Die Schöpfung ist ein Ort der Begegnung, der Freude und der Mission

Alejandro Arias Font

Im Juli dieses Jahres feiern wir die Priesterweihe von Pater Josef Kentenich, dem Gründer der Schönstattbewegung. Sein Leben war eine ständige Einladung, die Schöpfung als lebendigen Ausdruck der Liebe Gottes zu sehen. Für ihn war die Welt nicht nur eine Bühne, sondern ein sichtbares Zeichen des unsichtbaren Gottes, eine lebendige Pädagogik, die uns lehrt, zu lieben, dankbar zu sein und zu verwandeln.

Die Natur kann für uns eine tägliche Quelle echter Freude sein. Wir brauchen keinen großen Luxus, um Frieden und Erfüllung zu erfahren. Es reicht, spazieren zu gehen, einen Sonnenuntergang zu beobachten oder tief neben einem Baum zu atmen. In der Einfachheit entdecken wir das Wesentliche wieder.

Darüber hinaus lädt uns die Schöpfung zur Einheit ein. Sie erinnert uns daran, dass wir alle im selben Haus wohnen, dieselben Ressourcen teilen und Teil eines Lebensnetzes sind, das uns verbindet. Der christliche Glaube spornt uns an, diese Wahrheit mit Engagement und Liebe zu leben.

Lernen, die Schöpfung mit marianischen Augen zu sehen

Pater Josef Kentenich sprach liebevoll und tiefgründig von der Welt als einem „Garten Mariens”. Für ihn ist die Schöpfung wie ein Garten, in dem Maria ihre Kinder als Mutter und Erzieherin großzieht. In diesem Garten ist jeder Mensch eine einzigartige Blume, die dazu berufen ist, in ihrer Identität und Sendung zu erblühen. Die Natur verschönert nicht nur die Umwelt, sondern erzieht, formt und orientiert auch. Wenn wir lernen, die Schöpfung mit marianischen Augen zu sehen – „das heißt mit Zärtlichkeit, Sorgfalt und Offenheit für das Geheimnis“ –, dann werden wir als Menschen menschlicher, gläubiger und lebensbejahender.

Seit seinem prophetischen Gedanken vom 31. Mai betonte Pater Kentenich, dass „es Gottes Wille ist, dass das Geschöpf uns zum Schöpfer führt“. Die Schöpfung ist demnach nicht nur ein Objekt, sondern ein Weg der Begegnung mit dem Göttlichen.

Solidarität der Schicksale

Papst Leo XIV. hat das Thema „Samen der Hoffnung und des Friedens“ für den nächsten Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung vorgeschlagen. Mit diesem Ausdruck ruft er uns dazu auf, konkrete Taten zu setzen, die vom Glauben und Gebet getragen sind und eine gerechtere Welt schaffen, in der wir mit der Erde und den Ärmsten versöhnt sind.

Papst Leo erinnert uns daran, dass Umweltgerechtigkeit nicht nur Umweltschutz bedeutet, sondern auch eine Frage der sozialen, wirtschaftlichen und anthropologischen Gerechtigkeit ist. Hinter jedem verschmutzten Fluss oder zerstörten Wald stehen betroffene Gemeinden, Kinder ohne Wasser und Völker ohne Zukunft. Man kann nicht über Ökologie sprechen, ohne über Menschenwürde zu sprechen. Papst Leo inspiriert uns, unseren Glauben mit Taten zu leben und so spürbare Auswirkungen auf die Gemeinschaft und die Schöpfung zu erzielen.

Heute sind wir mehr denn je dazu aufgerufen, verantwortungsbewusste Hüter der Schöpfung zu sein. Es geht jedoch nicht nur darum, persönlich darauf zu achten. Wir müssen uns auch aktiver für den Schutz der Umwelt einsetzen. Aus dieser Idee heraus ist das Schönstatt-Nachhaltigkeitsteam entstanden. Diese Gruppe, deren Mitglieder aus verschiedenen Ländern stammen, möchte nachhaltige Praktiken in all unsere Aktivitäten integrieren. Unser Ziel ist es, unser gemeinsames Haus zu pflegen und eine grünere Zukunft zu sichern – getreu unserem Glauben.

Jede kleine Geste zählt. Jede Entscheidung, die wir treffen – sei es beim Konsum, beim Recycling, bei der Wahl unseres Handelns, bei der Erziehung oder beim Beten – ist ein Samenkorn, das wir für eine neue Welt säen können.

In seiner Botschaft vom 31. Mai sprach Pater Kentenich eindringlich von der Schicksalsgemeinschaft. Alles ist miteinander verbunden. Was ein Mensch tut, hat Auswirkungen auf die Welt. Wir sind nicht nur für unser eigenes Leben, sondern auch für das Gemeinwohl verantwortlich.

„Das Schicksal des Einzelnen ist mit dem Schicksal aller verbunden“, lehrte er. Diese Sichtweise lädt uns ein, die Schöpfung nicht als etwas Fremdes, sondern als Teil unserer gemeinsamen Aufgabe zu betrachten. Die Erde zu bewahren bedeutet, unsere Mitmenschen zu bewahren; die Natur zu respektieren bedeutet, Frieden zu stiften.

Ein gemeinsamer Weg: Schönstatt und die Weltkirche

Die Botschaften von Pater Kentenich, Laudato si‘ von Papst Franziskus und unserem geliebten Papst Leo XIV. haben eine gemeinsame Wurzel: die Anerkennung, dass alles miteinander verbunden ist, die Wiedergewinnung der Einfachheit des Lebens, die Verteidigung der Schwächsten und die Betrachtung der Schöpfung als Spiegelbild der Liebe Gottes.

Sie rufen uns gemeinsam zu einer Revolution des Herzens auf, zu einer neuen Art, in der Welt zu sein, in der weniger zu leben kein Verlust, sondern Freiheit ist, und in der ökologische Spiritualität ein Zeichen setzen und engagierten Glaubens ist.

Der Juli ist ein Monat, in dem wir uns daran erinnern, dass Gott inmitten einer verwundeten Welt weiterhin Hoffnung sät. Er tut dies durch diejenigen, die zuhören, lieben, sich kümmern und mit Demut kämpfen.

Mögen wir als Kinder Gottes, geführt von Maria, zu lebendigen Samen des Friedens und der Hoffnung werden, indem wir die Schöpfung bewahren, Wunden heilen und gemeinsam in eine brüderlichere Zukunft gehen.

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Rosana Silva – Säkularinstitut Frauen von Schoenstatt – Madrid

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