„Ihr seid meine lebendige Krone“
In Ungarn engagieren sich junge Menschen während der Corona- Zeit
Am 15. April 2020 schließen sich ungarische Familien der internationalen Strömung an und krönen Maria zur Königin der Coronakrise.
Zur Vorbereitung verschickten wir während neun Tagen jeweils einen Newsletter. Wir haben uns geistig untereinander verbunden und uns so auf Ostern und auf dieses Krönungs-Fest vorbereitet. Vertrauensvoll haben wir uns an Jesus und Maria gewandt.

Hinfallen, Aufstehen,
Krönchen richten,
Weitergehen
Im Jahr 1939, zu Beginn des zweiten Weltkrieges, hat Pater Kentenich erstmalig eine solche Krönung vollzogen. Die jetzige Krise lädt uns zu einem ähnlichen Vorgang ein.
Am Karsamstag waren wir in Erwartung von Jesu Auferstehung. Wir haben zusammengetragen, wo in unserer Umgebung und in unserem eigenen Herzen wir uns „Auferstehung“ ersehnen. Wir baten auch andere Familien, in diesen Anliegen zu beten.
„Servus Mariae nuquam peribit“ – Ein Kind Mariens geht nie verloren – so lesen wir in unserem Heiligtum ganz nah beim Gnadenbild. Es ist eine Zusage, dass am Ende des Tunnels Licht kommt.
In diesem Zusammenhang ließen wir ein Ereignis wiederaufleben: Im ungarischen Heiligtum schenkten wir 2017 in diesem Vertrauen eine Krone.
Wir ließen uns von einem Brief Pater Kentenichs an Fritz Esser inspirieren:
Bleiben Sie das sorgenlose Kind
“Was soll ich Ihnen auf Ihre lieben Zeilen antworten? Der liebe Gott hat Sie durch die dunkle Nacht der Seele geführt. Das war gut so. Jetzt wird es Ihnen dann wieder leichter werden, zu der früheren Einfachheit, Einfalt und Geradheit des Tugendstrebens zurückzukehren. Tun Sie das bald. Konkret ausgedrückt: Lassen Sie sich seelisch nicht mehr zersplittern durch das, was Sie hören oder lesen. Und dann bleiben Sie das sorgenlose Kind an der Hand unserer himmlischen Mutter, das Sie früher waren.”
Briefauszug J. Kentenich an Fritz Esser, 10.06.1920
Mit der Krönung bringen wir unser Vertrauen auf Gott und unsere Dienstbereitschaft Maria gegenüber zum Ausdruck.
Jeden Tag haben wir während der Novenet uns mit diesem Gebet an Maria gewandt:
Liebe Gottesmutter,
wir wenden uns in dieser von der Corona-Pandemie ausgelösten Krise vertrauensvoll an Dich! Bitte mit uns und für uns, dass wir durch unser Gebet und und Beiträge mithelfen dürfen, dass die Pandemie möglichst bald zu Ende geht, und dass in der Welt eine neue Lebens- und Werteordnung geboren werden kann. Hilf, dass der Himmlische Vater uns in dieser außergewöhnlichen Situation nach seinen Plänen gebrauchen kann.


Am Festtag, dem 15. April 2020, konnten wir uns virtuell mit Sr. Gertrud-Maria Erhard treffen, die für uns eine Ansprache hielt über Video. Danach haben wir in unserem Zuhause jeder bei sich im Hausheiligtum gebetet. Wir baten die Gottesmutter, bei uns zu sein. Und danach haben wir als gesamte Gemeinschaft an der zentralen Feier im Urheiligtum teilgenommen.
Sr. Gertrud-Maria zitierte aus der Heiligen Schrift aus einem Brief des Apostels Paulus an die Epheser:
„Also, meine geliebten Brüder, nach denen ich mich sehne, meine Freude und meine Krone, so steht fest im Herrn, ihr Lieben.“ Fil 4,1
Es gibt einen Schriftzug von Pater Kentenich, in dem er dieses Pauluswort aufgreift: „Ihr seid meine lebendige Krone.“

Nach dem internationalen Fest hat Sr. Gertrud-Maria Erhard und die ungarische Schönstattfamilie eine neue Novene angekündigt: Eine “Berufungsnovene”.
In unserer Bewegung gibt es eine Gruppe von Menschen, die besonders gut verstanden haben, um was es geht: Junge Menschen, die sich zum geweihten Leben haben rufen lassen. Während neun Wochen lassen wir uns als Gemeinschaft von ihnen berühren und mitreißen. Es gibt unter uns Priester-, Schwestern- und Ordensberufe. Einer von ihnen bereitet sich auf seine Priesterweihe jetzt im Sommer vor.
Wir arbeiten daran und beten dafür, dass jeder von uns gut hört und versteht, wozu Gott ihn ruft.
Wir sind eingeladen, für unsere Berufenen zu danken und sie mit unserem Gebet zu unterstützen. Gleichzeitig gilt es, für neue Berufungen aus unseren Reihen zu beten.
Es gibt ein kurzes Gebet von Pater Kentenich aus dem Morgengebet aus Himmelwärts, das sich dafür eignet: „Du wirst uns die Berufe senden, die für Dein Reich sich mitverpfänden, uns Arbeit schicken, reichen Segen, zur Ohnmacht Deine Allmacht legen.“


In der Novene: “Ihr seid meine lebendige Krone” laden wir ungarische Jugendliche und Familien ein, mit ihren Beiträgen, Gebeten und Anstrengungen, unsere Priester- und Ordensberufe und jedes geweihte Leben zu unterstützen.
Was können die tun, die sich anschließen wollen?
Man kann sich etwas Konkretes vornehmen, ein Gebet sprechen, dass sie in ihrem Leben fruchtbar werden.
Während neun Wochen – die sich jetzt durch die Pandemie sehr verändert haben – kann man Nachrichten erhalten verschiedenen Kanälen (Newsletter, facebook der Jugend, facebook der Familien, Familienhomepage). Jede Woche wird einer unserer jugendlichen Berufe vorgestellt, seine Ideale, seine Gedanken, seine Berufung und seine Entscheidungen.
Indem wir für unsere geistlichen Berufe beten, können wir unsere eigene Berufung entdecken und unsere eigenen Bemühungen erneuern, Marias lebendige Krone zu werden.
Wenn wir auf eigene Kräfte schauen,
sinkt jedes Hoffen und Vertrauen:
Wir reichen, Mutter, dir die Hände
und flehn um reiche Liebesspende.
(…) du wirst die Treue stets bewahren,
in Stürmen auch und in Gefahren.
Du wirst uns die Berufe senden,
Die für dein Reich sich mit verpfänden,
Uns Arbeit schicken, reichen Segen,
Zur Ohnmacht deine Allmacht legen.
(Aus dem Buch Himmelwärts, Morgenweihe)