Es ist Weihnachten!
Was die Krippenfiguren auf Berg Schönstatt in der Anbetungskirche zu uns sprechen
24. Dezember 2020 - Claudia Brehm

Fragt man Menschen aus der Umgebung Schönstatts, die sich nicht zur weltweiten Schönstattfamilie zählen, die oft nicht mal besonders gläubig sind, nach dem Haupt Anziehungspunkt in Schönstatt, sagen sie: die Krippe auf Berg Schönstatt.
Der Anziehungspunkt für Schönstätter aus aller Welt ist das Urheiligtum in Schönstatt: diese kleine, einfach Kapellchen, in dem die Gottesmutter allen Menschen jeglicher Hautfarbe, Mentalität, Alter, Gesundheitszustand Heimat, Geborgenheit, Orientierung und Neuaufbruch schenken möchte.
Fragt man Menschen aus der Umgebung Schönstatts, die sich nicht zur weltweiten Schönstattfamilie zählen, die oft nicht mal besonders gläubig sind, nach dem Hauptanziehungspunkt in Schönstatt, sagen sie: die Krippe auf Berg Schönstatt. Dahin kommen seit 22 Jahren 1000 von Menschen aus der Umgebung in den Tagen um Weihnachten, um die „10 Minuten an der Krippe“ mit ihren Kindern und Enkeln mitzuerleben.
Die herrlichen bis zu 80 cm hohen Holzfiguren wurden 1979 von der Künstlerin Ima Hartmann-Rochelle (+2013) aus Wiedenbrück/Deutschland geschnitzt. Jede Figur möchte zu uns sprechen und uns helfen, unser Weihnachten 2020, ganz persönlich mitzuerleben und Jesus, dem Kind in der Krippe unsere Herzenstüren weit aufzumachen, um ihm neu Raum zu schaffen in unserem Leben.
Maria spricht zu dir: Komm näher, mein Kind, hier gelten keine Abstandsregeln. Es scheint, also ob ich im Moment nur Augen habe für mein Kind in der Krippe. Doch täglich ruhen meine Augen so auf dir, konzentriert, liebevoll und erspürend, wie es dir geht und was du brauchst. Ich möchte dir die Leidenschaft und Zärtlichkeit Gottes, die in mir wohnen, schenken. Lass sie wachsen in dir, denn die Menschen heute brauchen noch viel mehr als vor Corona einen Platz der Wertschätzung und Ermutigung.


Josef spricht: Wenn ich eines lernen durfte schon bevor Jesus auf die Welt kam, dann ist es dies: ein Leben mit Gott heißt, eigene Pläne und Ziele haben, aber dann bereit sein, sie von den Plänen Gottes durchkreuzen zu lassen. In unserer Welt möchte jeder auf dem ersten Platz und vorne dran stehen. Doch das Wesentliche in unserer Welt geschieht durch Menschen, die selbstlos im Hintergrund wirken, Platz in sich machen, um Gottes Stimme zu hören und tatkräftig zuzupacken.
Die Hirten eilen zur Krippe und sagen mir: Verschlafe dir rettende Stunde nicht. Gott klopft auch in deinem Leben öfters an. Wir haben ganze Himmelschöre gebraucht, um uns endlich auf den Weg zu machen. Aber dann ist es wichtig, angestammte Plätze zu verlassen, aufzubrechen und Neues zu wagen, anstatt zu jammern über früher, wo anscheinend alles besser war. Wir konnten diesem besonderen Kind nur wenig mitbringen – aber darauf kommt es nicht an – staunen und bei ihm verweilen ist wesentlich, dann füllt er unsere leeren Hände und Herzen mit tiefer Freude und hoffnungsvollem Vertrauen.

Die beiden musizierenden und singenden Engel rufen mir zu: Fürchte dich nicht! Mach dich auf den Weg, suche das Kind nicht in Palästen und auf den lauten Plätzen, suche es in der Armut, Hoffnungslosigkeit und deinen Sorgen. Gib sie ihm und tritt ins Licht zu ihm, bleib an seiner Krippe, renn nicht gleich wieder weg, weil du noch Besorgungen machen musst. Raste, das Kind will dich beschenken.
Beim Kind an der Krippe möchte ich verweilen. Vom Kind möchte ich mich ansprechen lassen: was sagt es zu mir in meiner Situation?