Unsere ersten 100 Jahre – Schönstätter Marienschwestern eröffnen ihr Jubiläumsjahr

Schönstätter Marienschwestern

Wir Schönstätter Marienschwestern feiern 2026 unsere ersten 100 Jahre. Ein ganzes Jahrhundert – von den bescheidenen Anfängen bis in unsere lebendige Gegenwart.

Als internationales Säkularinstitut 100 Jahre alt zu werden, das bedeutet, Zeugin unzähliger Geschichten zu sein, die Gott mit uns schrieb:

– mit Generationen von Schwestern, die ihr Leben in den Dienst Gottes und der Menschen stellten;

– durch Herausforderungen, die er uns zutraute;

– in Momenten der Gnade, die uns immer neu bestärkten: Gott ist es, der uns führt – im Heiligen Geist, durch Maria, durch unseren Gründer, Pater Josef Kentenich. In Verbundenheit mit vielen Menschen auf allen Kontinenten.

Ein einziger Jubiläumstag reicht nicht aus, um diese Fülle auszuschöpfen.

Am 1. Oktober 2025 eröffnen wir weltweit unser Jubiläumsjahr

Es soll ein Jahr der Erinnerung, des Dankes und der Neuausrichtung darauf sein, wie Gott uns in den kommenden hundert Jahren weiterführen will.

Wir, das sind rund 1500 Marienschwestern aus 42 Nationen.

Der Blick zurück: Eine spannende Geschichte voller Wagnisse

Als sich wenige Jahre nach Entstehen der Schönstattbewegung zunehmend Frauen diesem neuen Aufbruch anschließen, sucht Pater Josef Kentenich hauptberufliche Mitarbeiterinnen. Sein Anliegen ist „eine selbsttätige und selbstständige Frauenbewegung“, in der die Frauen „die Zügel selber in die Hand nehmen“. Am 1. Oktober 1926 stellen sich 18 junge Frauen für diese Aufgabe zur Verfügung. Trotz der Ungesichertheit der Nachkriegszeit haben sie ihren Beruf aufgegeben. Sie beginnen in äußerster Armut, aber mit der Begeisterung und dem Idealismus, der Anfang einer neuartigen Gemeinschaft zu sein. In ihrer Berufung für Schönstatt als Laienbewegung wollen sie ein gottgeweihtes Leben führen ähnlich wie die Orden, aber im Lebensrhythmus und aus der Spiritualität von Laien. Für diesen Typ Gemeinschaft gibt es in der Kirche noch keinen Raum, es gibt keine Sicherheit, dass das Wagnis gelingt. Ihr Idealismus zieht Kreise. Schon zwei Wochen nach der Gründung wird die erste Niederlassung außerhalb Schönstatts übernommen. 1928 zählt die Gemeinschaft bereits 110 Schwestern, ein Jahr später 179 Mitglieder in 25 Filialen. Fünf Jahre nach ihrer Gründung – 1931 – sind die Marienschwestern bereits an etwa 40 Orten in Deutschland tätig.

Rund 20 Jahre existiert die Gemeinschaft ohne kirchenrechtliche Absicherung, bis 1947 die Lebensform der „Säkularinstitute“ durch Papst Pius XII. anerkannt wird. Die Schönstätter Marienschwestern sind das erste deutsche Säkularinstitut.

Ein anderes abenteuerliches Kapitel aus den Anfangsjahren: 1933 übernimmt Hitler in Deutschland die Macht. Damit ist die Existenz der noch jungen Schönstattbewegung und der Schwesterngemeinschaft akut gefährdet. Pater Kentenich entschließt sich zu dem gewagten Schritt, jetzt schon Schönstatt-Missionarinnen ins Ausland zu senden. Den durchweg jungen Schwestern fehlt vielfach die nötige Qualifikation und Erfahrung, die Gemeinschaft hat noch nicht einmal Satzungen. Doch die Zeit drängt. Schon im Dezember 1933 werden die Ersten nach Südafrika ausgesandt, dann weitere Gruppen nach Brasilien, Argentinien, Chile und Uruguay. Die Neuanfänge sind mit großen Opfern verbunden, aber sie sind gesegnet: die Schönstattbewegung breitet sich international aus.

Der Blick zurück zeigt eine Fülle solcher Wagnisse, die menschliche Kraft überforderten. Und immer neu die Erfahrung, dass das Liebesbündnis mit Maria trägt. Das erfüllt uns mit großer Dankbarkeit und Zukunftshoffnung.

Heute ist unser Institut auf allen Kontinenten verbreitet. Es hat Niederlassungen in 32 Ländern und wirkt von dort aus in weiteren Nationen.

Maria sein – in möglichst vielen Kulturen und Lebensbereichen

Durch die Begegnung mit Maria erfahren wir Christsein als einen Lebensentwurf, in dem Menschen aufblühen und Bindungen wachsen, weil die Liebe Christi hineinstrahlt in die kleinsten Alltäglichkeiten. Als Schwestern der Gottesmutter – Marienschwestern – wollen wir wie sie im Sein und Wirken Christus gegenwärtig setzen. Um in möglichst vielen Kulturen und Bereichen präsent zu sein, ist das Spektrum unserer Lebensformen weit gespannt: Das Institut hat Mitglieder, die allein in der Welt stehen und solche, die ganz oder teilweise ein häusliches Familienleben pflegen; Mitglieder, die das Schwesternkleid tragen, andere, die in Zivilkleidung wirksam sind. Marienschwestern sind einzeln in verschiedensten Berufen tätig. Andere wirken als Team in Werken des Institutes wie Schulen, Krankenhäusern, Sozialeinrichtungen.

Unsere gemeinsame Identität gibt dieser Vielfalt die besondere Prägung: Heute Maria sein. Nicht nur als Einzelne, sondern auch im Profil unseres gemeinsamen Wirkens.

Im Dienst Schönstatts

Unser gesamter Einsatz als Schönstätter Marienschwestern dient der Mission Schönstatts. Dabei hat der Gründungsimpuls – die unmittelbare Arbeit für Schönstatt – besonderes Gewicht. An sehr vielen der rund 200 Schönstattheiligtümer arbeiten Schwestern unserer Gemeinschaft inspiratorisch; 80 Schönstattzentren mit Heiligtümern sind in unserer Trägerschaft. Aus vielen Ortskirchen sind diese geistlichen Zentren nicht mehr wegzudenken. In den verschiedenen Ländern arbeiten ca. 250 Marienschwestern hauptberuflich für die Schönstattbewegung, v.a. für die Jugend-, Frauen- und Familienbewegung und das Projekt Pilgerheiligtum, durch das Christus bis an die Peripherien der Gesellschaft getragen wird.

Der Führungsstil Gottes

Wie andere kirchliche Gemeinschaften stehen wir derzeit in einem spannenden Übergangsprozess, nicht zuletzt, weil auch bei uns der allgemeine Rückgang neuer Berufungen spürbar wird. Den rund 1500 Marienschwestern, die unser Institut hier auf Erden zählt, stehen rund 2200 Mitglieder gegenüber, die unsere Mission von der Ewigkeit aus mittragen. Zugleich gibt es in mehreren Ländern hoffnungsvolle Neuanfänge, z.B. in Kenia, Vietnam und Rumänien. Unsere Generaloberin, Schwester M. Joanna Buckley, bringt es auf den Punkt:

„Am Beginn dieses neuen Jahrhunderts stehen wir vor Herausforderungen, die unsere ganze Kraft und unser ganzes Vertrauen beanspruchen. Aber Herausforderungen gehören zum Führungsstil Gottes. Er überrascht uns immer wieder mit neuen Möglichkeiten, die wir bisher nicht im Blick hatten.“

Schwester M. Joanna Buckley

Deshalb gehen wir mit Freude in dieses Jubiläumsjahr und erwarten als besondere Gnade die Nähe und Inspiration des Heiligen Geistes durch die Vermittlung der Gottesmutter. Die Erfahrung unserer ersten 100 Jahre und unsere Zuversicht für die Zukunft fassen wir in unser Jubiläumsmotto: „Maria, Licht unserer Hoffnung.“

Wir laden Sie ein, an unserem Jubiläumsjahr teilzuhaben…

In Verbundenheit mit vielen, die unserer Gemeinschaft am Ort Schönstatt nahestehen, feiern wir die Eröffnung des Jubiläumsjahres am 5. Oktober in den Gottesdiensten um 9.00 Uhr in der Anbetungskirche/Berg Schönstatt und um 10.30 Uhr in der Pilgerkirche im Tal.

Ab 1. Oktober starten wir auf unserer Website https://www.s-ms.org/ eine Porträtreihe „Gesichter der Hoffnung“: Jeden Monat am 1. erscheint das Video-Porträt einer Marienschwester – quer durch die Kulturen, Generationen, Berufe.

Ebenfalls auf unserer Website finden Sie den Jubiläumstrailer und einen Veranstaltungskalender aller Jubiläumsveranstaltungen weltweit. Der Kalender wird fortlaufend aktualisiert.

Schon jetzt laden wir Sie herzlich ein zu unserer Jubiläumsfeier in Schönstatt am 3. Oktober 2026. Save the date! – Näheres zum Programm finden Sie rechtzeitig auf unserer Website.

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