Zum 110. Gründungstag Schönstatts trafen sich am 18. Oktober zahlreiche Pilger aus Deutschland und verschiedenen anderen Ländern, um miteinander das Liebesbündnis zu feiern und zu erneuern und gleichzeitig des internationalen Festes „100 Jahre Schönstatt“ zu gedenken, das vor genau 10 Jahren stattfand.
Nach einem Festgottesdienst in der Pilgerkirche am Morgen und zahlreichen alternativen Angeboten nach dem Mittagessen startete die Bündnisstunde in der Pilgerkirche, die von schoenstatt-tv.de live übertragen wurde.
Festgottesdienst in der Pilgerkirche
Beim Festgottesdienst am Vormittag sprach Hauptzelebrant und Wallfahrtsleiter Pater Lothar Herter im Zusammenhang mit der Erinnerung an das 75. Gedenken des 31. Mai, einem „Meilenstein der Schönstattgeschichte“ u.a. davon, dass es dem Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich damals darum gegangen sei, mit dem Angebot der Spiritualität Schönstatts eine Antwort auf wesentliche Zeitnöte zu geben, die auch heute noch relevant seien. „Wenn das Heilige fehlt in unserer Welt, verlieren Menschen ihr Zuhause und ihre Mitte“, so Herter.
Internationale Bündnisstunde
Pater Ignacio Camacho, der durch das Programm der Bündnisstunde führte, benannte die Feier von „110 Jahre Liebesbündnis“ an diesem Tag mit Erinnerung an das große Jubiläum 2014 und das Jubiläum „75 Jahre 31. Mai 1949“ als wichtige Ereignisse dieses Jahres. Das Datum des 31. Mai 1949 stehe für das Bemühen Pater Kentenichs, die Bischöfe in Deutschland damals auf die Gefahr hinzuweisen, die vom mechanistischen Denken ausgehe. Sein Vorschlag, dieses durch ein „organisches Denken, Leben und Lieben“ zu überwinden, sei von der Kirche damals nicht verstanden worden.
Die 3-tägigen Feierlichkeiten im Frühjahr 2024 mit 1500 Teilnehmenden am Heiligtum in Bellavista/Chile und damit die Erinnerung an den 31. Mai 1949 wurden durch eine Videoeinspielung präsent.
Schwester Andra-Maria Lingscheid, Mitglied der Leitung der Schönstätter Marienschwestern, die an dieser Feier teilgenommen hatte, erzählte drei Blitzlichter aus ihrem Erleben.
„Gott braucht uns. Gott braucht Verbündete“, so Sr. Andra-Marias Schlussappell: Verbündete, die bereit sind, in die Risse zu gehen, um dem Gott des Lebens Raum zu geben, damit Menschen wieder an die Liebe Gottes glauben können.
Das Feuer weitergeben
Die ehemalige „2014-Volontärin“ Soraya Giacomi Zaldivar aus Paraguay erzählte lebendig wie sie ihre neun Monate Volontariat, in denen sie mit 20 anderen Volontären aus 10 verschiedenen Ländern mithelfen durfte, das Jubiläum vor Ort in Schönstatt vorzubereiten, erlebte. Die zentrale Erfahrung für sie sei das Erlebnis gewesen, zu einer internationalen Familie zu gehören. Noch heute seien die Volontäre von damals in „warmen Kontakt“ untereinander.
Wenn sie ans Jubiläum denke, erinnere sie sich immer als erstes an die vielen strahlenden Gesichter und die Freude derer, die sich schon so lange nach dem Urheiligtum gesehnt hatten und nun endlich angekommen waren. „Wir, die Generation 2014, tragen noch dieses Feuer in uns, dieses Privileg, hier in Schönstatt gewesen zu sein.“ Daraus erwachse aber auch die Verantwortung, das Feuer weiterzugeben.
Bitte um die Fülle des Heiligen Geistes
In einer langen Prozession hinter Vortragekreuz, Fackel, und Fahnenträgern gingen die in der Pilgerkirche versammelten Menschen schließlich zum Urheiligtum, um dort das Liebesbündnis zu erneuern und um den heiligen Geist für die ganze Welt zu erbitten. Dabei hatten sie ein Wort Pater Kentenichs im Ohr, das in der Feierstunde zitiert wurde: „Die Fülle des Heiligen Geistes möchte die Gottesmutter auch uns allen erflehen.“
Ja, jede und jeder sei berufen zur Fülle des Gnadenlebens, des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe und „zwar zu einer Fülle, die nicht nur unser eigenes ganzes Wesen erfüllt und umwandelt, sondern nach allen Seiten überströmt und andere mit den Gaben des Heiligen Geistes beschenkt und bereichert.“ (J. Kentenich, Studie 1964).
Fotos: Kröper
Quelle: schoenstatt.de