Liebe weltweite Schönstattfamilie, Besonders herzlichen Glückwunsch zur Feier des Bündnistages in diesem Jubiläumsmonat Mai 2024. Mit Dankbarkeit, Freude und neuem Nachdenken gehen unsere Gedanken gemeinsam nach Bellavista zum Jubiläum des 31. Mai. Dieser dritte Meilenstein betrifft uns alle weltweit und wir freuen uns mit allen, die vor Ort bei dem Fest dabei sein können.

Eine aktuelle Mission, die von uns abhängt

Das vorbereitete Programm und manch andere Veranstaltung am Ursprungsort und in unseren Ländern fragt nach der heutigen Bedeutung dieses Meilensteins. P. Kentenich hat nicht umsonst seine wachen Gedanken und auch prophetischen Worte in diesen langen Brief der Epistola perlonga geschrieben. Dabei beschäftigt uns heute sicherlich nicht nur der erste Teil, den er in Santiago als erste Antwort auf den bischöflichen Visitationsbericht verfasst hat. Unter Anteilnahme von Marienschwestern feierte unser Gründer am 31. Mai 1949 den Maiabschluß und legte sein Schreiben auf den Altar des noch nicht ganz fertig gebauten Heiligtums in Bellavista. In seiner Ansprache an die Schwestern betonte er, dass die Seiten, die jetzt auf dem Altar liegen, nicht zuletzt durch ihr betendes Mitgehen entstanden sind. Was unser Vater in dieser Stunde mit den Schwestern vollzieht, ist ein Austausch an Hilflosigkeiten im festen Vertrauen auf die Treue der Gottesmutter. Menschlich gesehen ist damit zu rechnen, dass der Versuch einer Entgegnung missglückt und Empörung hervorrufen wird. Der Gründer weiß sich deutlich herausgerufen, zu „Todessprung auf Todessprung“ und übergibt alles der Gottesmutter. Sie wird sich verherrlichen. Doch das wird nur unter Mitwirkung der Menschen, die sich von ihr erziehen lassen, gut gehen. Das Ineinander aller im Liebesbündnis erfordert Treue und gemeinsame Schritte.

Ineinander, miteinander, füreinander

Es ist bezeichnend und passend, dass die Vorbereitungsgruppe für das Jubiläum die Schlussworte aus dieser Ansprache an die Schwestern zum Motto nimmt. Der feste Wille ist, einander treu zu bleiben auf dem Alltagsweg zu Gott und deshalb: ineinander, miteinander, füreinander – wie es das Leitwort sagt. Freilich ist zu alledem aus heutiger Perspektive neues Nachdenken nötig zur Umsetzung der Anliegen, die P. Kentenich in seinem fünfteiligen Brief aufwirft. Darum ist es weltweit wichtig, sich miteinander die Bedeutung dieses Meilensteines bewusst zu machen und in der jeweiligen Kultur Umsetzungsschritte einzuleiten.

Dieses Jubiläum hat wirklich Bedeutung für uns

Uns als Institut der Frauen von Schönstatt ist es deshalb auch wichtig, dass mit dem Jubiläum wieder ein Kreuz der Einheit ins Coenaculum nach Bellavista kommt. Wir hatten dem chilenischen Landespräsidium versprochen, mitzubeten und mitzuhelfen, dass der Verlust des geraubten Kreuzes, mit einem neuen Kreuz ein Ende findet. Spielt das Kreuz der Einheit doch gerade für dieses Heiligtum geschichtlich eine so wichtige Rolle. Wissend, dass im Miteinander viele das gleiche Anliegen hatten, waren wir doch überrascht, dass unsere Gemeinschaft, der unser Vater und Gründer das Originalkreuz geschenkt hat - wie damals – jetzt das neue Kreuz schenken darf. Deshalb sollte es nicht irgendein Kreuz sein, sondern möglichst wieder eine der ersten Kopien des Originalkreuzes. So schenken wir zum Jubiläum ein Kreuz der Einheit, das bis 1976 in Afrika war. Es wurde wohl im Umkreis der ersten Kopie für Bellavista für unsere damalige Gemeinschaft in Tansania gemacht. Damit hat dieses Jubiläum wirklich Bedeutung für uns: Christus wird in Einheit mit der Gottesmutter Sorge tragen, dass die Sendung Schönstatts für die Kirche und Welt heute fruchtbar wird. Wir freuen uns, dass seit Monaten dieses Kreuz nun durch alle wichtigen Orte in Chile wandert, um dann in Freude und Dankbarkeit als gemeinsames Geschenk ins Heiligtum zu kommen. Dazu wünsche ich uns in aller Welt Freude und Zuversicht, vor allem aber auch Treue zu dem, was unserem Vater wichtig war und ist. Dr. Gertrud Pollak, Generaloberin der Frauen von Schönstatt und Mitglied im Generalpräsidium