Sr. M. Nilza Silva interviewt Pater Henrich Walter (Deutschland) und Sr. M. Cacilda Becker (Brasilien), Koordinatoren der Bewegung auf internationaler Ebene, über den Umfang des Pfingstkongresses, der im Juni dieses Jahres in Schönstatt stattfinden wird, wo Schönstattleiter aus der ganzen Welt zusammenkommen werden.

 Was ist der Pfingstkongress?

Schw. M. Cacilda:  Der Kongress ist eine Versammlung der Delegierten der Länder weltweit, in denen Schönstatt eine gewisse Präsenz hat.

Welchen Beitrag will er für die Gesellschaft, die Kirche und die Bewegung leisten?

P. Walter: Zuerst ist der Kongress eine Plattform der Information und Kommunikation innerhalb der Bewegung.

Der Kongress will eine gemeinsame Antwort erarbeiten, wie und wodurch die Vorsehung Gottes unsere Bewegung in dieser Zeit führt. Wir haben die Sehnsucht, in den aktuellen Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft die Botschaft Schönstatts neu zu sagen.

Wie oft findet der Pfingstkongress statt?

Schw. M. Cacilda:  Auf dem letzten Pfingstkongress im Jahr 2015 wurde ein Abstand von 5 Jahren festgelegt. Deshalb war er für das Jahr 2020 geplant und fand wegen der Coronavirus-Pandemie nicht statt.

Er ist vom 8. bis 12. Juni. dieses Jahres geplant,

Wird er persönlich, online oder gemischt stattfinden?

P. Walter: Der Kongress wird auf Wunsch der verantwortlichen Personen ausschließlich persönlich abgehalten. Über die sozialen Netzwerke (YouTube) und SchoenstattTv werden die Gebetszeiten, die heiligen Messen und die Vorträge live übertragen.

Was ist das Ziel dieses Kongresses?

Schw. M. Cacilda:  Wie oben angedeutet hoffen wir auf einen Konsens bei aller kulturellen und nationalen Unterschiedlichkeiten, um die zentrale Aufgabe und Mission Schönstatts in dieser Zeit konkret zu benennen.

Wie wollen Sie dieses Ziel erreichen?

P. Walter: Der erste Schritt ist ein aufmerksames Hören auf das, was die einzelnen Länder und Gemeinschaften berichten. Danach werden wir diese Beobachtungen in den Zusammenhang der weltkirchlichen Situation stellen und alles von unserem Charisma aus beleuchten. In einem Memorandum sollen dann zentrale Erkenntnisse und konkrete Schritte der Verwirklichung formuliert werden.

Was ist das Motto für den Pfingstkongress in diesem Jahr?

Schw. M. Cacilda:  Dieses Jahr steht unter dem Motto „Bewegt vom Geist Gottes„. Der Kongress als Ganzes will als echtes Coenaculum erlebt werden, in dem durch Gebet, aufrichtiges Wahrnehmen der Eingebungen des Heiligen Geistes ein Konsens über den Weg gesucht wird, den Gott von Schönstatt für die nächsten fünf Jahre erwartet.

Wir sind in der Vorbereitung und in der Durchführung des Kongresses vom Heiligen Geist bewegt und wollen unter seiner Führung unseren Alltag, die Kirche und die Gesellschaft als wahre Apostel für die heutige Zeit gestalten, bewegt vom Heiligen Geist

Wie laufen die Vorbereitungen?

P. Walter: Wir begannen mit einer Umfrage, die allen offenstand, über das Leben der Bewegung in ihrem Land, und die Ergebnisse halfen uns, den nächsten Schritt zu tun, nämlich die so genannten kleinen Pfingsten in den Ländern. In jedem Land versammelte sich die Leitungsebene, um darüber nachzudenken, wie wir das Charisma Schönstatts leben, wo die konkreten Früchte liegen und was wir uns für die Zukunft in unserem Land wünschen. Sie fanden von September bis Dezember 2021 statt.

In ihren Schlussfolgerungen wurden die wichtigsten Strömungen des Lebens als internationale Schönstattfamilie herausgearbeitet. Daraus entstanden die Workshops, die online mit offener Beteiligung aller Interessierten durchgeführt waren, zwei davon sind in Europa und drei in Lateinamerika vorbereitet. Sie fanden in den Monaten März und April statt.

Welche und wie viele Personen nehmen an diesem Kongress teil?

Schw. M. Cacilda:  Eingeladen sind die nationalen Verantwortlichen der Bewegung. Das ist je nach Entwicklung der Bewegung der gewählte Bewegungsleiter oder eine verantwortliche Person und weitere Vertreter, die er mit seinem Rat aussucht, um die Bewegung des Landes gut zu repräsentieren. Wir können bis zu 170 Teilnehmer aufnehmen.

Auf welche Weise sind Schönstätter in aller Welt in den Prozess des Pfingstkongresses eingebunden?

Schw. M. Cacilda:  Alle Schönstätter sind eingeladen, den gesamten Vorbereitungsprozess zu begleiten, indem sie sich an den verschiedenen Initiativen beteiligen, die auf der Website www.schoenstatt.com angeboten werden, auch durch Gebet und Beiträge zum Gnadenkapital, und indem sie am Netzwerk der Veranstaltungen auf Livestream teilnehmen.

Wie werden die Überlegungen und Diskussionen verlaufen?

P. Walter:  Der Prozess der Arbeit ist so gestaltet, dass wir gemeinsam den zentralen Lebensstrom suchen. Dabei werden aber die jeweiligen Länder und die Gemeinschaften in ihrer Eigenständigkeit respektiert werden. Unsere Bewegung ist foederativ strukturiert und achtet deshalb sehr auf die Eigenständigkeit der Länder. Wir hoffen, dass uns der Geist Gottes auf dem Kongress zu einer klaren „Vision“ führt. Die praktische Umsetzung wird sicher hinterher in den Ländern und Kontinenten entschieden.

Was wird nach diesem Kongress erwartet?

Schw. M. Cacilda:  Dass alle mit einer tiefen Erfahrung von einer weltweiten Einheit in versöhnter Verschiedenheit nach Hause gehen. Ich hoffe, dass der Kongress einen guten Impuls gibt, die aktuellen Herausforderungen mutig anzupacken. Jeder wird in seinem Land, an seinem Ort weiterarbeiten, aber mit dem Bewußtsein, in einer starken Verbindung zu sein mit vielen Freunden in den verschiedenen Kontinenten.

Schw. M. Nilza: Möge der Heilige Geist mit all seinen Gaben zu diesem Kongress kommen und die Teilnehmer bei der Suche nach Antworten und Wegen für die Bewegung in den kommenden Jahren inspirieren. Vielen Dank!