Der Schweizer Markus Amrein, Leiter des Hauses Tabor in Schönstatt, erzählt über seinen Berufungsweg zu den Marienbrüdern: „Für mich war bis dahin Laie, das was ich tat: Ich war jahrelang Messdiener, bin mit dem Klingelbeutel herumgegangen, habe sonntags die Lesung gemacht, aber das hatte keine weitere Bedeutung.“

Die Biografie über Mario Hiriat, einem Lateinamerikaner, der Marienbruder war, öffnete ihm Augen und Herz: „Da ist etwas ganz Neues für mich passiert, und ich wollte das testen, ob das für meinen Beruf auch passt. Plötzlich habe ich beim Farbenmischen und Malen etwas erlebt von der Unendlichkeit Gottes. Es ist mir etwas entgegengekommen, wie wenn ich ins Heiligtum gegangen bin, etwas Sakrales. Und das hat mich so fasziniert, dass ich dann später in dieser Zeit dieses Bild, das Sie da an der Wand sehen, gemacht habe, um diesen Moment festzuhalten. Den größten Anteil von so einem Kunstwerk hat Gott, weil die Dynamik der Farben gegeben sind und es gibt eine Schöpfungsordnung.“

Die zweite wesentliche Erfahrung seiner Berufe war die Erfahrung, dass er durch seine Arbeit an der schöpferischen Tätigkeit Gottes teilnehmen kann: „Ich kann ein Mitarbeiter Gottes sein, das ist etwas, was mir so ins Herz gegangen ist. Ich kann es vielleicht in einem Moment festhalten: plötzlich war es für mich unwichtig, ob es Montag oder Freitag war.“

Die Erkenntnis wurde für Markus Amrein immer deutlicher, dass er in seinem Beruf bleiben muss, um den Ruf Gottes zu verwirklichen: „Das habe ich besonders Pater Kentenich zu verdanken, dass ich die Zeichen der Vorsehung überhaupt entdecken konnte. Und dass ich heute, für diese Kirche leben und lieben kann als Laie. Das ist für mich etwas ganz Wertgesättigtes und das erfüllt mich bis heute.“