Miteinander der Charismen
Am Vormittag des 1. März geht es um Begegnung mit anderen Charismen, die im „Miteinander für Europa“ mit der Schönstattbewegung zusammenwirken. Neben einigen Schönstättern, die im Miteinander für Europa mitwirken, geben Fadi Krikor, Father’s House for all Nations, Altenhohenau sowie Herbert Lauenroth, Fokolare, Ottmaring einen Beitrag. Der Vormittag lässt die Delegierten den Reichtum der Charismen erleben und schafft die Grundlage für die weitere Beschäftigung mit dem eigenen Charisma Schönstatts.
Charisma und Wachstum
ist der thematische Rahmen am dicht gefüllten ersten Nachmittag. Prof. em Dr. Julius Kuhl, spricht im Horizont von ihm entwickelten PSI (Persönlichkeits-System-Interaktion)-Theorie über Spiritualität und Selbstwerdung. Anschließend gibt Pater Hans-Martin Samietz ISch in seinem Referat Impulse, wie „die ‚Idee vom Gnadenkapital‘ neu gelesen“ und zum Leben werden kann. Es folgen zwei Zeugnisse, wie die Begegnung mit Schönstatt glaubwürdige Persönlichkeit formt und in existenzieller Glaubenskrise rettend wirken kann. Dieser Nachmittag soll helfen, auf „die inneren Vorgänge unserer Spiritualität zu schauen, die Quellen in den Blick zu nehmen, die uns helfen, in den Herausforderungen dieser Zeit zu leben, anstatt nur Probleme zu beschreiben“ (P. Güthlein).
Die gemeinsame Liebesbündniserneuerung am Abend vertieft das, gerade auch durch den Blick auf Lebenszeugnissen von Schönstatt-Helden.
Charisma im Widerspruch
ist der Themenschwerpunkt am Vormittag des 2. März. Hier berichten Mitglieder verschiedener Forschungsteams über ihre Arbeiten zur Causa Kentenich:
Heinrich Brehm, Leiter der Pressestelle der Schönstattbewegung Deutschland, gab einen Überblick die Edition der Studienreihe „Dokumente zur Geschichte der Schönstatt-Bewegung“, die das Team um den Postulator, Pater Eduardo Aguirre ISch vornimmt. Drei Studienausgaben – insgesamt fünf Bände – seien mittlerweile erschienen. Weitere zwei Studienausgaben, insgesamt ebenfalls fünf Bände, seien derzeit in Vorbereitung. Mithilfe dieses umfangreichen Archivmaterials könnten sich die Leserinnen und Leser selbst ein Urteil über die geschichtlichen Vorgänge bilden.
Prof. Dr. Hubertus Brantzen ist im Team des Postulators wesentlich mit der Zusammenstellung und Einführung der Dokumente befasst. Er stellt aufgrund seiner umfangreichen Studien klar: Die in den Anschuldigungen gegen Kentenich vertretene These, er sei wegen Missbrauch ins Exil geschickt worden, sei unhaltbar. Bei den Forschungen, die mittlerweile eine Fülle von Dokumenten umfassen, sei nirgends ein Hinweis auf Missbrauch zu finden gewesen.
Als Mitglied des Internationalen Forschungsteams, das vom Generalpräsidium Schönstatts einberufen wurde, berichtet Prof. Dr. Joachim Söder von dem Projekt, das er zusammen mit Prof. em. Dr. Manfred Gerwing übernommen hat: die historisch-kritische Edition der „Epistola Perlonga“, eines Schreibens, das Pater Kentenich 1949 von seinen Weltreisen aus in fünf aufeinander folgenden Lieferungen an den Bischof von Trier schickte. Die jetzt als Studienausgabe 5 erscheinende wissenschaftliche Ausgabe werde rund 600 Seiten umfassen. Es handle sich bei dieser Studie um die „Auskristallisation eines lebenslangen Denkprozesses“, ein weites Spektrum aktueller Literatur sei darin verarbeitet. Pater Kentenich sei sich der Tragweite seines Schrittes bewusst gewesen: „Er weiß, was er macht. Er sagt, ich kann nicht schweigen, weil es um etwas ganz Großes geht.“
Abschließend berichtet Sr. Dr. M. Aloisia Levermann vom Forschungsteam der Schönstätter Marienschwestern. Hier geht es v.a. um die biographische Forschung zu den ehemaligen Mitgliedern, die Anklagen gegen Pater Kentenich geschrieben haben. Anliegen sei, historisches Material verfügbar zu machen, das es dann externen Wissenschaftlern ermöglicht, zu einem objektiven Urteil über die Anschuldigungen zu kommen.
Die kompakte Information über die laufenden Forschungen, vor allem aber die persönlichen Stellungnahmen der einzelnen Referenten, sind ein wichtiger Beitrag zum Gesamtthema des Treffens.
Synodenaula Schönstatt
Am Nachmittag des 2. März gibt es etwas ganz Neues: Die Delegierten treffen sich in der Aula der Marienschule, in der Pater Kentenich mehrfach mit der Schönstattfamilie zusammen war. Es geht um ein „Gespräch im Heiligen Geist“ in Solidarität mit der Weltsynode. Wie in der Synodenaula in Rom sitzen die Delegierten in kleinen Gruppen an runden Tischen und suchen in verschiedenen Schritten – verbunden mit wichtigen Stillephasen zum Hören nach „oben“ –den Zentralwert für das kommende Schönstattjahr.
Es folgt ein Familienabend in der Aula, bei dem ein mehrgängiges Menue durchzogen ist von entspannten Beiträgen verschiedener Gemeinschaften. Nachmittag und Abend in der Synodenaula werden allgemein als ein Höhepunkt dieser Tage empfunden.
Charisma als Ressource für die Zukunft
So ist der letzte Vormittag der Tagung, der 3. März, getitelt. In einem grundlegenden Vortrag fasst der Leiter der deutschen Schönstattbewegung, Pater Ludwig Güthlein ISch, die Themen und Impulse der Delegiertentagung zusammen. Es sei die letzte Delegiertentagung, die er als Bewegungsleiter ausrichte. Davon sei auch das Thema seines Vortrags bestimmt: „Pater Kentenich für alle Generationen. Narrative und Perspektiven“. (hier link zum Vortrag von P. Güthlein aus schoenstatt.de)
Das Charisma Schönstatts „in der Kirche und für die Kirche“ leben
Die Delegiertentagung endet mit einer Eucharistiefeier in der Dreifaltigkeitskirche auf Berg Schönstatt. Hauptzelebrant und Prediger des Gottesdienstes ist Pater Alexandre Awi Mello, Generaloberer der Schönstatt-Patres und Vorsitzender des Generalpräsidium des internationalen Schönstatt-Werkes. In seiner Predigt greift Pater Alexandre das Tagesevangelium auf – Jesus vertreibt die Händler aus dem Tempel – und legt es auf die Thematik der Delegiertentagung aus – auf das Charisma Pater Kentenichs hin – aus. Die Worte von P. Alexandre sind wie eine Bündelung dessen, was diese Delegiertentagung prägte.