Am 10. September 1950 kam ein armer Mann zum Heiligtum Santa Maria im Süden Brasiliens, um den Segen und die Hilfe der Gottesmutter zu erbitten. Er hoffte, so sein Taufversprechen als Ehemann, Vater und Kaufmann besser erfüllen zu können. Eine der Schwestern lud ihn ein, mit einer Familie den Rosenkranz zu beten. Am Ende erhielt er das Bild, vor dem sie den Rosenkranz gebetet hatten.
Bischöfe, fast zwanzig Priester, Wissenschaftler und Vertreter aus fünfundzwanzig Nationen, in denen Millionen von Menschen dem Beispiel dieses armen Mannes folgen, der vom Vatikan für verehrungswürdig erklärt wurde, versammeln sich, um das Geheimnis von João Luiz Pozzobon zu entdecken. Am 10. September 2025 hat sich sein kleines, zerbrechliches Bildnis in mehr als zweihunderttausend Exemplaren vervielfältigt … Anstelle einer einzigen Familie beten nun Menschenmengen den Rosenkranz und ein akademischer Kongress versammelt Forscher, um die Frage zu beantworten: Was ist das Geheimnis von João Luiz Pozzobon?
„Es ist Gott, der das tut“, bekräftigt Erzbischof Leomar Brustolin. Und tatsächlich gibt es keine andere Erklärung für das „Wunder“ des Wachstums und der Fruchtbarkeit des von João Luiz Pozzobon ins Leben gerufenen Apostolats der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt in diesen 75 Jahren.
Die Heiligkeit Pozzobons, beschrieben von denen, die ihn kannten

Am zweiten Tag des internationalen akademischen Kongresses „Auf den Spuren des Pilgers“, der in Zusammenarbeit mit dem Apostolat der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt an der Franziskanischen Fakultät (UFN) in Santa Maria/RS stattfand, wurde die Größe und Tiefe des Lebens unseres „Eselchens Mariens“, João Luiz Pozzobon, erneut deutlich.
Im Panel „Ruhm der Heiligkeit und Vermächtnis des Diakons João Luiz Pozzobon” wurden die Ergebnisse seiner Zusammenarbeit mit der Gnade im Liebesbündnis präsentiert. Pater Francisco Bianchin, der letzte Pfarrer und Beichtvater Pozzobons, bekräftigt seine Gewissheit über dessen Heiligkeit. Sichtlich bewegt erzählte der Priester von vielen persönlichen Begegnungen mit João Luiz Pozzobon. „Er war dem Zweiten Vatikanischen Konzil voraus. Er war sich voll und ganz bewusst, dass er ein Laienmissionar war.“ Ana Echevarría aus Argentinien spricht über die Begegnungen Pozzobons mit Pater Esteban Uriburu und den Beginn der internationalen Ausbreitung des Apostolats der Pilgernden Gottesmutter, zuerst in Argentinien, dann in Afrika und anderen Ländern.
Humberto Pozzobon, der Sohn des Ehrwürdigen, enthüllt einige Aspekte aus dem Leben seines Vaters und berichtet von dessen kindlicher Liebe zu Maria, die im Bild der Mutter und Königin von Schönstatt dargestellt ist und als Original-Pilgerbild bezeichnet wird. Für ihn war es keine Abbildung, sondern eine echte Person, der er seinen ganzen Respekt und seine ganze Liebe widmete und die er wie eine echte Person behandelte.
Er beschränkt sich nicht auf sein Wirken mit der Pilgernden Gottesmutter
Der Vize-Postulator und nationale Leiter der Schönstattbewegung in Brasilien, Pater Antonio Bracht, stellt vor, wie die Heiligkeit Pozzobons verschiedene Initiativen inspiriert, wie z. B. Ortsnamen und Veröffentlichungen in den Medien, die die Verehrung für ihn hervorheben, Statuen, Denkmäler usw. Er ist eine Person, die andere inspiriert, und die Verehrung für ihn drückt sich auf vielfältige Weise aus, ohne dass wir dies kontrollieren können.
Die Vorträge des Podiums werden durch Beiträge von Schwester M. Rosequiel Fávero, Koordinatorin der Feierlichkeiten zum 75-jährigen Jubiläum des Apostolats der Pilgernden Gottesmutter, ergänzt. „João Luiz Pozzobon lässt sich nicht auf die Pilgernde Gottesmutter reduzieren“, sagt sie und berichtet von ihren Erfahrungen aus ihrer Kindheit, als ihre Familie ihn aufnahm und wie einen Heiligen verehrte. Anschließend stellt sie einige Aspekte seines Lebens und Daten zum Apostolat der Pilgernden Gottesmutter vor, die in fast allen der über 300 Diözesen Brasiliens vertreten sind, sowie eine Zusammenfassung seiner Tätigkeit und Organisation.

Pozzobon in einem Satz
Zum Abschluss der Podiumsdiskussion beantwortet jeder Redner die Frage, was er an dem ehrwürdigen Pozzobon am meisten bewundert. Pater Francisco antwortet: „Seine Einfachheit und seine beharrliche Treue.“ Pater Bracht: „Der Mystiker der Wege.“ Humberto Pozzobon: „Seinen Mut, zu siegen und sich niemals entmutigen zu lassen.“ Ana: „Seine Liebe zur Mutter, seine Beziehung zur Pilgernden Gottesmutter, seine Liebe zum Rosenkranz und zur Eucharistie.“ Und Schwester M. Rosequiel: „Seine apostolische Kreativität.“
Während der Pause wird deutlich, dass die Sprachen und Kulturen unterschiedlich sind, doch alle sind in ihrem Leben von der Größe dieses „kleinen Schülers von Pater Kentenich“, dem so großen und ehrwürdigen João Luiz Pozzobon, berührt. Die Menschen gruppieren sich in Gesprächen über ihn und ihre Bewunderung für ihn wächst mit jeder Facette seines Lebens, die in den einzelnen Vorträgen offenbart wird.
Aus dem Dikasterium: Bewunderung und Impulse für die Zukunft
Nach einem kurzen kulturellen Beitrag der italienischen Gemeinschaft mit Liedern und Trachten folgte der krönende Abschluss: der Vortrag „Heiligkeit, Seligsprechungsprozess und Originalität des Diakons João Luiz Pozzobon” von Monsignore Melchor José Sánchez. Er ist Berichterstatter im Seligsprechungsprozess von Pozzobon im Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse. Sein Wissen über die Details aus dem Leben Pozzobons und seine immense Bewunderung für ihn begeisterten alle Anwesenden. Den Anwesenden fiel auf, dass das Wort „Held” Pozzobons Größe nicht vollständig beschreibt. Sánchez sagte über ihn: „Trotz seines heldenhaften christlichen Lebens ist er nicht nur ein Held, sondern gleicht dem Erlöser und wird für viele zu einem Instrument der Erlösung. Er ist eine Ikone, ein Spiegelbild der Liebe Gottes für viele Menschen … Er ließ sich durch seine Mutter, die Mutter Jesu, unsere Mutter und Königin, in einen anderen Christus verwandeln.“

Was ist das Besondere an diesem „Heiligen“?
Monsignore Melchor bekräftigt auch, dass alle Heiligen zur Kirche gehören. Viele von ihnen haben jedoch eine besondere Heiligkeit, die ihrem Namen hinzugefügt wird. Ein Beispiel ist die heilige Monika, die Mutter des heiligen Augustinus. Er fragt sich: „Was ist das Besondere an dem ehrwürdigen Pozzobon? Es ist das, was auf dem Deckblatt des Dokuments seines Seligsprechungsprozesses steht: João Luiz Pozzobon, Ehemann, Familienvater und Diakon.“ Anschließend spricht er ausführlich über seine Bewunderung für das Vorbild des Ehrwürdigen als Ehemann und Vater. Er kommt zu dem Schluss, dass Pozzobon ein Beispiel für einen ständigen Diakon ist, der seine Familie wegen seiner Mission nie verlassen hat. Er lebte seine Weihe an Maria mit großer Tiefe und zeichnete sich auch durch seine Liebe zur Eucharistie aus.
„Mit seiner Heiligsprechung gehört Pozzobon nicht mehr zum Schönstattwerk, sondern wird zum öffentlichen Nutzen der Weltkirche“, schließt Monsignore Melchor und fügt hinzu, dass dies akzeptiert werden müsse, denn ein Heiliger überschreite alle Grenzen und gehöre dank seines Lebensbeispiels, das alle fasziniert und die ganze Kirche bereichert, der ganzen Welt.

Die Teilnehmer kommen zu Wort…
Ana Lía Quijano Morenés aus Spanien berichtet: „Dieser Kongress ist für mich eine Bestätigung, Teil des Apostolatsprojekts ‚Pilgernde Gottesmutter‘ zu sein.“ Das gibt mir viel Freude und Zuversicht, um in der Mission weiterzumachen. Niemand zwingt mich, Missionarin zu sein, und viele Menschen in Spanien verstehen mich nicht. Das hat mich jedoch nie davon abgehalten, weiterzumachen. Die Kraft dafür kommt aus dem Liebesbündnis. Die Mutter hat mich zum Beispiel zu diesem Kongress in Brasilien geführt.“
Für Flávio Antônio, Diakon und Vorsitzender der Regionalkommission der Diakone Süd 3, war der Kongress „eine Erfahrung des Lebens, der großen Demut“. Die Zeugnisse, das Vermächtnis eines einfachen Lebens und die Liebe von Pozzobon zur Pilgernden Gottesmutter zu sehen und mitzuerleben, hinterlässt, wie er selbst sagte, ‚eine Spur im Herzen‘. Auf diesem Kongress haben wir uns an seinem Wissen gütlich getan und gespürt, wie die Pilgernde Gottesmutter unsere Herzen berührt und uns auf die diakonische Mission vorbereitet hat.
Am Ende dankte Pater Alexandre Awi Mello jedem einzelnen der Teams, die die Veranstaltung organisiert hatten. Er dankte außerdem Pater Vitor Hugo Possetti als Vertreter der verschiedenen Teams, Erzbischof Dom Leomar Brustolin, der das Rektorat Pozzobon gegründet hatte, sowie allen, die sich für die Sache des ehrwürdigen Pozzobon eingesetzt hatten. Der Erzbischof dankte auch allen, die sich für die Verwirklichung dieser Veranstaltung eingesetzt hatten, sowie allen Anwesenden.
Übersetzung: Sr. M. Lourdes Macías
Lektorat: Hildegard Kaiser