Sr. M. Kinga hat Pater Kentenich nicht mehr selbst erlebt, ihn und seine Spiritualität und Pädagogik aber durch ihre Mitschwestern erfahren dürfen: „Besonders bei einer Person habe ich das Vertrauen ganz tief erlebt, ich war noch nicht lange in unserer Gemeinschaft, da wurde mir die Aufgabe anvertraut, dass ich in einer deutschen Diözese mitarbeite bzw. die Verantwortung für die Jugendlichen übernehme. Ich hatte keine wirkliche Vorerfahrung und ich war nicht in der deutschen Jugend. Ich habe im Nachhinein festgestellt, dass das Zutrauen, das mir die Person geschenkt hat, mir viel Stabilität, Selbstsicherheit aber auch Wachstum ermöglicht hat.“
Später versucht Sr. M. Kinga diese Erfahrung auch weiterzugeben und bemerkt: „Das ist eigentlich das tägliche Brot, weil ich immer wieder Jugendliche anspreche und anfrage für eine Leitungsaufgabe, die Mitarbeit in einem Team oder für ein Projekt, für eine Veranstaltung.“
„Wer Vertrauen hat, hat alles“
Dieses Vertrauen geht für Sr. M. Kinga zurück auf Pater Kentenich, „in Schönstatt ist es Zutrauen oder Vertrauensvorschuss geben, weil ich einige Personen kennengelernt habe, die ihn auch gekannt haben. Zum Glück habe ich tatsächlich noch mehrere Personen getroffen, die ihn gekannt haben und Schüler oder Schülerinnen Pater Kentenichs sind und von seinem Leben und seiner Pädagogik geprägt sind.“
„Wer Vertrauen hat, hat alles“ kann auch auf den lieben Gott übertragen werden: „Also wenn ich auf Gott vertraue, habe ich alles, aber auch auf mich selber und auf andere übertragen, wenn ich das Vertrauen Gottes habe, dann habe ich auch alles.“ Damit Sr. M. Kinga das selbst immer mehr verinnerlicht, liest sie oft und gerne seine Texte, die ihr Halt und Orientierung geben.
„Vertrauen wächst durch Zuwendungen, Präsenz und Aufmerksamkeit“, das sagen auch Pädagogen, Psychologen bei Kleinkindern: „Und es gibt eine kleine praktische Übung: Glaube an das Gute, glaube an die Person, glaube an die Fähigkeiten.“