Die Schönstatt-Frauenliga in Brasilien feiert ihr 50-jähriges Bestehen

Kommunikationsteam - Frauenliga Brasilien

Es waren fünf Jahrzehnte mit reicher Geschichte, mit Herausforderungen, Wachstum und besonderen Gnaden der Mutter und Königin. Am 18. Juli 2021 feierte die Schönstatt-Frauenliga (Lafs) in Brasilien das 50-jährige Jubiläum ihrer Gründung.

Sowohl virtuell als auch persönlich vereint, hatten die Mitglieder der Frauenliga ein besonderes Programm für das Wochenende.

Am Samstag (17.7.) beteten die Mitglieder aus dem ganzen Land gemeinsam den Rosenkranz. Die südlichen und nordöstlichen Regionen hielten ein Jubiläumstreffen ab, bei dem sie die Krönung der Gottesmutter erneuerten. In Londrina/PR, der Stadt, in der die Gemeinschaft entstand, wurde eine Jubiläumsmesse gefeiert.

Aguida Maria Lopes Magalhães aus der Region Nordost sagte: „Die Frauenliga hat mir ermöglicht, ein größeres Bewusstsein als Christin zu entwickeln: dieses Bewusstsein, Maria zu sein, überall dort, wo ich bin, ob zu Hause, in der Familie oder am Arbeitsplatz. Es hat mir geholfen, bewusster zu leben. Durch meine Selbsterkenntnis und den Willen, mich zu engagieren, durfte ich anderen Maria bringen.“

 

Durch die Frauenliga habe ich gelernt, die Bewegung zu lieben

 

Die Feierlichkeiten fanden in fünf brasilianischen Bundesstaaten statt. Magda Lúcia Caldeira Navarro aus der südöstlichen Region bekräftigt: „Mit den Frauen lernte ich die Bewegung lieben, ich lernte die wunderbare Welt des Ideals kennen, ein lebendiger Tabernakel des Allerhöchsten zu sein. Ich kann mir mein Leben ohne mein absolutes ‚Ja‘ zum Heiligtum nicht mehr vorstellen, mein Leben für die Gottesmutter und ihr Werk zu geben.“

Im Heiligtum „Tabor der Freiheit“ im Bundesstaat Minas Gerais schloss eine Gruppe der Apostolischen Frauenliga während der Jubiläumsfeierlichkeiten ihr Liebesbündnis. Carla Bianchetti aus dieser Gruppe bekräftigt: „Von heute an sind wir eine Familie. Mögen wir Lichtblicke und Hoffnungszeichen für andere Frauen sein. Mögen wir unserem Bündnis treu bleiben!“

Durch die Frauenliga habe ich gelernt, die Bewegung zu lieben

Natalia Kist aus der südlichen Region sagt, dass dieses Jubiläum ihre Liebe und ihre Begeisterung erneuert hat: „Ich habe das Gefühl, dass in jeder Schönstattgemeinschaft Platz für uns alle ist, in allen Phasen unseres Lebens und dass wir uns als Frauen in der Gesellschaft, aber auch als Gruppe weiterentwickeln können (und müssen). Auch wenn es schwierig ist, müssen wir uns hingeben und blind auf die Dreimal Wunderbare Mutter von Schönstatt vertrauen, das wird immer der beste und für mich der einzig richtige Weg sein.“

 

Ana Becker lebt in der Stadt Curitiba, Paraná, und gehört zur Gründergeneration der Frauenliga in Brasilien. Sie erinnert sich: „Wir haben die Frauenliga in Brasilien mit fünf Frauen gegründet. Es ist eine große Freude, dass wir heute das goldene Jubiläum feiern können. Ich möchte unserer Dreimal Wunderbaren Mutter für diesen Segen, für dieses Jubiläum danken und ich wünsche der Frauenliga in Brasilien noch viele gesegnete Jahre.

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Flutkatastrophe – Schönstätter Marienschwestern sind den Menschen nahe

Schw. M. Anrika Dold

Schw. M. Anrika Dold berichtet, was sie bei ihrem Einsatz erlebt hat.

Als wir gegen 13.30 Uhr in der Gegend der Flutkatastrophe ankommen, fährt uns sofort ein Junge mit seinem Fahrrad voran und zeigt uns den Weg. Ein Mann lotst uns beim Rückwärtsfahren und bietet uns anschließend seinen privaten Parkplatz an. Er hat hier eine Bäckerei.

Wir haben Besen und Schrubber dabei – auch Eimer. Die Schwestern gestern haben gemerkt, dass hier Bedarf ist. Und richtig – die Eimer sind innerhalb einer Stunde weg, von den Besen ist abends auch nichts mehr übrig, nur Schrubber gibt es dann noch einige.

Als wir mit unserer Ladung beim Zelt ankommen, werden wir erst einmal von R., dem Koordinator vor Ort, eingeführt. Schon während der Einführung kommen laufend Sachspenden an: große und kleine Lieferungen, Pakete mit Lebensmitteln, Wasser, Obst, Schuhe, Kleidung, Konserven, Handtücher, Geschirr, Einweghandschuhe … auch die Telekom kommt vorbei und verteilt kostenlos einige Handys und Powerbanks.

Was wir an Spenden annehmen können und was nicht – dafür ist R. zuständig. Und das ist sehr gut. R. hatte einen Blumenladen, aber jetzt sei alles weg, und besser als daheim herumzusitzen sei es, hier mit anzupacken. Und das tut er – von morgens früh, bis abends spät, ohne sich richtige Pausen zu gönnen.

DIE PILGERNDE GOTTESMUTTER IST AUCH DABEI

– so wie damals, bei der Hochzeit zu Kana: „… und die Mutter Jesu war dabei.“ Ich stelle sie ohne viele Worte einfach hinten in die Ecke im Zelt, wo wir unsere privaten Sachen ablegen können. Später verteilt eine Frau Rosen und schenkt uns eine. Die ist für dich, denke ich, und lege sie zum Marienbild: Eine Rose für Maria!

Es herrschen insgesamt eine große Offenheit und Dankbarkeit uns gegenüber. Mit so vielen Menschen, gerade auch Betroffenen, kommen wir ins Gespräch.

 

♥  Ein jüngerer Mann z.B., der mit seiner hochschwangeren Frau und deren Mutter ins Zelt kommt, erzählt, dass er gerade noch fünf Minuten, ehe es losging, nach Hause kam. So konnte er mitsorgen, dass seine Frau und er sich rechtzeitig in den oberen Stock des Hauses retten konnten – sie hätten gar nicht mehr aus dem Haus gekonnt, so schnell kam das Wasser hereingeschossen und versperrte jeden Weg. Jetzt seien sie bei den Schwiegereltern untergebracht. Mir kommt sofort das Bild von der Herbergssuche und wir reden kurz darüber. Wie gut, dass sie jetzt erstmal eine Bleibe haben.

 

Die Gottesmutter versteht jedes Leid
♥  Ein älteres Ehepaar ruht sich vor dem Zelt etwas aus. Es gibt ein paar Stühle, und der Mann setzt sich dort in den Schatten. Er hätte in seinem Leben schon ganz viel Schweres erlebt, meint er. Und als er erzählt, wie er mit sieben Jahren beide Eltern verloren hat, kommen ihm die Tränen. Die Frau will wissen, zu welcher Gemeinschaft wir gehören, Schönstätter Marienschwestern kennen sie nicht. Ich zeige ihnen unser MTA-Bild auf einer kleinen Karte und sage „Das ist unser Gnadenbild.“ Und dass die Gottesmutter jedes Leid verstehe. Sie könnten das Kärtchen behalten. Der Mann steckt es ganz ehrfürchtig ein und sagt: „Bei uns im Keller hängt jetzt das Kreuz noch – alles andere hat es weggeschwemmt. Und das behalte ich. Wissen Sie, ein Kreuz könnte ich nie wegtun. Auch wenn ich nicht so ein Kirchgänger bin. Mein Pastor hat mir beigebracht, dass es einen Unterschied gibt: Es gibt Gott und Jesus – und dann gibt es noch die Kirche.“ „Und dieser Gott ist jetzt auch bei uns – durch alle Menschen, die helfen“, konnte ich ihm sagen. „Er lässt uns nicht allein!“

 

Immer wieder kommen ihm die Tränen

♥  Ein anderer Herr, der ins Zelt kommt, bringt kaum ein Wort heraus. Stockend erzählt er, wie er jetzt nach dieser Flut untergebracht sei: Seine Tochter mit Familie habe ihn aufgenommen. Die würden sich alle rührend um ihn kümmern. Und dann erzählt auch er, was er in seinem Leben schon alles bewältigt hat: Seine Frau war krank, er hat sich 40 Jahre lang um sie gekümmert, obwohl viele zu ihm sagten, er solle sich von ihr trennen. Vor fünf Jahren sei sie gestorben. Immer wieder kommen ihm die Tränen. Auch er bekommt eine kleine MTA-Karte und nimmt sie gerne entgegen.

♥  Eine Frau, die vorbeikommt, erzählt, dass sie erst heute erfahren hat, dass ihre beiden erwachsenen Kinder noch leben. Sie hatten bisher keinen Kontakt mehr – und sie wischt sich ihre Tränen ab. Die MTA-Karte steckt sie andächtig ein und bedankt sich sehr.

Die Zeit vergeht wie im Flug. Abends bin ich wirklich müde. Wir machen noch eine Runde durch die Stadt und nehmen die kleinen Geschenke mit, die eine Kindergartengruppe an unserem Stand abgegeben hat: Selbstbemalte Papiertüten mit kleinen Spielsachen und Süßigkeiten für Kinder.

Wir sind noch keine 100 Meter weit, da sehen wir ein paar junge Leute und ein paar Kinder. Wir kommen ins Gespräch und verschenken an die Kinder unsere Tüten. Die beiden jungen Frauen sagen scherzhaft, es gäbe auch große Kinder. Und auch sie bekommen zwei Tüten.

Und es ist, als ob wir uns schon länger kennen würden…

♥  Dann erzählen sie, dass sie hier in der Bäckerei arbeiten. Und der junge Mann sagt, er habe diesen Laden Anfang des Jahres von seinem Vater übernommen. Und jetzt sei alles kaputt, die ganze Backstube sei hin. „Wollen Sie mal schauen? Sie können gerne hineingehen.“ Wir folgen seiner Einladung und schauen uns alles an. Es ist immer noch ein Bild der Verwüstung, obwohl sie schon alles vom gröbsten Schlamm befreit haben. Dann kommt der Seniorchef mit seiner Frau herein, und als er mich sieht, meint er: „Wir kennen uns doch!“. Es ist der freundliche Mann von heute Morgen, der uns seinen Parkplatz zur Verfügung gestellt hat. Sie alle halten jetzt fest zusammen, versuchen, den Kopf nicht hängenzulassen, einander beizustehen und es gemeinsam zu schaffen. Und es ist, als ob wir uns schon länger kennen würden.

Sie sind einfach da und machen.
Inmitten dieser Katastrophe gibt es so viel Hoffnungsvolles – und es zeigt sich, wieviel Hilfsbereitschaft im Tiefsten in uns Menschen steckt. Wie es in einer ZDF-Dokumentation über die Flutkatastrophe am Ende heißt:

„Vielleicht ist es tatsächlich so,

dass es die schlimmsten Momente sind,

die das Beste in uns zum Vorschein bringen.“

 

Gegen 20.00 Uhr fahren wir wieder los … die Bilder der Verwüstung und Schicksale der Menschen „fahren“ mit, aber auch die Erkenntnis: Es ist wichtig, dass wir da sind, dass Kirche präsent ist.

Wo sonst sollte sie jetzt sein, als ganz nah bei den Menschen.

 

Quelle: Schönstätter Marienschwestern


Buntes Glasfenster der Gottesmutter in einer neuen Marienkirche in Costa Rica

Schönstatt Costa Rica organisiert die Übernahme der Kosten für das Buntglasfenster

Die Nachricht, dass eine große Marienkirche gebaut wird und dass eines der Glasfenster das Bild der Gottesmutter von Schönstatt enthalten soll, ist eine große Freude für die Schönstattfamilie von Costa Rica.

Das veranlasste die Schönstattfamilie, eine Sammlung zu organisieren, um die Kosten für das Glasfenster zu spenden. Und das gelang! Verantwortlich für dieses große Bauwerk ist der Ingenieur Juan Carlos Baeza, ein Mitglied des Familienwerkes.

 

Der Beitrag der Bündnispartner trifft auf den Beitrag Marias

Die Gottesmutter von Schönstatt befindet sich jetzt in der neuen Kirche der Pfarrei Unbefleckte Empfängnis in Unión de Cartago, Costa Rica, 15 Minuten von San José, der Hauptstadt des Landes, und etwa 40 Minuten vom Schönstatt-Heiligtum entfernt. Das Glasfenster mit der Darstellung Marias ist Teil einer Reihe von sechzehn Anrufungen zu Ehren der Gottesmutter, die durch verschiedene Original-Ikonen der Künstlerin Paula en el Bosque aus Costa Rica dargestellt sind. Jede Ikone befindet sich in einem mehr als sechs Meter hohen Fenster. Zusammen bilden sie den architektonischen Rahmen der Kirche, die von dem Architekten Paul Barboza Agüero entworfen wurde. Sie hat einen achteckigen Stil, der die neue Schöpfung symbolisiert, wo sich die Christen um den Altar versammeln können.

Juan Carlos Baeza fühlt sich geehrt, dieses große Projekt aus der Hand von Pater Denis Féliz De La Cruz zu leiten, der den Auftrag erhielt, eine neue Kirche für die Gemeinde Concepción de la Unión zu bauen, um so angesichts des Bevölkerungswachstums einen größeren Raum für die Feier der Eucharistie zu haben.

Es wird ein marianisches Heiligtum sein, das die Menschen Jesus und der Jungfrau Maria, der neuen Bundeslade, näherbringen wird. Maria trägt die Erfüllung der Verheißung, Jesus Christus, der die Liebe ist.

 

Juan Carlos Baeza sagte, er hätte sich nie in seinem Leben vorstellen können, an einem so wichtigen Projekt zu arbeiten. Aber er ist überzeugt, dass die Gottesmutter sein Herz darauf vorbereitet hat, sich in jedem Detail mit Sorgfalt und Hingabe für die Ehre und den Ruhm des himmlischen Vaters einzusetzen.

Er fügte hinzu: „Während dieses ganzen Prozesses habe ich das Geheimnis der göttlichen Vorsehung erfahren. Denn jede Freude, jedes Problem oder jede Situation, die sich ergeben hat, ist ein Teil von Gottes perfektem Plan. Alles hat seine Zeit, was oft schwer zu verstehen ist. Nur wenn man Vertrauen in die Arbeit hat, die er einem anvertraut, lohnt sich das Warten und die ganze Mühe.“ Er fügte hinzu: „Es war beeindruckend zu sehen, wie sich die Arbeit, die Tag für Tag geleistet wurde, auf so viele Menschen ausgewirkt hat. Deshalb ist es wichtig, dass jeder von uns bei allem, was wir tun, sein Bestes gibt, denn Gott ist immer am Werk.“

Abschließend bedankt sich Ingenieur Baeza bei allen, die ihn während des gesamten Bauprozesses auf unterschiedliche Weise unterstützt haben, besonders bei seiner Frau Carolina, die eine unentbehrliche Stütze bei dieser Arbeit war.

Und er schließt: „All die Gebete, Segenswünsche, guten Worte und Gesten, so viele schöne Dinge, die die Menschen mit mir erlebt haben, geben mir die Kraft, weiterzumachen und zu sehen, dass diese Arbeit über unser Leben hinausgeht. Ich bin sicher, dass wir mit der Fürsprache der Gottesmutter und der Unterstützung aller bald die Fertigstellung dieses Marienheiligtums erleben werden. Deshalb lade ich Sie ein, Ihren Beitrag zu leisten und an diesem großen Segen teilzuhaben.

 

„Denn jedes Haus wird von jemand erbaut; der aber, der alles erbaut hat, ist Gott.“  Hb 3,4

Wir sind dankbar für jede Spende an die Pfarrei Unbefleckte Empfängnis, die Sie uns unter der Telefonnummer +506-2279 5760 zukommen lassen können.

Mehr über Costa Rica:

Schönstatt in Cartago, Costa Rica: Festliche Feier

Schönstatt beim nationalen Start des „Jahres der Familie“ in Costa Rica


Papst Franziskus hat mit Großeltern gebetet

Vatican Stadt

Das Fest der Großeltern

Als Konsequenz aus dem Welttag der Großeltern und Ältesten regte Erzbischof Dr. Heiner Koch, Vorsitzender der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz, an, die Einladung in konkrete Aktivitäten umzusetzen. Deshalb ermutigte der Erzbischof von Berlin, sich an diesem Tag mit den Generationen zu treffen und Geschichten und Erfahrungen auszutauschen. Er betonte auch, dass ältere Menschen einen Schatz an Lebenserfahrung und Glauben mit sich tragen, der es wert ist, mit den nächsten Generationen, ihren Enkeln, geteilt und lebendig gehalten zu werden. Besonders wichtig ist der Appell von Erzbischof Koch an die pastoralen Mitarbeiter in den Pfarreien. Damit auch sie zum Austausch beitragen können, schlägt er vor, „Großeltern und ältere Menschen aufzufordern und einzuladen, Geschichten aus ihrem Leben und ihrer Glaubenserfahrung aufzuschreiben, zu sammeln und auf der Website der jeweiligen Gemeinde zu veröffentlichen“.

 

Besuch von einem Engel erhalten

In seiner Botschaft ist Papst Franziskus sehr konkret, wenn er erklärt, dass der Sinn dieses Welttages nach der langen Zeit der Isolation darin besteht, dass alle Großeltern, alle älteren Menschen, einen Besuch von einem Engel bekommen. „Manchmal werden sie das Gesicht unserer Enkelkinder haben, manchmal das von Verwandten, von guten und alten Freunden oder von Menschen, die wir gerade in diesen schwierigen Zeiten kennen gelernt haben“.

Das Dikasterium wird seinerseits den Jugendlichen, die ihre Großeltern besuchen, den vollkommenen Ablass gewähren, der durch das Dekret der Apostolischen Pönitentiarie eingeführt wurde, und es kann eine Gelegenheit sein, gemeinsam die Botschaft des Heiligen Vaters anzuschauen oder gemeinsam das Gebet zu rezitieren, das auf Video vorgestellt wurde und das unter https://bit.ly/elderly2021 heruntergeladen werden kann.

 

Das offizielle Gebet

Ich danke Dir, Herr,
für den Trost Deiner Anwesenheit:
Auch in der Einsamkeit,
bist Du meine Hoffnung, mein Vertrauen;
Seit meiner Jugend bist Du mein Fels und meine Festung!

Danke, dass Du mir eine Familie geschenkt hast
und um den Segen eines langen Lebens.
Ich danke Dir für die Momente der Freude und der Not,
für die erfüllten Träume und für die, die noch vor mir liegen.
Ich danke Dir für diese Zeit der erneuten Fruchtbarkeit,
zu der Du mich gerufen hast.

Herr, stärke meinen Glauben,
Mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens;
lehre mich, diejenigen willkommen zu heißen, die mehr leiden als ich,
nicht aufhören zu träumen
und den neuen Generationen von Deinen Wundern zu erzählen.

Beschütze und leite Papst Franziskus und die Kirche,
damit das Licht des Evangeliums bis an die Enden der Erde reicht.
Sende Deinen Geist, Herr, um die Welt zu erneuern,
bis sich der pandemische Sturm gelegt hat,
die Armen getröstet und alle Kriege enden.

Erhalte mich in der Schwäche,
und gewähre mir, voll zu leben
jeden Moment, den Du mir schenkst,
mit der Gewissheit, dass Du bei mir bist
jeden Tag bis zum Ende der Welt.

Amen.

Mehr Informationen:

Botschaft von Papst Franziskus zum 1. Welttag der Großeltern und älteren Menschen (pdf). (Quelle: Website der Deutschen Bischofskonferenz)

 

Quelle: vaticannews.va

 


Papst Franziskus und sein Lehramt über den Sport

Die Eröffnung der Olympischen Spiele Tokio 2021 fand im Olympiastadion Tokio statt. In seinem Sportunterricht betont Francisco Werte wie Teamwork, Einigkeit und Fairplay.

Die Olympischen Spiele, die 2020 in Tokio stattfinden sollen, wurden aufgrund der Coronavirus-Pandemie um ein Jahr verschoben. Tatsächlich wurden bei der Ankunft der Athleten im Olympischen Dorf bereits positive Fälle des Coronavirus festgestellt. Dies löste das Anti-Covid-Protokoll der japanischen Organisation aus.

Einige der Maßnahmen, die ergriffen werden, um die Ausbreitung von Covid19 zu verhindern, sind:

Es werden keine Zuschauer auf den Tribünen der Stadien sein.
Umarmungen zwischen Sportlern sind nicht erlaubt.
Olympiasieger müssen sich die Medaillen um den eigenen Hals legen, um jede mögliche Berührung zu vermeiden.

 

 

Das Lehramt von Papst Franziskus zum Sport

Papst Franziskus hat bei mehreren Gelegenheiten das erzieherische Potenzial des Sports für junge Menschen, die Bedeutung des „sich ins Spiel bringen“ und des „Fair Play“ betont. Er unterstreicht auch den Wert von Niederlagen, denn die Größe eines Menschen zeigt sich mehr, wenn er fällt, als wenn er triumphiert, im Sport wie im Leben.  

Der Papst erinnerte die Special-Olympics-Athleten daran, dass Sport „eine jener universellen Sprachen sein kann, die kulturelle und soziale, religiöse und physische Unterschiede überwindet und Menschen zusammenbringt, sie zu Teilnehmern desselben Spiels und zu gemeinsamen Protagonisten in Siegen und Niederlagen macht“.

In einer Ansprache an die italienischen Schwimmer im Jahr 2018 reflektierte der Papst über den Wert des Sports und sagte: „Unabhängig von den technischen Ergebnissen legen Sie ein Zeugnis von Disziplin, gesundem Wettbewerb und Mannschaftsspiel ab. Sie zeigen, welche Ziele durch ein Training erreicht werden können, das mit großem Aufwand und auch mit Opfern verbunden ist. Francisco bestand auf dem Aspekt der “ Mannschaftsbildung“. Es stimmt, dass Schwimmen hauptsächlich ein individueller Sport ist, aber wenn er in einer Sportgesellschaft und auch auf nationaler Ebene ausgeübt wird, wird er zu einem Mannschaftserlebnis, bei dem Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe sehr wichtig sind.

 

Das heilige Feuer der Leidenschaft: die olympische Fackel

In seinem Offenen Brief an das vatikanische Leichtathletik-Team hat Franziskus eine wahrhaft motivierende Rede an die Athleten verfasst, die sich auf die Olympischen Spiele vorbereiten. Er machte einen Vergleich zwischen der Flamme der Olympischen Spiele und dem brennenden Dornbusch im Buch Exodus. „Wenn ich an Sport denke, gefällt mir das Bild des Feuers: Es ist hell, sauber, schillernd. Wenn sie zur Flamme wird, raucht sie nicht mehr: Sie ist geheimnisvoll, leuchtend. Es ist das heilige Feuer der Leidenschaft, das heizt, ohne zu verzehren“.

In seinem offenen Brief ermutigte der Papst junge Athleten, ihre Träume vom Sieg zu verfolgen, auch wenn sie leiden. In diesem Sinne bemerkte der Papst Anfang des Jahres in einem Interview mit der Gazzetta dello Sport: „Der Sieg beinhaltet eine Emotion, die sogar schwer zu beschreiben ist, aber auch die Niederlage hat etwas Wunderbares an sich.

Schöne Siege werden aus bestimmten Niederlagen geboren, denn sobald der Fehler erkannt ist, wird der Durst nach Wiedergutmachung entfacht. Ich würde sagen, dass diejenigen, die gewinnen, nicht wissen, was sie verlieren.

Mögen die Athleten bei diesen Olympischen Spielen die Herrlichkeit des Vertrauens in das Team entdecken, den Wert einer nicht gegebenen Umarmung oder eines gedämpften Applauses. Mögen wir alle die Brüderlichkeit dieser Ringe schätzen, die miteinander verbunden und verflochten sind. Und möge die Fackel der Hoffnung wie ein heiliges Feuer, das nicht erlischt, in unseren Herzen brennen.

 

Angelus Gebet vom 25. Juli 2021

Quelle: vaticannews.va
Bilder:  www.laityfamilylife.va, Pixabay (Günther Simmermacher; Anncapictures)

 


Wie ein Kind in den Händen Gottes: Gabriel Oberle wird zum Diakon geweiht

Karen Bueno

Das Säkularinstitut der Schönstatt-Patres feiert an diesem Samstag, 24. Juli, um 10 Uhr die Diakonweihe des Seminaristen Gabriel Felipe Oberle. Beten wir für Gabriel, für seine Berufung und für seine neue Mission.

 

Wer ist Gabriel, der zukünftige Diakon?

Gabriel wurde in Londrina geboren und wählte als Motto für diese Weihe den Satz: „Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit, und seine Gnade ruhte auf ihm“ (Lk 2,40).

Die Zeremonie wird wegen der Pandemie auf eine kleine Gruppe von Familie und Freunden beschränkt sein, aber alle sind eingeladen, die Feier am 24. Juli 2021 um 10 Uhr über den Youtube – Kanal des Sion Jaragua-Heiligtums zu verfolgen.

Hier ist ein interessantes Interview mit Gabriel, in dem er über diesen ganz besonderen Moment für die Schönstattfamilie spricht:

 

Wie haben Sie die Gemeinschaft der Schönstatt-Patres kennengelernt und was hat Sie dazu bewogen, sich auf diesen Weg einzulassen?

Ich habe schon als Kind mit meinen Eltern das Schönstatt-Heiligtum in Londrina besucht, aber ich kannte die Schönstatt-Bewegung nicht. Im Jahr 2008 lud mich eine Freundin ein, am Bündniskreis teilzunehmen, um eine Art Weihe an Maria zu machen, die ich am 5. Juli desselben Jahres besiegelte. Eine Woche vor dem Liebesbündnis wurde ich eingeladen, an den Universitätsmissionen teilzunehmen, die am Ende desselben Monats stattfanden. Seitdem habe ich angefangen, an der Mannesjugend (JUMAS) teilzunehmen, und es begann eine Freundschaft mit den Patres und Seminaristen von Londrina.

Ich habe mich immer sehr in der Gemeinde engagiert. Die Berufsfrage war also nichts Neues für mich, und sie war auch präsent, als ich zur JUMAS kam. Ich denke, dass die Natürlichkeit und die Freundschaft mit den Patres mich dazu gebracht haben, zu dieser Frage zurückzukehren und einen neuen Weg der Antworten zu beginnen.

Warum lohnt es sich für Sie, sich dafür zu entscheiden, Priester zu werden?

Ich denke, es lohnt sich, die Wahl zu akzeptieren, die Gott für uns hat. Unser Leben liegt in seinen Händen, wir müssen das nur erkennen. Gott hat mich zum Priestertum berufen, damit ich glücklich sein und anderen Christus bringen kann, und ich habe diesen Ruf angenommen. Wenn ich mir die Geschichte meines Lebens anschaue, kann ich viele Momente finden, in denen Maria an meiner Seite war und mir geholfen hat, das Glück zu finden. Gleichzeitig kann ich erkennen, dass die ganze Reise meines Lebens eine Reise der Suche nach dem Glück zusammen mit Gott war.

 

 

Wenn wir unser Leben als eine Reise des Glücks sehen, findet die Realität ihre wahre Bedeutung.

Deshalb glaube ich, mehr als darüber nachzudenken, ob sich die Entscheidung, Priester zu werden gelohnt hat, geht es darum, dem Weg mein Leben zu schenken, zu dem Gott mich gerufen hat. Auf diese Weise kann ich glücklicher sein und Christus zu den Menschen bringen, die Er mir in den Weg stellt.

 

„Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit, und seine Gnade ruhte auf ihm“ (Lk 2,40).

 

Warum haben Sie dieses Motto für Ihre Diakonweihe gewählt und was erwarten Sie von ihm für diesen Dienst?

Das Ordinationsmotto kam genau auf diesem Weg der Hingabe an Gottes Willen. Es war eine Reise, auf der ich mich selbst als ein Kind in Gottes Händen erkannte.

Während der Ordinationsklausur meiner Kursbrüder stieß ich in einem Buch auf ein Bild, das meine Aufmerksamkeit erregte. Es war ein Bild von Frère Roger (Gründer der Communauté de Taizé), das ein Kind mit einem kleinen Flugzeug in den Händen zeigte. Ich behielt dieses Bild im Kopf, aber ich tauschte das kleine Flugzeug gegen ein Papierboot aus, ein Symbol, das mich seit vielen Jahren begleitet. Das kleine Papierboot erinnert mich an dieselbe Hingabe in den Händen eines Handwerkers, es erinnert mich an die Geschichte, die ich auf Papier geschrieben habe, es erinnert mich an meine Zerbrechlichkeit, es erinnert mich an die Kraft der Kunst, und so weiter. So schaffte es das kleine Papierboot in den Händen dieses Kindes, mehrere persönliche Elemente zusammenzubringen.

Der zweite Schritt war derjenige, der mich zu dem Motto führte. Mit dem Bild des Kindes mit dem bereits zusammengebauten Schiffchen kam ich dem Bild des Jesuskindes immer näher, das mit Josef und Maria laufen lernt, das zu Hause im Garten spielt, das Josef in der Schreinerei hilft, das läuft, um Maria um Brot zu bitten. Jesus, der wie jedes andere Kind aufwuchs, der eine ganze Reise der Entdeckung und Entwicklung durchlief. Also habe ich diesen Vers nachgeschlagen, der in wenigen Worten den ganzen Prozess darstellt, den Jesus mit Gottes Gnade durchgemacht hat.

Schließlich habe ich immer darauf vertraut, dass ich einen Schutzengel habe, der mich begleitet und beschützt. Da ich Gabriel heiße und das Bild des Erzengels Gabriel in gewisser Weise schon immer in der Gnade Gottes präsent war, glaube ich, dass ich in Begleitung der Anwesenheit meines Schutzengels aufgewachsen bin. Deshalb habe ich das Gebet des Heiligen Engels für diesen besonderen Moment in meinem Leben gewählt.

Fotos: cathopic, schoenstatt.org.br.

 

 


Mario Hiriart, ein Leben der heroischen Heiligkeit

P. Eduardo Aguirre

Am 23. Juli feiern wir den Geburtstag des ehrwürdigen Dieners Gottes, Mario Hiriart, ein Leben von heroischer Heiligkeit. Mario wurde 1931 in Santiago de Chile geboren. Dieses Jahr wäre er 90 Jahre alt geworden

Sein Lebensweg: heroische Heiligkeit

Von dem Moment an, als Mario im Alter von 16 Jahren mit Schönstatt in Kontakt kam, engagierte er sich mit Entschiedenheit und Treue. Von da an begann eine ernsthafte Entwicklung in seinem religiösen Leben und er identifizierte sich mehr und mehr mit den Idealen Schönstatts. In seinen ersten Notizen in seinem persönlichen Notizbuch, das er 1948 zu schreiben begann und das er bis zu seinem Tod aufbewahrte, drückt er bereits deutlich sein ernsthaftes Streben nach heroischer Heiligkeit aus.

„…um Gutes zu tun, brauche ich eine Basis, ein Fundament: das Innenleben. Um Gott die Ehre zu geben, muss ich mich auf diese Arbeit vorbereitet haben; diese Vorbereitung setzt eine geistige Vollkommenheit voraus, die es mir erlaubt, über dem Umfeld zu stehen, das ich beeinflussen möchte; ich muss mich also heiligen. Um mich zu heiligen, muss ich die Erfüllung meiner Pflichten als Student intensivieren, denn die erste Pflicht eines jeden Katholiken ist die genaue Erfüllung seiner gesellschaftlichen Pflichten. Die treue Erfüllung der beruflichen Pflichten muss Gott als ein Opfer dargebracht werden, das zu seiner Ehre und aus Liebe zu ihm erbracht wird“.

Werkzeug in den Händen der Gottesmutter

 

Mario weihte sich als Laie den Marienbrüdern, als ein Werkzeug in den Händen der Gottesmutter. Nach und nach identifizierte sich Mario ganz mit Schönstatt, mit seiner Spiritualität und seinen Idealen, entdeckte darin seinen Weg des Glaubens, seine Art, am Leben der Kirche teilzunehmen, und seinen Einsatz als Christ inmitten der Welt.

Indem er sich die Gedankenwelt Pater Kentenichs aneignete, wurde er einer der Gründer Schönstatts in Chile, er war Mitglied der ersten Jugendgruppe, die in Bellavista entstand, und er war einer ihrer entschlossensten, begeistertsten und beständigsten Leiter.

Schönstatt, meine ganze Welt

Je tiefer er die Spiritualität und Pädagogik Schönstatts kennenlernte, desto größer wurde seine Bewunderung für den Vater und Gründer. 1957 schrieb Mario in sein Tagebuch:

 

„Heute ist der 18. Oktober, mein zehnter 18. Oktober als Schönstätter. Es sind 10 Jahre der totalen Transformation meines gesamten Lebens. Liebe Mutter, ich glaube nicht, dass es sich einfach um die Reifung des Endes der Adoleszenz handelt: Mir scheint, dass ich sagen kann, dass ich mich in diesen Jahren selbst entdeckt habe, dass ich entdeckt habe, warum ich existiere, dass ich den Grund für mein Leben gefunden habe. Ja, liebe Mutter, genau das ist es. Bevor ich Schönstatt kannte, schien der Grund meines Lebens zu sein, zu lesen und zu studieren, aber jetzt, liebe Mutter, wie anders ist alles!

Diese 10 Jahre haben mir eine ganz neue Welt eröffnet. Ich glaube, ich kann mit voller Aufrichtigkeit sagen, dass Schönstatt meine ganze Welt geworden ist, eine riesige und wunderbare Welt, aus der ich lebe und für die ich lebe. Mein ganzes Leben, liebe Mutter, hat jetzt keinen Sinn mehr ohne das Kapellchen, ohne Dich, unser Liebesbündnis, unseren Pater Kentenich, die ganze Familie. Ich habe Menschen gefunden, die mir eine übernatürliche menschliche Liebe geschenkt haben, ich habe Eltern, Brüder, Schwestern gefunden, ich habe Frieden in Zeiten der Unruhe gefunden. Liebe Mutter, ich bin dort glücklich gewesen, weil ich das alles mit dir hatte. Deshalb, liebe Mutter, will ich heute mein Liebesbündnis mit dir in deinem Heiligtum erneuern“.

 

 

Weitere Zitate aus seinem Tagebuch

Am 18.04.1957 schrieb er:

„Liebe Mutter, ich möchte der Erneuerung meiner Weihe, die ich gleich (genau um Mitternacht am Gründonnerstag) mache, den Charakter eines persönlichen Aktes der Treue zu Pater Kentenich geben“.

Und später, am 3. Januar 1958:

„… (ich sehe) die Notwendigkeit, mich ganz mit Pater Kentenich zu verbinden, als den einzigen Weg, in uns das ganze Schönstatt zu verwirklichen, das er verkörpert. Meine liebe Mutter, du weißt, wie sehr meine Bindung zu ihm in den letzten Jahren gewachsen ist. Ich verstehe sehr gut, dass er der Vater der Familie ist, und dass jedes Mitglied der Familie, das sie in vollen Zügen leben will, wie er sein muss. Der einzige Weg, wirklich Schönstätter zu sein, ist, sich dem Beispiel des Schönstattlebens anzugleichen, das unser Vater und Gründer verkörpert.

Deshalb ist es auch notwendig, eine lebendige persönliche Beziehung zu ihm aufzubauen, denn man kann nur nachahmen, was man kennt und liebt. Deshalb ist es für uns grundlegend, Pater Kentenich sehr intensiv zu kennen und zu lieben, mit ihm die tiefste lebendige Beziehung aufzubauen, die uns möglich ist“.

 

Von Bellavista aus schrieb Mario am 8. Juli 1956 an Pater Kentenich:

„Lieber Vater und Gründer: Der Weg meiner Berufung, wie ich ihn heute sehe, war meine persönliche Überzeugung, dass das Christentum unserer Zeit unbedingt ein außerordentliches Maß an Laienheiligkeit verlangt. Diese Heiligkeit der Laien muss in eine entschlossene Berufung zu einem Beruf und einer Mission in der Welt der Laien umgesetzt werden, sublimiert durch eine vollkommen christliche und theozentrische Konzeption des Laienlebens und verwirklicht mit einem Heroismus, der dem der größten Märtyrer der Kirche gleichkommt oder sogar größer ist. Der Laienstand des Lebens muss auch ein gewöhnlicher Weg der Heiligung sein“.

Mario Hiriart starb am 15. Juli 1964 an Krebs in Milwaukee, USA, wo Pater Josef Kentenich, bei einem Besuch, ihm die letzte Ölung erteilte. Seine Gebeine ruhen hinter dem Schönstatt-Heiligtum in Bellavista, Santiago de Chile.

P. Eduardo Aguirre, Postulator – Roma, Juli 2021

Besuchen Sie auch: www.mariohirirart.net

Verwandte Artikel: Mario Hiriart, ein Laie mit dem Zeug zum Heiligen, Welche sind die Phasen eines Heiligsprechungsprozesses?

 

 

 


Mario Hiriart, ein Laie mit dem Zeug zum Heiligen

P. Eduardo Aguirre

Mario Hiriart: ehrwürdiger Diener Gottes

Das Verfahren zur Seligsprechung von Mario Hiriart wurde in einer ersten diözesanen Phase am 20. Oktober 1998 in Santiago de Chile offiziell eröffnet. Es wurde am 2. September 2004 geschlossen, und alle Unterlagen wurden nach Rom zur Kongregation für die Heiligsprechungen geschickt.

Die zweite Etappe, die römische Phase des Prozesses, dauerte mehrere Jahre und schließlich erklärte Papst Franziskus am 21. Februar 2020 Mario Hiriart zum „Ehrwürdigen Diener Gottes“. Dies bedeutet, dass die Kirche Mario betrachtet als:

  • jemand, der sich im persönlichen, familiären, beruflichen und apostolischen Bereich vom Heiligen Geist beseelen ließ
  • jemand, der in all seinem Tun vom Glauben geleitet, von der Nächstenliebe beseelt und von der Hoffnung getragen war
  • jemand, der die Kardinaltugenden und andere Tugenden vorbildlich und heldenhaft praktizierte
  • jemand, der die christlichen Tugenden in beständiger, gläubiger und freudiger Weise entsprechend seinem Lebensstand und seinen Aufgaben geübt und entfaltet hat, und das alles inmitten der Herausforderungen und Schwierigkeiten des Alltags und des Umfelds, in dem er tätig war.
  • jemand, der all dies in einer außergewöhnlichen Weise und in einem Ausmaß lebte, das das eines nur guten Christen übertraf.

 

Mario Hiriart: Das Rüstzeug für einen Heiligen

Die Kirche erkennt und bekräftigt auch, dass Mario das Zeug zu einem Heiligen hat und dass sein Leben beispielhaft für alle Christen, besonders für die Laien inmitten der Welt ist.

Derzeit ist nur der Nachweis eines Wunders auf Marios Fürsprache nötig, um ihn selig zu sprechen. Mit einem zweiten Wunder, könnte er heiliggesprochen und in der Weltkirche als Heiliger gefeiert werden.

Die Anerkennung von Marios Vorbild durch die Kirche würde für unsere Zeit ein klares Modell für das Laienleben inmitten der Welt bieten. Es ist auch eine große Ermutigung, nach den Idealen und dem Einsatz für die Sendung gemäß dem Schönstatt-Charisma zu streben.

Mario Hiriart hat das Liebesbündnis in der Tiefe gelebt und ist in seiner Bindung an Maria gereift, der er sich mit einer tiefen, warmen, innigen, kindlichen Liebe hingegeben hat, bis hin zur Hingabe seines Lebens. Er war tief verwurzelt im Heiligtum von Bellavista, das seine geistliche Heimat und die Quelle von Gnaden in seinem Ringen um Heiligkeit war.

Wie bereits erwähnt, identifizierte sich Mario voll und ganz mit dem Charisma Schönstatts und sah in ihm seine Lebensaufgabe. Dies führte ihn dazu, sich als Laie den Marienbrüdern anzuschließen und sich ständig darum zu bemühen, ein Werkzeug in den Händen der Gottesmutter zu sein.

 

Laien und apostolische Heiligkeit in der heutigen Welt

Dadurch gewann Mario Hiriart einen klaren Blick für die Herausforderungen seiner Zeit und für den Auftrag der Kirche zur Evangelisierung der heutigen Kultur. Er identifizierte sich voll und ganz mit der prophetischen Vision Pater Kentenichs, die zum Ausdruck bringt, dass die heutige Zeit Laien als Heilige braucht, die durch ihr Handeln und ihren Einsatz Gesellschaft und Kultur heiligen.

Als er mehr über die Spiritualität und Pädagogik Schönstatts erfuhr, wuchs seine Bewunderung für den Gründer, den er 1948 und bei den folgenden Besuchen Pater Kentenichs in Chile persönlich kennenlernte und den er als charismatische, prophetische Gestalt für unsere Zeit zu betrachten begann. In dem Maße, in dem er sich ihm persönlich verbunden fühlte, wurde er sein Schüler und geistlicher Sohn.

Kurz vor Marios Tod in Milwaukee sagte Pater Kentenich zu Pater G. Boll:

„Mario ist ein außergewöhnlicher Mensch, ich würde sagen, er ist das Ideal des Mannes, den wir in Schönstatt formen wollen; klar in der Intelligenz, stark im Willen und mit einer Tiefe des Gefühlslebens und vor allem mit einer Tiefe der Seele, von der Gnade Gottes durchdrungen.

Besuchen Sie auch: Schönstatt-Marienbrüder and Schoenstatt International Newsletter Apr.2020


Kroatien –ein Herz im Vater werden

Claudia Brehm

Bei seinen pastoralen Besuchen in Kroatien ist es Pater Horn immer ein Anliegen, die Menschen vor Ort zu hören, in Sitzungen gemeinsame Entscheidungen zu treffen, mit den Verantwortlichen der Bewegung Messe zu feiern und ihnen geistliche Impulse zu geben. Dazu gehört auch, die Familien seiner Mitarbeiter zu besuchen.

 

Als die Erde bebte in Kroatien

In Zagreb, wo im März und Dezember 2020 Erdbeben Menschen den Tod fanden und viele Gebäude zerstörten, sind die deutlichen Schäden immer noch auszumachen. Kirchen, wie die Kathedrale von Zagreb, können auf Jahre hinaus nicht mehr als Gottesdiensträume benützt werden und wurden zum Teil durch Montagekirchen ersetzt. Nur gut, dass die Schönstattfamilie in Zagreb sich durch großen Zusammenhalt auszeichnet. Durch gemeinsam gesammelte Spenden konnte einer Familie geholfen werden, ihr zerstörtes Haus wieder aufzubauen. Hilfreich für diese Region ist auch, dass sich dort interessierte Diözesanpriester fanden, die die Schönstatt Gemeinschaften gerne unterstützen.

Umgebungsgestaltung beim Heiligtum in Ivanovici

Beim 2018 eingeweihten Heiligtum in Ivanovici konnten im vergangenen Monat Verbindungswege zum Heiligtum gebaut werden. An der Kreuzung dieser Wege hat der Architekt das bekannte Schönstatt-Symbol in einem Kreis dargestellt (siehe Foto). Die Symbole der Eucharistie, Kelch und Hostie sollen in der weiteren Umgebung auch noch dazu kommen.

 

Ein Zepter für Maria

Zu beiden Heiligtümern in Kroatien haben im Mai Wallfahrten der Frauen und Mütter stattgefunden mit für Pandemieverhältnisse sehr guten Teilnehmerzahlen von 70 und 50 Müttern. Sie überreichten der Gottesmutter ein Zepter (siehe Foto), dass Maria mit ihrer mütterlichen Hilfe in der vielfältigen Not dieser Zeit, Welt und Kirche das Zepter übernimmt, sich wirksam erweist. Einige Mütter gaben ihrem großen Vertrauen in sie noch dadurch Ausdruck, dass sie das Liebesbündnis schlossen.

Vorbereitung zur Anbringung des Vatersymboles

Am 18.September diesen Jahres wird das Vatersymbol in Ivanovici angebracht werden, ein kunstvoll gestaltetes Auge, das auf Gottes unbedingte Liebe, Treue und wache Anteilnahme an allen Menschen und seiner Erde hinweisen möchte. Ein Jahr später, im August 2022, soll das Vatersymbol im Heiligtum von Mala Subotica angebracht werden.

Viele lokale Gemeinschaften in Kroatien haben die Exerzitien „Ein Herz im Vater“ als Lebenshilfe gerne aufgenommen und verbreitet. Pater Horn schreib zum Exerzitienthema sieben Betrachtungen zum Vatersymbol, die an sieben aufeinander folgenden Samstagen an eine große Zahl Mitglieder der kroatischen Schönstattfamilie verschickt wurden. Die Adressaten wiederum haben die Betrachtungen für andere kopiert oder elektronisch weitergeschickt. So fanden diese Jahresexerzitien eine erstaunlich große Verbreitung. Alle bekamen zu den Betrachtungstexten eine Fotografie des Vatersymbols und das gemeinsame Vorbereitungsgebet.

Nun kamen noch neue Anregungen zum persönlichen Gespräch mit Gott hinzu. Besonders die Gliederung der Frauen und Mütter hat sich in diese Vorbereitung eingeschaltet und versucht nun, im täglichen Abendgebet die Spuren der göttlichen Vorsehung und Führung zu finden und dankbar zu werden für die täglichen Gaben des Vaters.

 

Mitarbeit am nationalen Wallfahrtsort Marija Bistrica in Kroatien

Die schwarze wundertätige Marienstatue aus dem 15.Jahrhundert in diesem Heiligtum, das 1971 zum Nationalheiligtum erklärt wurde, zieht jährlich viele tausend Menschen von Kroatien an, die zum Teil von weither zu Fuß gepilgert kommen.

 

Auf dem Vorplatz gibt es einen großen Feldaltar, wo Messen im Freien gefeiert werden und Beichte gehört wird. Mittendrin ist nun ein Andachtsraum geschaffen worden, wo am Wochenende während den Beichtzeiten Anbetung stattfindet. Auf einem nahegelegenen Hügel wurde ein großer Kreuzweg errichtet mit lebensgroßen Skulpturen. Dorthin wurde Pater Horn eingeladen, zwei Wochen Dienst zu tun im Beichte hören und Messe feiern. Er schreibt: „Es war für mich eine bereichernde Erfahrung, vor allem auch deshalb, weil in Marija Bistrica wirklich das ‚kroatische Herz‘ schlägt und ich vieles aufnehmen konnte. Es gab viele Kontakte auch mit Priestern. Von den fünf, die ständig am Heiligtum Dienst tun, wurde ich sehr gut aufgenommen.“

 

Mehr lesen: Leben aus der Vorsehungsglauben in Kroatien

Wikipedia


Welche sind die Phasen eines Heiligsprechungsprozesses?

Wer sind die Schönstätter im Prozess der Heiligsprechung und in welchem Stadium befinden sie sich?

Erster Schritt
Diener Gottes

 

- Der Diözesanbischof und der Postulator der Causa bitten darum, den Heiligsprechungsprozess einzuleiten und dem Heiligen Stuhl einen Bericht über das Leben und die Tugenden der betreffenden Person vorzulegen.

- Der Heilige Stuhl prüft durch die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse den Bericht und erlässt ein Dekret, das erklärt, dass der Sache nichts im Wege steht - Dekret Nihil obstat. Dieses Dekret ist die offizielle Antwort des Heiligen Stuhls an die Diözesanbehörden, die darum gebeten haben, den kanonischen Prozess einzuleiten.

- Nachdem das Dekret Nihil obstat erhalten ist, promulgiert der Diözesanbischof das Einführungsdekret für die Sache des nun so genannten Diener Gottes.

 

Zweiter Schritt
Ehrwürdig

 

 

Er besteht aus den folgenden Stufen:

- Prozess über das Leben und die Tugenden des Dieners Gottes

Ein vom Bischof eingesetztes Gericht nimmt die Zeugnisse von Menschen entgegen, die den Diener Gottes gekannt haben.

- Ablauf des Schreibens

Der Relator der Causa, der von der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse ernannt wird, bereitet das Dokument mit dem Namen Positio vor.

- Diskussion über die Positio

- Dekret des Heiligen Vaters.

Wenn die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse die Positio genehmigt, erlässt der Heilige Vater das Dekret über heroische Tugenden. Der ehemalige Diener Gottes gilt dann als verehrungswürdig.

 

Dritter Schritt
Selig

 

 

Der erste Schritt besteht darin, den Ehrwürdigen der Gemeinschaft als Lebensvorbild und Fürsprecher vor Gott zu zeigen. Folgendes muss vor der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse nachgewiesen werden:

- der Ruf des Ehrwürdigen für seine Heiligkeit,

- das Wirken eines Wunders.

In der zweiten Phase untersucht die Kongregation für die Heiligsprechungsprozesse das vorgelegte Wunder.

In der dritten Stufe und mit den vorangegangenen Vorarbeiten genehmigt der Heilige Vater das Dekret der Seligsprechung.

In der vierten Etappe bestimmt der Heilige Vater das Datum der liturgischen Feier.

Der fünfte Schritt ist die Seligsprechungsfeier.

Vierter Schritt
Der Heiligsprechung

 

- Die erste Stufe besteht aus der Zulassung eines zweiten Wunders.

- In der zweiten Etappe untersucht die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse das zweite vorgestellte Wunder. Dieses muss zu einem Zeitpunkt nach der Seligsprechung stattgefunden haben.

- In der dritten Stufe genehmigt der Heilige Vater das Dekret der Heiligsprechung.

- In der vierten Etappe findet das ordentliche öffentliche Konsistorium statt, das vom Heiligen Vater einberufen wird. Er bestimmt dann das Datum der Heiligsprechung.

- Die letzte Etappe ist die Heiligsprechungsfeier.