jahre geführt und in seiner liebenden Vorsehung dafür gesorgt hat, dass praktisch alle Pläne ausgeführt werden konnten und zwei Heiligtümer entstanden sind, die sich wunderbar ergänzen: „In Mala Subotica schenkt die Königin der Herzen ihr Herz und erzieht unsere Herzen“; so Pater Horn. In Ivanovci führt sie uns weiter – in die Höhe zum Dreifaltigen Gott und in die Weite zum Bruder und zur Schwester in unserer grossen Schönstattfamilie. Von Herzen danken wir der Gottesmutter, die sich an den zwei Orten niedergelassen hat und schon so viele Jahre wirkt und Gnaden und Gaben austeilt!“

Dank an den Architekten

Ein ganz spezieller Dank ergeht auch an den mittlerweile 90-jährigen Architekten Ladislav Pađen, der seit der Grundsteinlegung 2017 so fachlich qualifiziert und so treu durch alle Schwierigkeiten hindurch für das zweite Heiligtum gearbeitet hat, nicht selten bei Tag und bei Nacht. Und das für Gotteslohn!!! Es war sein ausdrücklicher Wunsch, dass ihm nicht vor all den Pilgern/innen gedankt wird. Deshalb hat Pater Horn ihn am Sonntag nach der Feier in Ivanovci in seinem Haus besucht, wo er alleine lebt, und ihm ganz persönlich gedankt. Die sehr herzliche Begegnung dauerte fast drei Stunden.

Abschließende Verhandlungen: Besuch beim Bürgermeister von Valpovo

Valpovo ist die Kreisstadt, zu der auch Ivanovci gehört (7 km südlich davon). Dieser Stadt gehört das Gelände, auf der das Heiligtum gebaut wurde. Vor 10 Jahren konnte vertraglich das Nutzungs- und Baurecht dafür erworben werden.

Nun ist der Bürgermeister Marko Šutalo bereit, dass die Schönstattfamilie einen Antrag auf das Besitzrecht stellen kann, mit der Absicht, schliesslich auch Eigentümer des Geländes zu werden.

Am Schluss des erfreulichen Gespräches packte Pater Horn ein paar Geschenke aus. Das dritte und letzte war ein Kreuz. Der Bürgermeister war ja bei der Segnung des Kreuzweges dabei gewesen, aber sagte ihm das Symbol des Kreuzes auch privat etwas? Pater Horns Zweifel wurden schnell zerstreut, denn der Bürgermeister begann zu strahlen und sagte: «Wissen Sie, meine Frau und ich bauen ein Wochenendhaus und gerade gestern (!) sagten wir, dass da noch ein Kreuz fehle…». Wie doch Gottes Vorsehung wirkt!!!

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