Mitglieder der Säkularinstitute Schönstatts treffen sich

Sr. Christina-Maria Greiner

Vom 23.-25.2.2024 trafen sich 28 Mitglieder der sechs Schönstatt-Institute zu einer Tagung in Schönstatt auf Berg Moriah, Simmern/WW. Die diesjährige Tagung setzte die Reihe der bestärkenden, familienhaften und inhaltsreichen Treffen fort und widmete sich zum zweiten Mal dem Evangelischen Rat der Armut. Die verschiedenen Facetten des Armutsgeistes, der durch Lebensstand und Sendung der jeweiligen Gemeinschaft eine spezifische Prägung erhält, bringen wie in einem Mosaik zum Leuchten, was der Gründer Schönstatts mit „marianisch-apostolischer Armut“ meint.

„Es reist sich besser mit leichtem Gepäck“

Am ersten Vormittag des Treffens wurde der Kreis durch die Möglichkeit zur Online-Teilnahme geweitet, so dass weitere Interessierte der Verbände die Gelegenheit hatten, an den Vorträgen und Austauschrunden teilzunehmen.

P. Jakob Busch vom Institut der Schönstatt-Patres stimmte die Teilnehmenden in einem Online-Beitrag in das Thema ein, indem er den Trend des Minimalismus aufgriff und mit dem Armutsverständnis von Pater Kentenich in Verbindung brachte. Es sei dem Schönstattgründer nicht um den absoluten Verzicht auf irdische Güter, sondern um die richtige Bindung an die Dinge gegangen, was sowohl Genuss, wie auch Verzicht bedeuten könne. „Es reist sich besser mit leichtem Gepäck“, heiße es in einem Lied der Band „Silbermond“, so Busch. „Weniger ist mehr – wenn es einen Wert für uns hat.“

Institut Frauen von Schönstatt und Harald M. Knes, Schönstätter Marienbrüder (Foto: Bruno Mucha)

Die Mitte frei räumen. Armut als Chance, dass Gott geben kann

Marienbruder Harald M. Knes griff in seinem Vortrag das Motto der Tagung auf. Der Titel provoziert: Wie kann Armut eine Chance sein, wenn sie als Bedrohung und Unsicherheit erlebt wird? „Wir spüren die Armut nicht nur in materiellen und wirtschaftlichen Nöten, sondern auch in unserem Mangel an Kraft und Zeit, an Fähigkeiten und Berufungen für unsere Kerngemeinschaften.“

Und da zeige sich Armut als Chance, dass Gott geben kann: Gott brauche „leere Gefäße“, wie es der Gründer ausdrücke, die für ihn geöffnet sind und in die er seine Güte schenken könne. Das Lebensbeispiel Pater Kentenichs mache deutlich, „dass wir uns auf Erden nicht vollkommen selbst absichern können, sondern dass unsere letzte Sicherheit in Gott liegt.“ Diese Sicherheit sei die Freiheit eines Kindes, das sich von seinem himmlischen Vater gehalten wisse.

Dr. Peter Wolf, Mitglied der Gemeinschaft des Schönstattinstitutes Diözesanpriester, gab in einem Impuls weitere Einblicke in die Armutshaltung Pater Kentenichs: Seine Geborgenheit im Willen Gottes, seine Indifferenz den Dingen der Welt gegenüber und die Hingabe an seine Aufgabe hätten Pater Kentenich unter den Bedingungen des KZ Dachau eine erstaunliche Fruchtbarkeit entfalten lassen.

Schönstattinstitut Diözesanpriester (Foto: Bruno Mucha)

Einblicke in die gelebten Armutsformen

Für alle Teilnehmenden sehr bereichernd waren auch die Einblicke in die gelebten Armutsformen der verschiedenen Gemeinschaften. Die Christusnachfolge im Geiste der Armut sieht für ein Ehepaar mit Kindern anders aus als für einen Diözesanpriester und wieder anders als für eine Marienschwester.

Die Mitglieder der Schönstatt-Verbände leben eine marianisch-apostolische Armut: „Wir sind von Gott beschenkt, um weiterzuschenken. Als Evangelischer Rat ist uns die Armut ein Weg, unsere Bindung an Gott zu leben und fruchtbar zu machen“, so hieß es aus dem Teilnehmerkreis.

Durch Beispiele von Verbandsmitgliedern aus Rumänien, Peru und Chile wurde der Blick geweitet für die existenzielle Armut von Menschen und für den Auftrag, als Säkularinstitute auch und gerade im Elend der Ärmsten Gottes Liebe erfahrbar zu machen und in den Armen Gott zu begegnen und zu dienen.

Schönstätter Marienschwestern und Institut der Scönstattfamilien (Foto: Bruno Mucha)

Gemeinschaft ist ein Reichtum

Die Treffen der Verbände dienen nicht nur der gemeinsamen Schulung, sondern auch dem sich Erleben als Familie sowie der gegenseitigen Stärkung in der gemeinsamen Sendung. Aus diesem Erlebnis wachse immer neue Freude an der eigenen Berufung und Wertschätzung für die anderen Gemeinschaften, so eine Teilnehmerin. Auch bei den Mahlzeiten und beim Zusammensein am Abend gab es angeregte Gespräche und es wurde viel gelacht. Und die Teilnehmenden sind sich einig: „Unsere Gemeinschaft miteinander und mit unserem Vater und Gründer ist ein echter Reichtum!“

Quelle: schoenstatt.de

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