„Junge Akademie“: Schönstatt meets Wissenschaft

Johanna Langela

Vom 15.-17. September war ich Teilnehmerin der „Jungen Akademie“ des Josef-Kentenich-Instituts (JKI) im Tagungshaus auf Berg Moriah. Ziel war es, Schönstatt und Wissenschaft miteinander ins Gespräch zu bringen, und die Teilnehmenden waren eingeladen, selbst eigene Fragen oder Input beizutragen. Für mich war das Wochenende intensiv und bereichernd.

Schönstatt wissenschaftlich

Ich war anfangs sehr aufgeregt, wie es werden würde, über welche Inhalte diskutiert werden würde und wer die anderen Teilnehmenden sein würden. Wir waren eine kleine Runde von acht Personen, wovon eine online zugeschaltet war. Diese Gruppengröße ergab sich aus der kleinen Zielgruppe (wissenschaftlich interessierte junge Schönstätter*innen bzw. alle, die Lust haben, über Schönstatt wissenschaftlich zu diskutieren), ermöglichte aber von Anfang an ein intensives Kennenlernen und eine Diskussionskultur, in die sich jede und jeder einbringen konnte.

Spannend war, dass die Teilnehmenden aus den unterschiedlichsten Fachbereichen kamen und sich so verschiedene Perspektiven ergänzt haben. Mir hat besonders der partizipative Ansatz gefallen, das heißt: Über welche Themen, Thesen und Arbeiten gesprochen wurde, hing ganz von uns ab. Eine Teilnehmerin stellte z. B. ihre Bachelor- und Masterthesis vor, die sie zu Schönstatt-Themen aus historischer Perspektive geschrieben hat.

Ich selbst stehe noch am Anfang meiner Masterthesis und hatte eher Fragen im Gepäck. Eine Fragestellung zu fokussieren und schönstättische Ansätze zu finden, an denen ich meine Arbeit aufhängen kann, war meine persönliche Motivation gewesen, an der Jungen Akademie teilzunehmen. Aber so viel mehr habe ich mitgenommen.

Wir haben – eingeführt durch einen kurzen Vortrag von Prof. Joachim Söder – über den „(radikalen) Gestaltwandel des Glaubens und der Kirche“ diskutiert und uns durch Textarbeit mit der „Psychologie der Zweitursachen“ auseinandergesetzt. Unsere Diskussionen waren immer wieder geprägt von dem Blick auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen, auf die Rolle der Kirche und Schönstatts sowie auf die Rolle von Glaube und Religion im Leben einzelner Menschen.

Den eigenen Horizont weiten

Mich hat sehr gefreut, dass wir aber auch einen Blick in den Bibliotheksraum des JKI werfen konnten und das Schulungsheim besucht haben, wo der Generaldirektor der Schönstätter Marienschwestern, Dr. Bernd Biberger, uns etwas mehr über die letzten Lebensjahre Pater Josef Kentenichs dort erzählt hat.

Am Sonntag nach einem Abschlussgottesdienst mit Pater Ludwig Güthlein machten sich dann alle wieder voller inhaltlicher Eindrücke auf den Heimweg. Ich persönlich würde mir wünschen, dass Austausch und Netzwerktreffen der Jungen Akademie öfter stattfinden, und würde immer wieder Leute motivieren, daran teilzunehmen. Für mich ist es wichtig, in Schönstatt nicht nur eine spirituelle Heimat zu haben, sondern auch immer wieder in kritischer Auseinandersetzung den eigenen Horizont und den Ort, der Schönstatt für mich ist, zu weiten.

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