Am 2. April, dem Palmsonntag, dem Beginn der wichtigsten Woche unserer Kirche, der Karwoche, kam die Nachricht vom Diebstahl des Kreuzes der Einheit aus dem Heiligtum von Bellavista in Chile.
Das Kreuz der Einheit von Bellavista ist die erste Nachbildung, die dem Heiligtum von Bellavista von den Frauen der Schönstatt-Region Stuttgart, Deutschland, geschenkt wurde. Dieses Kreuz wurde am 19. März 1969 von Eugenia Mahringer, der damaligen Oberin der Stuttgarter Region der Frauen von Schönstatt, für das Heiligtum in Bellavista übergeben.
Das erste Kreuz, das so genannte originale Kreuz der Einheit, befindet sich im Heiligtum in Stuttgart und war ein Geschenk des Gründers selbst an die Frauen von Schönstatt dieser Region nach seiner Rückkehr aus dem Exil.
Der 31. Mai: die Bedeutung des Kreuzes für Schönstatt
Das Heiligtum von Bellavista ist Träger einer ganz besonderen Gnade und Sendung innerhalb der Schönstattbewegung, nämlich des 31. Mai.
An diesem Tag legte unser Vater und Gründer in Bellavista, Chile, den Brief auf den Altar, der seine Antwort an den Bischof von Trier auf einige ungelöste Fragen in und über Schönstatt enthielt. Dieser Tag wurde als dritter historischer Meilenstein Schönstatts bekannt, wegen seiner Auswirkungen und wegen des göttlichen Eingreifens in diesem Moment in der Geschichte Schönstatts. Es ist der Tag der Mission!
Pater Kentenich kam nach Amerika, um Verbündete zu suchen, die „den Wagen des Triumphes Mariens ziehen“. Er kam, um einen Kreuzzug zu verkünden, um organisch zu denken, zu lieben und zu leben, und dieser Kreuzzug besteht daraus
– Die eigene Persönlichkeit zu kultivieren
– Den Zeitgeist (mechanistisches Denken) zu überwinden
– Das Herz der Kirche zu werden, damit die Kirche die Seele der Welt wird.
– Die Mission Mariens zu verkünden: Dauergefährtin und Dauergehilfin Christi im gesamten Erlösungswerk
In Maria finden wir das leuchtende Ideal dieser Spiritualität
Maria bringt Natur und Gnade in Einklang, sie überwindet die anthropologischen Irrlehren, sie überwindet den Mechanismus, der das Menschliche vom Göttlichen, den Glauben vom Leben, die Autorität vom Gehorsam trennt. Maria ist die Antwort auf für den Menschen von heute, der die Fähigkeit verloren hat, die Beziehung zwischen dem Natürlichen und dem Übernatürlichen festzuhalten, und der unfähig ist, ernsthafte übernatürliche Entscheidungen zu treffen, und mit dem, was er denkt, lebt und liebt, übereinzustimmen.
In diesem Zusammenhang waren einige chilenische Schüler der Pallottiner auf der Suche nach ihrem Generationsideal. Sie hatten den Wunsch, dem Heiligtum von Bellavista ein Kruzifix zu schenken, das ihr Bild von Christus, dem Priester des Liebesbündnisses mit Maria, im Lichte des ursprünglichen Christusbildes, das der Gründer ihnen überliefert hatte, zum Ausdruck bringen würde. Dieses Ideal setzten sie auf ein Kreuz, das Kreuz der Einheit.
„In den Plänen des ewigen Gottes gibt es kein Bild Mariens, das von Christus getrennt wäre; sie wurde für Ihn und von Ihm allein geschaffen. Ebenso gibt es in den Plänen der Ewigkeit kein Bild von Maria den Bezug zu Christus“ (Pater Josef Kentenich, 1956).
Wir verbinden uns mit der Bellavista-Familie und allen Schönstattkindern der Welt im Gebet und im Geist der Versöhnung für dieses Ereignis.
Gebet
O heilig Kreuz, ich falle vor dir nieder
und sing‘ dir heiße Dank- und Jubellieder:
An dir hat unser Herr das Werk vollbracht,
das uns zu Gotteskindern hat gemacht.
Tief will ich in mein frohes Herz dich senken,
dir meine ganze Liebe dauernd schenken;
auf dich, Gekreuzigter, und deine Braut
sei meines Lebens Hoffnung aufgebaut.
Laßt werbend euch mich zu den Menschen tragen,
mein Leben kämpfend täglich für euch wagen,
daß euer Reich wird siegreich überall,
die Grenzen weitet übers Weltenall.
Das Kreuz und das Marienbild laßt reichen
den Völkern mich als das Erlösungszeichen,
daß niemals voneinander wird getrennt,
was Vaters Liebesplan als Einheit kennt.
Laßt Schönstatt stets ein treues Werkzeug bleiben,
in Menschenherzen euch vereint zu schreiben,
daß wirksam wird das Satansreich zerstört
und Vaters Ehr‘ im Heiligen Geist vermehrt. Amen.
Ana Christina Melquiades Institut der Frauen von Schönstatt
Quelle: Schoenstatt Brasil