In einer sehr fröhlichen Atmosphäre begrüßen Ingeborg und Richard Sickinger, Leiter der Schönstatt-Bewegung Österreich, die knapp 180 Delegierten des Kongresses aus aller Welt und stellen die Koordinations-, Helfer- und Serviceteams der Veranstaltung vor.
Internationale Koordination
Die Vorbereitung des Kongresses lag vor allem in der Hand der internationalen Koordinationsstelle der Bewegung. Pater Walter Heinrich und Sr. M. Cacilda Becker, nach dem letzten Pfingstkongress mit dem Aufbau der Internationalen Koordination (IC) der weltweiten Bewegung beauftragt, geben einen Einblick in die Freuden und Herausforderungen ihrer Arbeit, die außer von ihnen selbst zu 100% von Freiwilligen mitgetragen wird und abhängt. Das IC vertritt die Schönstatt-Bewegung nach außen, steht in Kontakt mit den Leitern der Schönstatt-Bewegungen in den Ländern und begleitet das Entstehen Schönstatts in Regionen, wo es erst ganz kleine Ansätze gibt.
Kontinentale Koordination auf dem amerikanischen Kontinent
Sr. Maria Auxiliadora Bohórquez und Pater José Luiz Correa berichten im Anschluss von ihren Erfahrungen in der Kontinentalen Koordination der Bewegung auf dem amerikanischen Kontinent. Für sie ist der Dialog mit den Leitern der Bewegung sowie den verantwortlichen Laien der Gemeinschaften in den verschiedenen Ländern sehr wertvoll. Zu ihren Aufgaben gehört in Zusammenarbeit mit der IC u.a. die länderübergreifende Organisation internationaler Veranstaltungen auf dem Kontinent, eine „Erfahrung der Synodalität auf unserem Kontinent“, wie sie es ausdrücken.
Zeit zum gegenseitigen Zuhören
In kleinen, nach Sprachen aufgeteilten Gruppen sind die Teilnehmenden dann eingeladen, sich untereinander kennen zu lernen und u.a. ihre Erwartungen an diesen Kongress zu formulieren. Stichworte, die als Rückmeldung aus den Gruppen ins Plenum eingebracht wurden, sind z.B.: „Einheit“, „Komplementarität“, „Hoffnung“, „Treue zum Charisma“, „Weiterentwicklung“ und „Auftrag“.
Ein Memorandum zur Stärkung und Ermutigung der lokalen Schönstattfamilien?
Auf dem Hintergrund dieser Erwartungen stellt Pater Walter Heinrich aus Sicht des Kernteams, das den Kongress vorbereitet hat, die Bedeutung der Veranstaltung dar. Der Kongress wolle dazu beitragen, dass „das föderative Schönstatt bei aller Eigenständigkeit der Länder und Gliederungen auch gemeinsame Linien erarbeiten und Strömungen der Familie verstärken kann.“ In allen lokalen Schönstatt-Bewegungen lebe und verwirkliche sich ein Anteil des gemeinsamen Charismas von Schönstatt. Darauf gelte es besonders aufmerksam zu schauen. Deshalb, so Pater Walter, sei der Kongress „in erster Linie eine Plattform für Information, Kommunikation und Kennenlernen innerhalb der Bewegung.“ Der Kongress habe zudem die Aufgabe, „miteinander auf die Vorsehung Gottes zu achten, nach den Zeichen Gottes zu suchen, die offenen Türen zu erkennen, durch die die Führung Gottes für unsere Bewegung geschieht.“ Der Wunsch des Vorbereitungsteams sei es, dass wie 2015 auch bei diesem Pfingstkongress in einem gemeinsamen Prozess ein Memorandum entstehen möge, das in den Folgejahren die „lokalen Schönstattfamilien stärken und ermutigen“ könne.
„Eine Arbeit, die wir alle gemeinsam tun“
Pater Felix Geyer und Schwester Maria Auxiliadora erläutern schließlich den Prozess der Erarbeitung dieses Memorandums, der mit einer Umfrage im Vorfeld des Kongresses in allen Ländern bereits begonnen hat und mit den so genannten „kleinen Pfingstkongressen“ in jedem Land und kontinentalen Workshops fortgesetzt worden ist. Der Kongress beginnt also nicht bei Null, die Themen, die als „Zeichen der Zeit“ in der Kirche, in der Gesellschaft, in der Wirtschaft, in der Sorge um den Planeten, in der Spiritualität und in der Bildung identifiziert wurden, haben sich auf diesem Weg heraus kristalisiert. Experten werden dazu Informationen beitragen, es sei dann Aufgabe der Delegierten aus der Sicht Schönstatts notwendige Schlüsse zu ziehen, um Ziele und Wege für die kommenden Jahre zu definieren. Nach einer ausführlichen Diskussion sowohl zur Methode der Arbeit wie auch zu inhaltlichen Aspekten wurde gemeinsam beschlossen, das vorgeschlagene Reflexionsteam einzusetzen, das Prozessbegleitend durch eine Sammlung und Synthese der Kongressergebnisse einen Vorschlag für das Memorandum erarbeiten soll.
Der Tag endete mit einer Meditation über die Symbolik des Pfingstfensters in der Gründerkapelle und den Lebensprozess, der sich in diesem Zusammenhang in der Schönstattfamilie in Deutschland entwickelt hat. Zum Abschluss begaben sich alle Anwesenden in die Anbetungskirche, in der sich das Grab des Gründers befindet, und baten dort um die Begleitung Pater Kentenichs und um den Segen Gottes für den Kongress.
Persönliche Eindrücke vom ersten Tag