Das Jubiläumsteam vom Projekt Pilgerheiligtum hat am 25. März in Fulda am Grab des heiligen Bonifatius im Rahmen eines Gottesdienstes mit Bischof Dr. Michael Gerber, Fulda, das Jubiläumsjahr begonnen. Schon seit Anfang des Jahres plante das Team der Verantwortlichen, das Jubiläumsjahr an diesem für die Christianisierung Deutschlands so wichtigen Ort zu beginnen und dort stellvertretend das zu vollziehen, was am 1. Oktober 2022 beim Urheiligtum Höhepunkt sein soll: unser Land, die Kirche in unserem Land, die Menschen in unserem Land der MTA im Liebesbündnis zu weihen. Nun hatte Papst Franziskus aufgrund der Kriegssituation in Europa überraschend eingeladen, am 25. März die Welt dem Unbefleckten Herzen Mariens zu weihen. Die göttliche Planung fügte sein Anliegen und unser Anliegen zusammen.
Sie ist der große Missionar. Sie wird Wunder wirken.
Mit Bischof Michael Gerber erneuerten wir unser Liebesbündnis für Deutschland und sprachen das Weihegebet des Heiligen Vaters. Wir legten das Anliegen um ein im Glauben erneuertes Deutschland und den Frieden für Europa und die ganze Welt in das Herz der Gottesmutter in der Überzeugung: „SIE ist der große Missionar. SIE wird Wunder wirken!“ – Wir hörten nochmals die Stimme des Heiligen Johannes Paul II., der bei seinem ersten Deutschlandbesuch in Fulda eindringlich sagte:
„Viele sagen, diese Geschichte (des Christentums in eurem Land) neige sich jetzt ihrem Ende zu. Ich sage Euch: Diese Geschichte des Christentums in Eurem Land soll jetzt neu beginnen, und zwar durch Euch, durch Euer im Geist des heiligen Bonifatius geformtes Zeugnis!“ (Papst Johannes Paul II., 18.11.1980)
Gebetsmarathon für die Kirche in unserem Land
Während der Feier wurden 27 Kerzen gesegnet, die für die 27 Diözesen Deutschlands und ihre Bischöfe in den nächsten 27 Wochen im Urheiligtum brennen werden. Ein Gebetsmarathon für die Kirche in unserem Land markiert den Weg zum Jubiläumsfest am 1. Oktober 2022 in Schönstatt. Für jeden Bischof und für seine Diözese wird eine Woche lang intensiv gebetet.
Im Anschluss an die heilige Messe waren die 20 Mitglieder des Teams von Bischof Michael Gerber zum Mittagessen in das Priesterseminar eingeladen. Einzelne Vertreter und Vertreterinnen aus den Diözesen konnten dabei vom Wirken der Pilgernden Gottesmutter erzählen.
„Die Kirche ist erbauet auf Jesus Christ allein …“
Danach besuchte die Gruppe noch einen besonderen Ort des christlichen Glaubens in unserem Land, die Michaelskirche unmittelbar neben dem Dom von Fulda. Seit 1200 Jahren setzt sie symbolisch ein starkes Glaubenszeichen: Auf einer einzigen Säule ruht die Statik des ganzen Kirchenbaues, der im Laufe der Jahrhunderte öfter zerstört und immer wieder renoviert und aufgebaut wurde. „Die Kirche ist erbauet auf Jesus Christ allein …“, dieses Lied bekam an diesem Ort einen besonderen Klang.
Am Tag danach, machte das Jubiläumsteam einen Pilgerweg zur MTA- und Siegessäule in Dietershausen. Dort ging das Bild von der Säule nochmals zu Herzen durch die Worte von Pater Kentenich, die er 1945, als Deutschland quasi in Trümmern lag, sagte: „Eine einzige große Säule ist allein übriggeblieben in diesem Zusammenbruch, eine ungebrochene Säule. Da steht sie vor uns, das ist die Gebenedeite unter den Frauen (Maria) … Und alle, die sich an diese Säule anklammern, werden mit hineingezogen in den Heilsprozess der heutigen Zeit, der heutigen Welt“ (J. K., 1945).
„Mutter und Kind in Liebe verbunden …“
Während des Pilgerweges zur Siegessäule sahen wir Kinder und Erwachsene aus der Ukraine, die im früheren Provinzhaus der Marienschwestern Zuflucht gefunden haben. Sie schauten interessiert und wie es schien auch ergriffen auf die Gruppe Menschen, die betend und singend mit einem großen Marienbild an ihnen vorbeizogen.
Unsere Schwestern und viele Gläubige haben an der Mariensäule seit 1978 immer wieder die Weihe Deutschlands an die Gottesmutter erneuert. Sr. M. Louise erzählte uns die geschichtlichen Hintergründe, die alle sehr beeindruckten. Das Fuldaer Schönstatt-Zentrum liegt unweit der Gedenkstätte der innerdeutschen Grenze „Point Alpha“. Zurzeit des Kalten Krieges standen sich hier die Truppen des Ostblocks und der Nato kampfbereit gegenüber. Der Glaube ist lebendig, dass die Gebete sicherlich mit zum Fall der Mauer und der friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands beitragen durften. Auch wir beteten dort mit besonderem Vertrauen:
„Mutter mit dem Himmelskinde, steig herab auf Deutschlands (und Europas) Fluren, dass es folgend euren Spuren dauernd waren Frieden finde. Mutter und Kind in Liebe verbunden, Vaterland, so nur kannst du gesunden.“
Im Arbeitsteil der Veranstaltung arbeitete das Team sehr engagiert und motiviert daran, Elemente des Jubiläumsjahres zu konkretisieren: die Gestaltung des Jubiläumstages am Urheiligtum am 1. Oktober 2022, die Überlegungen zur Krone und zur erneuten Krönung der Gottesmutter in der Deutschland-Auxiliar, wie das Jubiläum auch vor Ort in den Diözesen und Gemeinden so begangen werden kann usw.
„Die zwei Tage waren wie eine Woche Exerzitien“, meinte eine Teilnehmerin beim Verabschieden. Unser Jubiläumsmotto ist noch gefüllter als vorher:
Danke, Maria! – Mit DIR in die Zukunft!