Pfarrer Alois Baumberger, ein Schweizer Missionar, der zu der Gemeinschaft der Schönstätter Bundespriester gehört, lebt und arbeitet seit mehr als 40 Jahren in Afrika. Vor 10 Jahren bekam er von den kamerunischen Bischöfen den Auftrag, einen Wallfahrtsort in Marza aufzubauen, ein Projekt, das schon 1949 an den heiligmäßigen Bischof Yves Plumey übergeben wurde, der damit begann, dann ermordert wurde und damit das Projekt Wallfahrtsort in Vergessenheit geriet. In den vergangenen zehn Jahren baute Pfarrer Alois nun dieses diözesane Wallfahrtszentrum Marza auf, was nicht nur heißt, eine große Wallfahrtskirche zu errichten und Übernachtungs- und Tagungsmöglichkeiten für die Wallfahrer zu schaffen, sondern auch die Menschen in ihren vielseitigen Bedürfnissen anzusprechen und da zu sein für ihre Fragen, Nöte und Schwierigkeiten. Jeder Pilger leistet seinen Beitrag durch Putzen, Jäten, Mitbauen, Kochen usw.
Schönstattspirirtualität am kamerunischen Wallfahrtsort mitverbaut
Viel Schönstattspiritualität hat Pfarrer Alois mitverbaut. Die Menschen brennen für diesen Wallfahrtsort, der nicht aufgrund einer Marienerscheinung, sondern aufgrund dem Finden der Menschen von innerer Heilung, Freiwerden von Korruption, Finden von innerem Frieden, einer Arbeitsstelle, einer Schwangerschaft usw. Maria, unsere liebe Frau der Apostel – unter diesem Titel wird sie in Marza verehrt -zieht Menschen aller Couleur und Religionszugehörigkeit an und vermittelt ihnen Heimat, Geborgenheit, Demut und Schaffenskraft.
45. kamerunische Bischofskonferenz besucht den Wallfahrtsort Marza
In den vergangenen Tagen besuchte die 45. kamerunische Bischofskonferenz den Wallfahrtsort und wollte von Pfarrer Alois einen spirituellen und historischen Input zum Ort. Alois schreibt: «Wir schenkten ihnen einen knorrigen Pilgerstab, ein Paket Artemisia (natürlicher Heiltee) mit aufgedrücktem Photo und Name der jeweiligen Diözese und ein Exemplar der Meditationen unseres Kreuz- und Osterweges, kleine Zeichen die sie sehr schätzten. Sie waren alle sehr beeindruckt von der Residenz von Gründerbischof Yves Plumey, in der er vor dreissig Jahren umkam.“
Aus dem Begrüßungswort Pfarrer Alois‘ an die Bischöfe der 45. Bischofskonferenz
Dank der Stadtverwaltung, die mutig zu Hacke und Machete gegriffen hätte, um ihnen den Weg hierher zu „Maria, unsere liebe Frau der Apostel“ zu ebnen, wäre heute dieses Treffen möglich geworden. Maria sei oft mit der Hacke in der Hand dargestellt worden. In Afrika würde die Hacke nicht nur zum Jäten verwendet, sondern auch, um den Schlamm zu kneten und neue Dinge zu bauen.
So wie hier in Marza, wo ein Begegnungs -, Ausbildungs- und Pilgerzentrum an diesem heiligen Berg entstehe – es sei der Platz für das nationale Heiligtum, das sich präsentiere mit seinen sozialen, karitativen und kulturellen Einrichtungen für einen Ort des Laienapostolates.
Pfarrer Alois sagte zu den Bischöfen: „Sie und viele andere sind in der Geschichte der Evangelisierung verankert und wissen, dass es Kirchen und Heiligtümer – wie auch Tempel, Moscheen und Pagoden – geben muss, die in der Geschichte einer Religion ein Zentrum für die Lehre der Weisheit ihrer Religion waren. Es sind nicht die Gebäude, die die Botschaft weitergeben, aber sie sind fest verankerte Orte, von denen aus sie an alle Generationen weitergegeben wird – von Generation zu Generation.“ Der Vorgängerbischof dieser Diözese habe über das Heiligtum hier gesagt: „Das hier ist keine Pilgerstätte, das ist die Eremitage (Einsiedelei) des Paradieses!“.
„Die Seele des Pilgerortes“ wirkt sich auf die Seelensituation des Pilgers aus.
Was in Marza auffällig sei – so Alois Baumberger – Besucher oder Pilger fühlten sich oft an bestimmten Orten des Pilgerortes sehr wohl. Sie spürten den Atem eines heiligen Ortes. Sie fühlten sich angezogen und hätten den Wunsch, an diesen Orten zu bleiben, um sich zu regenerieren, sie hätten einen Ort entdeckt, der ihre Seele bereichere. „Der Mensch ist ein multidimensionales Wesen und mit einer biodynamischen Sphäre umhüllt, die ihn sensibel macht, um einen Ort zu entdecken, mit dem er sich verbunden oder in Gemeinschaft fühlt“, so der Wallfahrtspfarrer.
Im nationalen Heiligtum hier spüre man die besonderen Kräfte rund um die Quelle, die den Brunnen speise, aber auch die „Hütern des Ortes“. Das sind Felsformationen, die die Umrisse eines menschlichen Gesichts mit Augen, Ohren und Mund haben. Die Pilger sagen: Wenn du dich ihnen näherst, sehen sie dich, hören dir zu und stellen dir Fragen, wie z. B.: Was ist der Zweck deiner Anwesenheit? Andere Energiepunkte seine die Mariengrotte, das große Kreuz, der Marienweg und sehr stark die Gruppe der Gipfel und Höhlen hinter der Einsiedelei, wo man sehr gut zur Ruhe und innerem Frieden finden kann.
Die großen und kleinen Pilgerstätten unserer Erde mit ihren Energiepunkten seine wie Speicher oder Batterien mit großer Kraft, die sich durch den Besuch der Pilger und ihre Feiern immer wieder aufladen würden.
Nichts ohne dich, nichts ohne uns
Der Marienweg, der sich hier den Berg hinaufschlängelt, auf dem die Pilger verschiedene Stationen des Lebens Mariens betrachten können, heißt es bei der Station Hochzeit zu Kana: „Das Heiligtum in Marza ist ein kleines Kanaa, ein Hochzeitssaal, in dem eine neue Liebesgeschichte beginnt. Dort kommt der Wein nie zu Ende, weil viele der Leute ihre Krüge füllen; sie füllen ihn mit Vertrauen, bis er überläuft. Ein Kanaa, wo die Freude nie endet, weil viele ihre Sorgen und Schmerzen mitbringen. Das Feuer der Liebe erlischt nicht, weil viele Menschen ihren „Brennstoff“ mitbringen, – vielleicht erlebte Schmerzen – ihren Mut für einen neuen Anfang. Wo der wichtigste Sinn nicht versiegt, denn der gute Rat entgeht nie: Was er euch sagt, das tut!“. Denn der Wert des vertrauensvollen Gebets, der Wert unserer kleinsten Handlungen, wenn sie im Glauben und in der Liebe getan werden, ist groß. Nichts ist zu klein. Nichts ohne dich, nichts ohne uns.“
Ort, an dem Schönheit, Stille und innerer Frieden gefeiert werden
Das Heiligtum „Unsere liebe Frau von den Aposteln“ ist ein Ort, an dem Schönheit, Stille und innerer Frieden gefeiert werden. Wer zum Marienheiligtum von Marza kommt, ist auf der Suche nach Distanz zum Alltagseinerlei, zur Routine und zu schmerzhaften Ereignissen, er sucht die Rückkehr zu den Grundwerten. Der Pilger sucht Orientierung, erbittet Fürsprache für ein Projekt, das ihm am Herzen liegt, möchte von inneren Qualen geheilt oder in einer schwierigen Zeit unterstützt werden. Die Pilger kommen für sich selbst, für ihre Umgebung oder für den Weltfrieden. Das Heiligtum in Marza will ein Sprungbrett im Leben sein, ein Wendepunkt auf dem Weg von Sinnsuchern und Gottsuchern, eine Liebesgeschichte zwischen Gott und dem Menschen..